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Lilians Verfuehrung

Lilians Verfuehrung

Titel: Lilians Verfuehrung
Autoren: Emma Schneider
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gewarnt. Angeblich hatte sie derlei bereits erlebt, die Details dieser dubiosen Blind Dates verschwieg sie aber entgegen ihrer sonstigen Gewohnheiten.
    „Dafür war das Foto nicht gut genug. Ehrlich gesagt, finde ich es spannender, nicht ganz genau zu wissen, wie er aussieht. Ich freue mich darauf, beim ersten Date alles zu entdecken - seine Augen, die Grübchen in den Wangen, von denen er mir erzählt hat, seine Haare ... und auch die nicht so schönen Details.“
    „Nicht so schöne Details? Autsch - gestehe, hat er einen Klumpfuß? Eine dicke Warze im Gesicht?“
    „Karen! Nein, natürlich nicht. Er erwähnte nur mal in einer Mail, dass er sich für seine Füße schämt.“ Lilian lachte. „Aber wer hat schon schöne Füße?“
    „Hm, naja ... dann muss er halt die Socken anlassen“, feixte Karen und stimmte in Lilians Lachen ein. „Es wird schon schief gehen, glaub mir. Und wenn du erst die Schule hinter dir hast, kannst du ihn nach allen Regeln der Kunst verführen.“
    Lilian lief rot an bei der Vorstellung. Sie sollte einen Mann verführen? Das hatte sie in der Tat noch nicht fertiggebracht. Bislang waren es immer die Männer gewesen, die den ersten Schritt gemacht hatten, in all ihren Beziehungen. Nie war die Initiative von ihr ausgegangen, aus Angst, abgelehnt zu werden. Sie war nicht unattraktiv, aber sie fand ihre Brüste viel zu klein und ihren Hintern zu dick. Wie eine Birne sah sie aus, wenn sie sich im Spiegel betrachtete!
    Immerhin würde sie in der Schule nicht alle Angebote wahrnehmen müssen, zumindest stand das so auf der Internetseite, die ja durchaus vertrauenswürdig gewirkt hatte. Das beruhigte sie ein wenig, denn die Angst davor, sich fremden Männern gegenüber entblößen zu müssen, überwog die nur langsam aufkeimende Neugier auf diesen Aufenthalt.
    „Hat Sam dir mehr über die Schule erzählt?“, fragte sie Karen, die schließlich die Idee gehabt hatte, weil eine Freundin von ihr dort gewesen und begeistert zurückgekommen war.
    „Keine Details“, erwiderte Karen und schenkte Champagner nach. „Nur, dass sie die besten zwei Wochen ihres Lebens do rt hatte. Du musst dir auch nichts daraus machen, dass sie nach ihrer Rückkehr die Scheidung eingereicht hat ...“
    Lilians Mund klappte auf. „Wie bitte?“
    „Na ja - sie hat gemeint, sie wüsste nun, dass es an Rudolph lag, dass sie nie wirklich Spaß am Sex hatte. Er hat sie ja dorthin geschickt, damit sie lockerer wird, und das war nun das Ergebnis.“ Karen lachte. „Selbst schuld, der Idiot! Jedenfalls ist Sam heute glücklicher denn je und genießt ihr Leben in vollen Zügen.“
    Lilian konnte nicht glauben, was sie da hörte. Sie stellte sich die schüchterne, mausgraue Samantha vor, die plötzlich nach diesem besonderen Urlaub zu einem männermordenden Vamp mutierte und lüstern durch die Stadt streifte. Sie schüttelte sich unwillkürlich. Das würde ihr ganz sicher nic ht passieren, egal, was man ihr dort in der Schule beibringen wollte. So gut konnte kein Sex der Welt sein, dass sie ihre Manieren vergaß ...

Kapitel 3

    „Du hast WAS?“
    Aaron seufzte und schloss kurz die Augen. „Ich weiß, dass es nicht richtig war, aber ich konnte nicht widerstehen ...“
    Ben schüttelte den Kopf und musterte ihn tadelnd. „Ob das der richtige Weg ist, eine neue Beziehung anzufangen ...“
    „Sicherlich nicht, ich weiß. Und sie wird zu Recht toben, wenn sie es erfährt. Aber ich habe mir Sorgen gemacht. Immerhin kam ihre Absage so plötzlich, es war ja auch nicht ihre erste. Ich habe befürchtet, dass ein anderer dahintersteckt, und sie mich nur auf Sparflamme hält, falls der sich als Vollpfosten entpuppt.“
    Er verdrehte die Augen und hob die Hände, um seinem Unverständnis Nachdruck zu verleihen.
    Ben grinste. „ Seit wann bist Du so eifersüchtig ? Dir ist es doch sonst auch egal, wenn die Mädels noch andere Eisen im Feuer haben? Trotzdem war es falsch von dir, das ist ziemlich kriminell.“
    „Ja, Mister Perfect, ich habe verstanden. Zurück zu meinem Problem - was mache ich jetzt? Du weißt genauso gut wie ich, was an dieser Schule in Portland abgeht. “
    „Was sollst du schon machen? Lass sie und warte ab, ob sie dich nach dem Trip immer noch will , oder ob sie mit einem der heißen Typen aus der Schule abrauscht .“ Er beugte sich vor und starrte auf den Monitor von Aar ons Computer, auf dem die pinkfarbene Webseite übertrieben aufdringlich leuchtete .
    „Dass ich damit noch mal konfrontiert werde“,
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