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Liliths Kinder

Liliths Kinder

Titel: Liliths Kinder
Autoren: Vampira VA
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ertrinken. Doch jedesmal, wenn die Schwärze einer Ohnmacht über sie zu kommen schien, barg diese Schwärze nur einen weiteren Traum.
    Wirre, wahnsinnige Träume.
    Oder waren es Splitter eines Lebens?
    Ihres Lebens, dessen Trümmer die blutigen Wogen aufwirbelten aus den Tiefen des Vergessens?
    Es konnte kaum sein, denn jedes dieser Szenarien wirkte abgründig fremd - obschon Lilith selbst stets die tragende Rolle darin spielte.
    Sie sah sich ...
    ... erwachen inmitten eines Friedhofs.
    ... an der Seite eines jungen Priesters.
    ... Freundschaft schließen mit einer jungen Frau, deren Name Beth MacKinsey war.
    ... in den Höhen eines mächtigen Gebirges, von dem sie wußte, daß es Himalaja hieß.
    . in einem Dorf namens Llandrinwyth .
    Die Quelle dieser Träume schien unerschöpflich, und jeder war verwirrender als der vorherige.
    Irgendwann sah Lilith darin schließlich erstmals einen Ort, der ihr vage vertraut vorkam. Ein Kloster, das dicht unter dem Gipfel eines Berges lag.
    Sie erinnerte sich daran, es vor Wochen verlassen zu haben, bar jeder Erinnerung an alles, was vorher gewesen war. In ihrem Traum aber - betrat sie es!
    Mußte das nicht bedeuten, daß alle Träume zuvor sehr viel mehr waren als nur Träume?
    Lilith erfuhr es nicht. Denn in diesem Moment - endlich und doch zu früh! - öffneten sich ihre Augen, wie von selbst.
    Doch Lilith sah nichts. Vollkommene Finsternis hüllte sie ein, und sie spürte diese Schwärze selbst auf ihren Augen, als läge sie wie fremde Lider darauf.
    Was war das?
    Der Symbiont!
    Lilith erkannte rein gefühlsmäßig. Aus irgendeinem Grund hatte das lebende Gewand sie zur Gänze eingeschlossen, wie in einen Kokon.
    Ihr nächster Gedanke war ein Befehl an den Symbionten, sich zu öffnen.
    Flackerndes Licht drang an ihre Augen und blendete sie. Lilith wischte mit den Händen darüber, blinzelte, dann endlich sah sie klar.
    Sie befand sich in einem der Gemächer des Palastes. In Chiquels, wenn sie sich nicht irrte.
    Daß sie sich nicht irrte, stellte sie im nächsten Moment fest - als sie Chiquel sah.
    Und Cuyo. Und die anderen .
    »Nein!« entfuhr es ihr entsetzt.
    Ihr Aufschrei schien überzugehen in einen anderen Laut.
    Ein morsches Knirschen wie von einem brechenden Ast.
    * 
    »Du lebst?«
    Cuyo ließ Chiquels Gesicht los, das auf unmögliche Weise über seine Schulter gedreht war. Im nächsten Moment schon begann die Haut des Vampirs grau zu werden, als verbrenne sie in Sekundenschnelle zu Asche. Und tatsächlich war es Asche, die sich von seinen Knochen löste!
    Lilith sah nicht länger hin. Ihr zornflammender Blick traf Cuyo, und sie wünschte sich im Moment nichts sehnlicher, als daß er darunter verbrannt wäre.
    »Das scheint dich nicht sonderlich zu freuen, du Bastard!« spie sie dem ältesten ihrer Kinder entgegen. Sie schwang die Beine von Chi-quels Lager und wollte zu Cuyo und den anderen Vampiren hin. Doch ihre Knie gaben unter ihr nach; ihre Muskeln waren ohne jede Kraft. Haltlos stürzte Lilith zu Boden.
    »Das Gift wirkt noch nach in dir«, sagte Cuyo knapp, als wäre damit alles erklärt.
    »Gift? Wovon sprichst -?« setzte Lilith an und verstummte dann abrupt. Sie erinnerte sich. An Copan. Den winzigen Pfeil, den er auf sie abgeschossen hatte.
    »Mißratene Brut«, preßte sie hervor. »Ich hätte euch einsperren sollen wie Tiere. Denn nichts anderes seid ihr - niederste Bestien!«
    »Spricht man so von seinen Kindern?« höhnte Cuyo. Die anderen lachten in stummer Gehässigkeit auf Lilith herab.
    »Mir wird schlecht bei der Vorstellung, euch das Leben geschenkt zu haben! Verdient habt ihr nur den Tod!«
    »Träum weiter, Mutter.« Cuyo ließ sich auf die Knie herab. Seine Finger berührten Liliths Wangen. Zart, wie streichelnd - um sich in der nächsten Sekunde hart um ihr Gesicht zu schließen!
    »Nun, wie weit ist es her mit deiner Macht?« fragte er, und Speichel sprühte ihm von den Lippen. »Ist sie größer als - der Tod?«
    Er erfuhr es nie. Denn in diesem Moment erschütterte ein gewaltiger Donner Boden und Wände!
    Der Stein unter Lilith barst, platzte auf. Trümmer wirbelten umher. Feurige Wellen wogten überall.
    Lilith hörte Schreie, ohne zu wissen, ob sie von Tod oder nur von Todesfurcht kündeten.
    Im nächsten Augenblick schloß sich erneut Finsternis um sie. Schwärze, die zumindest sie schützen würde.
    Was mit ihren Kindern geschah, war ihr gleich.
    Lilith wünschte ihnen nur das Schlechteste.
    *
    Landru kam sich vor, als kehre er aus
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