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Lilien im Sommerwind

Lilien im Sommerwind

Titel: Lilien im Sommerwind
Autoren: Nora Roberts
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warten.« Er zuckte mit den Schultern. »Lissy steht in der letzten Zeit nicht mehr so auf Sex. Ich kann ihr keinen Vorwurf daraus machen. Und diese kleine Lehrerin, die wollte es. Allerdings von Wade, die dumme kleine Schlampe. Nun, sie hat es von mir bekommen. Sie war allerdings nicht ganz richtig. Nicht ganz. Faith ist perfekt.«
    Er sah, wie Tory zusammenzuckte. »Ja, du hast dich ziemlich mit Faith angefreundet, was? Das habe ich mir auch vorgenommen. Ich wollte eigentlich bis zum August warten, um mein kleines Ritual wieder durchzuführen. Aber ich muss mich wohl ein bisschen beeilen. Ach ja, sie kommt übrigens etwas später. Ich habe Lissy überredet, sie zu besuchen, und ich kenne meine Frau. Sie wird Faith eine ganze Weile aufhalten.«
    »Dieses Mal werden sie es wissen, Dwight. Dieses Mal kannst du es nicht auf jemand anderen schieben.«
    »Dein Vater war recht kooperativ, findest du nicht? Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich deine Mutter erschossen habe? Ich habe sie angerufen und gesagt, ihr Mann sei auf dem Weg zu ihr und ich sei ein Freund, der sie abholen wolle. Es war eine nette Ablenkung. Die Polizei war beschäftigt, und ich konnte mich ein bisschen zurücklehnen.«
    »Sie hat dir nichts bedeutet.«
    »Keine hat mir je etwas bedeutet. Nur Hope. Und mach dir keine Sorgen um mich. Niemand wird auf mich kommen. Ich bin ein unbescholtener Bürger und kaufe im Moment gerade im Einkaufszentrum einen Teddy für mein ungeborenes Kind. Einen großen gelben Teddybär. Er wird Lissy gefallen.«
    »Ich konnte dich nie wirklich spüren«, murmelte sie. »Denn es gibt nichts zu spüren. Im Inneren bist du beinah leer.«
    »Darüber habe ich mir auch Gedanken gemacht. Es hat mir ein wenig Sorge bereitet. Ich habe heute deine Hand angefasst, als Test sozusagen. Aber du empfängst nichts von mir. Du wirst mich jedoch spüren, bevor ich mit dir fertig bin. Warum läufst du nicht weg, so wie sie es getan hat? Du weißt ja, wie sie gelaufen ist und geschrien hat. Ich gebe dir eine Chance.«
    »Nein. Ich gebe mir selbst eine.« Ohne zu zögern holte sie mit dem zugespitzten Stock aus und zielte auf sein Auge.
    Als er aufschrie, rannte sie los, wie Hope es getan hatte.
    Flechten verfingen sich in ihren Haaren, und ihre Füße sanken in dem feuchten Boden ein. Sie rutschte aus, während sie durch die nassen Farnbüsche rannte.
    Vergangenheit und Gegenwart vermischten sich zu einem Bild. Die heiße Sommernacht wurde zum feuchten Nachmittag.
    Sie hörte die Schritte hinter sich, als er durch das Gebüsch brach.
    Und dann blieb sie plötzlich stehen und ging mit Zähnen und Fingernägeln auf ihn los.
    Der plötzliche Angriff traf ihn überraschend. Halb blind von dem Blut, das ihm übers Gesicht strömte, ging er zu Boden und heulte auf, als sie ihre Zähne in seine Schulter schlug. Er schlug nach ihr, aber sie hing an ihm wie eine Raubkatze und zog ihm ihre Fingernägel durch das Gesicht.
    Keine der anderen hatte sich gegen ihn wehren können. Aber sie würde kämpfen.
    Ich bin Tory. Wie ein Schlachtruf gellten die Worte in ihren Ohren. Sie war Tory, und sie würde kämpfen.
    Und sie wehrte sich, als seine Hände sich um ihren Hals schlössen. Keuchend schlug sie mit den Fäusten auf ihn ein.
    Jemand schrie ihren Namen. Sie versuchte, die Hände um ihren Hals zu lösen und würgte, als der Griff sich lockerte. »Ich spüre dich jetzt. Angst und Schmerz. Jetzt weißt du es. Jetzt weißt du es, du Bastard.«
    Jemand zog sie weg, aber sie hielt den Blick fest auf Dwights Gesicht gerichtet. Aus seinem Auge lief Blut, und seine Wangen waren völlig zerkratzt.
    »Jetzt weißt du es. Jetzt weißt du es.«
    »Tory, hör auf. Hör auf. Sieh mich an.«
    Bleich und schweißüberströmt hielt Cade sie im Arm.
    »Er hat sie getötet. Er ist es immer gewesen. Ich habe es nie gesehen. Er hat dich sein ganzes Leben lang gehasst. Er hat euch alle gehasst.«
    »Du bist verletzt.«
    »Nein. Das ist sein Blut.«
    »Cade, mein Gott, sie ist durchgedreht!« Hustend richtete Dwight sich auf. Ihm kam es so vor, als würde er aus tausend Wunden bluten. Sein rechtes Auge brannte wie glühende Kohle. Aber sein Verstand arbeitete rasch und kühl. »Sie dachte, ich sei ihr Vater.«
    »Lügner!« In wilder Wut wehrte Tory sich gegen Cades Griff. »Er hat Hope umgebracht. Er hat hier auf mich gewartet.«
    »Hope umgebracht?« Blut tropfte aus Dwights Mund und er sank wieder in die Knie. »Das ist fast zwanzig Jahre her. Sie ist krank, Cade. Das
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