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Lilians Verfuehrung

Lilians Verfuehrung

Titel: Lilians Verfuehrung
Autoren: Emma Schneider
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toll fanden. Es hatte gebrannt und geschmerzt, war aber zum Glück nach nur zwei Minuten beendet, was wiederum das einzig Gute daran gewesen war.
    Dann kam Steve. Sie seufzte bei der Erinnerung an ihn. Er war einer der beliebtesten Schüler der High School, und Lilian war wochenlang wie in Trance durch Seattle gewandelt, als er sie gefragt hatte, ob sie ihn zum Abschlussball begleiten würde. Natürlich würde sie! Und natürlich schlief sie mit ihm - sie betrachtete das als „Opfer“ und war erstaunt, dass es nicht annähernd so schlecht war wie ihr erstes Mal. Wenn auch noch weit entfernt von gut oder gar orgiastisch.
    Mit jedem Mal wurde es jedoch besser, und als sie gerade Gefallen daran gefunden hatte, machte Steve Schluss. Er hatte einen Studienplatz in Harvard ergattert und zog somit auf die andere Seite des Landes, viel zu weit weg von ihr, da sie es nur an die Uni in Seattle geschafft hatte. Monate des Trauerns lagen vor ihr, bis sie an der Uni Dave kennen- und lieben lernte. Und mit ihm hatte sie zum ersten Mal das Gefühl gehabt , dass es richtig war, was sie tat.
    Bis zum bitteren Ende, ein halbes Jahr nach ihrem Abschluss als Juristin. Fast hätte sie das Ganze so runtergezogen, dass sie ihren frisch ergatterten Job als Junior in einer großen Anwaltskanzlei in Seattle verloren hätte, weil sie nicht in der Lage war, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren.
    Doch Maggy, eine der Partnerinnen in der Kanzlei, hatte Verständnis für sie gezeigt und ihr geholfen. Lilian war ihr unendlich dankbar für die Geduld und zeigte dies mit erhöhtem Einsatz.
    Die Trennung lag nun schon ein Jahr zurück, und bislang hatte sie nicht einmal ein Auge für andere Männer gehabt. Angst vor Enttäuschung, einer weiteren Verletzung. Aber auch Angst vor Ablehnung, Angst davor, dass ein anderer Mann sie nach dem ersten Date, das im Bett endete, sitzen lassen würde. Daran konnten nicht einmal ihre heißen Träume von Aaron etwas ändern.
    „Ich könnte den Spinner erwürgen“, murmelte Karen und stand auf. „Ich muss los, Süße. Hier ist die Karte - guck es dir mal an im Internet. Die Webseite ist ganz hübsch aufgemacht und du kannst dir einen guten Eindruck verschaffen.“ Sie beugte sich runter und drückte einen Kuss auf Lilians Wange.
    „Bye, bis morgen Abend!“
    Lilian winkte ihrer Freundin nach, dann bestellte sie sich noch einen großen Frappuccino und klappte ihr Laptop auf. Einige E-Mails trudelten herein, nachdem sie das kostenlose WLAN mit dem Code auf ihrem Kaffeebecher aktiviert hatte. Arbeit, Arbeit - und Aaron.
    Ein Lächeln breitete sich unwillkürlich auf ihrem Gesicht aus, als sie seine Mail öffnete.

    „ Guten Morgen, Prinzessin.

    Ich hoffe, Du bist heute früher aufgestanden als ich - ich gestehe nämlich, bis zum Mittag im Bett gelegen und geträumt zu haben. Was, verrate ich Dir natürlich nicht. Nun setze ich mich gleich an den Schreibtisch und fange endlich an , zu arbeiten - v on allein schreibt sich das Buch ja leider nicht.
    Deine Nachricht gestern hat mich allerdings ein wenig aus der Fa ç on gebracht. Ich habe doch große Sehnsucht danach, Dich endlich richtig kennenzulernen , wir sind uns so nah gekommen in den letzten Wochen .. . nun hatte ich mich schon so auf das bevorstehende Treffen gefreut, und doch muss ich länger warten. Ich bin doch so ungeduldig 
    Aber natürlich verstehe ich, dass Du den Urlaub nötig hast, daher lass Dich nicht von mir abhalten und genieße die Zeit bei Deiner Familie. Vergiss mich aber nicht unterdessen, und schreibe mir regelmäßig, ja?

    Fühl Dich umarmt von

    Aaron“

    Sie schluckte schwer und klappte den Laptop heftiger zu , als eigentlich gewollt. Was hatte sie denn auch erwartet? Nach wochenlangen E-Mails, die sie täglich hin- und herschickten, wollte er sie natürlich endlich kennenlernen. Das war nur verständlich und sicher normal. Aber war sie bereit für diesen Schritt?
    Ihre Knie zitterten, als sie die Beine übereinanderschlug und sich im Sessel zurücklehnte. Schule der Lust . Auf so eine Idee konnte nur Karen kommen. Tatsächlich könnte sie einen Lehrer in diesem Bereich sehr gut gebrauchen, das stand fest. So unerfahren wie sie war, würde vermutlich jeder normale Mann das Weite suchen nach dem ersten Mal.
    Nach allem, was Karen nach Lilians ausführlicher Beichte gesagt hatte, war auch Dave nicht gerade ein Held gewesen im Bett und trug einen großen Teil der „Schuld“ . Aber um selbst zur sexuellen Erfüllung zu finden, war es
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