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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller
Autoren: Dein für alle Ewigkeit
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wird
nie wieder passieren«, versicherte sie.
    »Wie kannst
du dir dessen sicher sein?«
    »Weil es
diesmal anders war«, erwiderte sie. Es war nicht der richtige Moment, Dane von
ihrem anderen Besuch bei ihm zu erzählen, der zu einem Zeitpunkt stattgefunden
hatte, der seine Zukunft hätte sein können – als sowohl Edward wie Gareth schon
tot gewesen waren und Gloriana mit Dane an Lady Elainas Sterbebett in der Abtei
gesessen hatte. Doch selbst so konnte Gloriana nicht der Versuchung
widerstehen, mit dem Wissen zu glänzen, das sie sich bei jener Exkursion
erworben hatte. »Ich habe gehört, daß du deinen Onkel töten wolltest, weil du
glaubtest, er hätte mich entführt.«
    »Meinen
Onkel?« fragte Dane verwundert.
    »Merrymont«,
sagte sie. »Deine Mutter, Jillian, war doch seine jüngere Schwester, nicht?«
    Dane sah
aus, als ob Gloriana ihn geschlagen hätte. »Hat Gareth dir das erzählt?«
    »Nein«,
erwiderte sie ehrlich. »Ich habe es bei meinen Reisen herausgefunden.«
    Er seufzte
und rieb sich die Handgelenke, wo die Ketten seine Haut aufgescheuert hatten.
»Ich verstehe dich nicht, Frau«, meinte er. »Gut, daß ich ein geduldiger Mann
bin.«
    »Du bist
alles andere als > ein geduldiger Mann < «, ent gegnete Gloriana, während
sie auf die Treppe zuging und hoffte, daß ihr Mann ihr folgte – was er
natürlich tat. »Ich fürchte, du bist viel zu aufbrausend – das wird mir noch
sehr viel Arbeit machen.«
    Hinter ihr
schnalzte Dane verächtlich mit der Zunge. »Aber dein Charakter, Mylady«, sagte
er gedehnt, »ist makellos, ein leuchtendes Beispiel für geringere Seelen, wie
ich es bin.«
    Gloriana
drehte sich zu ihm um. »Danke«, erwiderte sie, als wäre es ein Kompliment
gewesen. »Trotz deiner zahlreichen Mängel und Irrtümer, Mylord, kannst du bei
gewissen Anlässen recht charmant sein.«
    Er kniff
sie zärtlich in den Po. »Und heute nacht«, sagte er, »wird ein solcher Anlaß
sein.«
    Die
Plastiktüte unter ihrem Gewand raschelte in Höhe ihrer Oberschenkel.
    »Und was
ist das?« fragte Dane verblüfft.
    Gloriana
tat, als hätte sie die Frage nicht gehört. Es war zwecklos, ihrem Gatten etwas
zu verschweigen, aber falls einer der Dienstboten oder Bewaffneten sie zufällig
belauschte, hätte es tragische Folgen nach sich ziehen können.
    In Danes
Zimmer loderte
bereits ein Feuer im Kamin, die Bettdecke war zurückgeschlagen. Es stand Wasser
zum Waschen bereit, und da die Nachricht von Glorianas > Rettung < durch
den tapferen Sir Edward sich gewiß schon in der Burg herumgesprochen hatte, war
einer von Lady Kenbrooks bevorzugten Morgenmänteln für sie herausgelegt
worden.
    Dane
verriegelte die Tür von innen, damit sie nicht von Judith oder irgendeiner
anderen Magd gestört wurden, und blieb mit fragend erhobenen Brauen vor seiner
Frau stehen. Er brauchte nichts zu sagen; seine Haltung besagte alles.
    Errötend
holte Gloriana die Plastiktüte aus ihrem Versteck und gab sie schweigend
Kenbrook.
    Sein
Stirnrunzeln vertiefte sich, als er die Tüte nahm und das dünne Plastik
zwischen seinen Fingern rieb. Nach einem Blick auf Gloriana trug er den
seltsamen Beutel zum Bett und leerte ihn auf der Matratze aus.
    Einen nach
dem anderen betrachtete er die merkwürdigen Gegenstände – die Bücher und die
Glasbehälter mit Vitaminen und anderen Wundermitteln wie Aspirin und
Antibiotika. Dann untersuchte er die Zahnpasta in den bunten Kartons, und als
er die Zahnseide in der Hand hielt, vertiefte sich die steile Falte zwischen
seinen Brauen.
    Gloriana
lachte leise. »Geh sparsam damit um, Mylord«, scherzte sie. »Sie muß
siebenhundert Jahre reichen.«
    Dane legte
die Zahnseide zurück und nahm eins der Bücher in die Hand. Nachdem er das
glatte Papier berührt und die zahlreichen bunten Abbildungen betrachtet hatte,
richtete er seinen enttäuschten Blick auf Gloriana. »Ich verstehe die Worte
nicht«, beklagte er sich. »Welche Sprache ist das?«
    Sie ging zu
ihm und küßte seine Wange. »Englisch«, antwortete sie belustigt.
    Dane
starrte von neuem auf den dunklen, gleichmäßigen Druck und klappte dann
frustriert das Buch zu. »Kannst du es lesen?« fragte er, ohne den umfangreichen
Band jedoch aus der Hand zu legen.
    Gloriana
nickte. »Du wirst es auch verstehen, Mylord, wenn du die Buchstaben genauer
betrachtest.«
    »Sag mir,
was das ist«, bat er und schüttelte eine Plastikflasche mit weißen Pillen.
    »Medizin
gegen Fieber und Entzündungen«, erklärte Gloriana. Während ihres Aufenthalts
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