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Light Dragons

Light Dragons

Titel: Light Dragons
Autoren: K MacAlister
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das.«
    »So wie du weißt, ob du einer bist?«, fragte Gabriel obenhin.
    »Ja, genau.« Er zog die Augenbrauen hoch, und ich fuhr hastig fort: »Außerdem ist Gareth ein Orakel, und ich habe noch nie von einem Drachen gehört, der ein Orakel ist.«
    »Nur, weil bisher kein Drache ein Orakel sein wollte, heißt das noch lange nicht, dass es das nicht gibt«, erwiderte Gabriel.
    »Er ist kein Drache«, beharrte ich. »Das wüsste ich doch. Schließlich bin ich mit ihm verheiratet seit …« Ich warf Kaawa einen Blick von der Seite zu. »Wie lange auch immer, ich würde es wissen.«
    »Da stimme ich dir zu«, sagte sie zu meiner Überraschung.
    »Ja?«, fragte ich.
    »Ja, Kind. Du wüsstest es, wenn dein Gareth ein Drache wäre.« Sie legte ihre Hand auf meine, eine Geste, bei der ich normalerweise zurückzuckte – ich mag es einfach nicht, wenn mich jemand anderer als Brom berührt –, aber es war eine freundliche Geste, die mich seltsamerweise tröstete. »Aber es gibt andere Gründe, warum es für ihn nützlich sein könnte, dass du nicht weißt, was während deiner Fuguen passiert.«
    »Was glaubst du denn, was ich dann tue?«, sagte ich. »Ich schlafe.«
    Gabriel und sie zogen ungläubig die Augenbrauen hoch. »Woher willst du das wissen?«
    »Ich weiß es eben. Ich meine, ich muss doch schlafen. Sonst hätte ich doch nicht träumen können …« Ich brach ab. Von dem seltsam realen Traum, den ich kurz vor dem Erwachen gehabt hatte, wollte ich ihnen nichts erzählen.
    Sie warf mir einen scharfen Blick zu, sagte aber lediglich: »Du erwachst ohne eine Erinnerung. Du magst glauben, du schläfst, aber wenn das nun gar nicht stimmt? Wenn dein Mann dich vielleicht Handlungen ausführen lässt, die dir sonst widerstreben würden? Würde er dann nicht wollen, dass du dich nicht erinnerst, um sich selbst zu schützen? Und wenn dein Sohn weiß, was er macht …«
    Alarmiert schoss ich zur Tür. »Ich muss zu ihm! Sofort!«
    »Beruhige dich, Ysolde«, sagte Kaawa. Irgendwie war Tipene vor die Tür gesprungen und versperrte sie, indem er mit verschränkten Armen davor Stellung bezog.
    »Mein Name ist Tully «, stieß ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    »Ich sage ja nicht, dass dein Mann etwas Schändliches tut«, fuhr sie fort. »Ich habe es nur als möglichen Grund angeführt, warum er möchte, dass du von nichts weißt.«
    »Bitte lasst mich gehen«, sagte ich und wandte mich an May. Von allen Personen im Zimmer wirkte sie am sympathischsten und vertrautesten auf mich. »Ich muss zu meiner Familie.«
    Sie warf Gabriel einen unbehaglichen Blick zu, als er sagte: »Wir sind deine Familie, Ysolde. Du bist als silberner Drache geboren worden. Du brauchst unsere Hilfe. Und du wirst hierbleiben, während wir dir diese Hilfe zukommen lassen.«
    »Ich will eure verdammte Hilfe nicht!«, erwiderte ich wütend und wäre am liebsten in Tränen ausgebrochen.
    »Du brauchst Hilfe, um deine Erinnerung wiederzuerlangen«, sagte Kaawa. »Selbst wenn du nicht die bist, für die wir dich halten, kannst du nicht ohne Erinnerung leben.«
    Ein wichtiger Gedanke schoss mir durch den Kopf. »Warum ist es mir früher nie aufgefallen, dass ich mich nicht an Broms Geburt erinnern kann?«
    Sie schwieg einen Moment lang und betrachtete mich forschend, bevor sie antwortete. »Ich vermute, dass derjenige, der deine Erinnerung gelöscht hat, gleichzeitig dafür gesorgt hat, dass du nicht über diese Dinge nachdenkst. Das ist natürlich nur eine Vermutung, aber es wurde dir erst klar, als ich dich darauf hingewiesen habe, wie ungewöhnlich das ist.«
    Ich sank auf den Stuhl neben der Tür, erschöpft und niedergeschlagen. »Ich will nur meinen Sohn.«
    »Du bekommst ihn auch. Er wird so schnell wie möglich hierherkommen«, sagte Gabriel.
    Hoffnung durchbrach den dumpfen Schmerz in mir. »Er ist erst neun«, sagte ich.
    »May und ich holen ihn ab«, versicherte er. May ergriff lächelnd seine Hand. »Wir lassen nicht zu, dass ihm etwas geschieht, das schwöre ich dir.«
    Stumm blickte ich ihn an. Ob ich ihm wohl trauen konnte? Eine besorgte kleine Stimme in meinem Hinterkopf warnte mich, dass ich kaum etwas über diese Leute wusste, doch sie hatten sich in den letzten fünf Wochen so rührend um mich gekümmert, und ich fühlte mich May seltsam verbunden, als ob ich sie schon seit ewigen Zeiten kennen würde. Sie machte einen vertrauenswürdigen Eindruck, und nach kurzem Zögern stimmte ich zu. »Na gut. Wenn ihr mir heute Brom bringt,
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