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Light Dragons

Light Dragons

Titel: Light Dragons
Autoren: K MacAlister
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Familien vorbei. Hühner, Hunde und ab und zu ein Dienstbote wichen mir erschreckt aus, während ich zum hinteren Tor rannte.
    »Lady Ysolde«, rief John, der am Tor Wache hielt, überrascht, als ich einen Karren mit Wolle, der auf dem Weg zum Markt war, überholte, und ohne langsamer zu werden an ihm vorbei durch das Tor rannte. »Wollt Ihr zum Dorf – hey, Ihr da! Wer seid Ihr und was gibt Euch das Recht, Lady Ysol – uff!«
    Ich blieb nicht stehen, um zu sehen, was mit John passiert war, sondern schickte lediglich ein kleines Stoßgebet zum Himmel, dass der Krieger ihn nicht verletzt hatte. Ich rannte den felsigen Pfad entlang, der hinunter in den Ort führte. Der Graben reichte nicht bis hierhin, weil es sowieso unmöglich war, die Felsen, die die West- und Südseite des Schlosses umgaben, zu erklettern. Hinter mir hörte ich meine Verfolger, aber ich war immer schon schnell gewesen. Als ich vom letzten Felsen heruntersprang und auf die Bäume hinter dem Dorf zurannte, beschleunigte ich mein Tempo noch einmal. Dort begann tiefer Wald, in dem ich schon viele Stunden zugebracht hatte und den ich kannte wie kaum ein anderer. Wenn ich es bis dorthin schaffen würde, konnte ich mich vor dem Krieger verstecken … und was dann?
    Ich hielt nicht inne, um die Frage zu beantworten. Ich wusste einfach, dass ich allein sein wollte, um das seltsame Gefühl zu begreifen, das mich plötzlich gepackt hatte. Und das ging nicht mit diesem schwarzhaarigen Drachen, der hinter mir herstürmte.
    Er war immer noch hinter mir, als ich um ein frisch gepflügtes Feld herumrannte. Ich achtete nicht auf die Zurufe, mit denen die Leibeigenen mich begrüßten, sondern stürmte voller Erleichterung auf den lichten Schatten des Waldrandes zu. Ich hatte es geschafft, wahrscheinlich weil der Krieger auch noch seine schwere Rüstung mit sich herumschleppen musste. Er war etwa zehn Meter hinter mir, aber kurz hinter ihm tauchten seine berittenen Wachen auf dem Pferderücken auf und führten sein Pferd am Zügel mit sich.
    »Beim Heiligen Kreuz!«, fluchte ich unterdrückt. Hastig sprang ich über einen umgestürzten Baumstamm und rannte in den dichtesten Teil des Waldes.
    In der Stille des Waldes konnte ich meine Verfolger nur noch gedämpft hören. Die Vögel zwitscherten, und die Schwalben schwangen elegante Bögen am wolkenlosen Himmel. Das Sonnenlicht fiel durch das dichte Laub der Bäume, und ich lief langsamer, um wieder zu Atem zu kommen. Irgendwo in der Nähe schnüffelte ein Dachs im Unterholz und wühlte Erde und Laub auf. Ein Specht klopfte an einen Baumstamm, und ganz in der Nähe knackten Zweige, weil dort ein großes Tier, vermutlich ein Reh oder ein Hirsch, graste. Auch das Geschirr der Pferde konnte ich hören, aber es war weit entfernt. Ich lächelte leise. Durch das dichte Unterholz konnten die Gefolgsleute des Kriegers nicht reiten.
    Ich schaute mich gerade nach einem geeigneten Baum um, auf den ich klettern konnte, um mich zu verstecken, als die Stimme eines Mannes ertönte. Zu meinem Unbehagen war sie ziemlich nahe. »Wo bist du, chérie ? Du brauchst keine Angst vor mir zu haben. Ich werde dir nichts tun.«
    Ich schnaubte leise und versuchte herauszubekommen, von wo die Stimme kam. Normalerweise war mein Gehör sehr gut, aber das dichte Laub der Bäume und die Geräusche des Waldes überlagerten die Stimme des Kriegers, sodass es mir schwerfiel zu beurteilen, von wo seine Stimme zu mir drang.
    »Wir wollen dir nur helfen«, fuhr er fort. Vorsichtig bewegte ich mich um einen Baumstamm herum und spähte in die Richtung, aus der die Stimme zu kommen schien. Ein Ast bewegte sich, und ein Zaunkönig tauchte auf und warf mir einen neugierigen Blick zu.
    »Hast du etwa Angst, chérie ?«
    So sehr ich mich auch bemühte, ich konnte die Richtung nicht bestimmen. Erbost rief ich: »Nein!«
    Er klang so, als würde er lachen. »Warum läufst du denn dann vor mir davon?«
    »Warum jagst du mich denn?«, fragte ich kühn und huschte in den Schatten eines anderen Baumes, wobei ich mich aufmerksam nach dem Mann umsah.
    »Wir haben erst jetzt von den Sterblichen von deiner Existenz erfahren.«
    Die Verachtung, die in seiner Stimme lag, ärgerte mich. »Diese Sterblichen sind meine Familie!«, schrie ich.
    »Nein, chérie . Wir sind deine Familie. Wir möchten dich nach Hause holen, wo du erzogen und unterrichtet werden sollst.«
    Von dieser Aussage hielt ich gar nichts.
    »Du weißt nichts von uns«, fuhr der Mann fort. Klang seine Stimme
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