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Light Dragons

Light Dragons

Titel: Light Dragons
Autoren: K MacAlister
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kicherte, einen bösen Blick zu.
    »Daran ist überhaupt nichts lustig«, stellte May klar, aber selbst sie sah so aus, als müsse sie gleich losprusten. »Nur ist Baltic ein bisschen reizbar, und wenn er herausfindet, dass seine kostbare Ysolde lebt und Ehemann und Kind hat … na ja, ehrlich gesagt, er wird schäumen vor Wut.«
    »Das ist sein Bier, aber da ich nicht seine kostbare Ysolde bin, ist mir das ziemlich egal.«
    »Ich glaube, die Zeit wird kommen, in der dir das gar nicht mehr egal ist«, warf Gabriel amüsiert ein.
    »Das bezweifle ich. Ich verschwende nie Zeit auf Menschen, die mir auf die Nerven gehen, und er hört sich ganz so an, als würde er in die Kategorie fallen. Oh!« Ich verzog das Gesicht. »Er ist doch nicht etwa … äh … ein Freund von euch, oder? In diesem Fall entschuldige ich mich natürlich.«
    May, die gerade einen Schluck Kaffee getrunken hatte, verschluckte sich. Gabriel klopfte ihr hilfreich auf den Rücken. »Nein, er ist kein Freund der silbernen Drachen.«
    »Verstehe«, sagte ich und erhob mich. »Das war wirklich eine … ganz besondere … Erfahrung, aber ich sollte jetzt aufbrechen. Danke für den Kaffee und dass ihr euch um mich gekümmert habt, während ich nicht bei mir war. Dafür bin ich euch wirklich dankbar, aber mein Sohn war jetzt lange genug allein, und es wird Zeit, dass ich ihn endlich bei der Nachbarin abhole, die sich um ihn gekümmert hat.«
    »Ich halte es für keine besonders gute Idee, wenn du schon gehst«, erwiderte May bedächtig. Sie und Gabriel wechselten erneut einen dieser vielsagenden Blicke.
    »Hört mal, ihr seid wirklich nett und so, aber ich bin es langsam leid, immer wieder zu betonen, dass ich nicht die Person bin, für die ihr mich …«, begann ich zu protestieren.
    »Nein, ich meinte, in deinem körperlichen Zustand wäre es das Beste für dich, wenn du ein paar Tage hierbleiben würdest«, unterbrach sie mich.
    »In meinem körperlichen Zustand? Du meinst die Fuguen?«, fragte ich.
    »Nennst du das so?«
    »Der Psychiater, den ich deswegen konsultiert habe, hat es so genannt. Ich kann euch versichern, dass die Fuguen zwar für alle Beteiligten unangenehm sind, aber sobald sie vorbei sind, geht es mir wieder gut. Ich habe höchstens ein bisschen Kopfschmerzen, aber es ist nichts Ernstes.«
    »Du warst bei einem Psychiater wegen dieser … Fuguen?«, fragte Kaawa. Sie musterte mich eindringlich aus ihren dunklen Augen.
    »Nun … ja. Einmal. Ich wusste nicht, was mit mir los war und dachte …« Ich setzte mich wieder. Noch zögerte ich, ob ich ihnen erzählen sollte, dass ich Angst gehabt hatte, verrückt zu werden. »Sagen wir mal, ich fragte mich besorgt, was wohl die Ursache sein mochte.«
    »Und was hat der Psychiater gesagt?«, fragte Gabriel, der mich ebenso unbeirrt musterte.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Ich war ja nur einmal da. Gareth wollte nicht, dass ich weiter dorthin ging.«
    »Ist Gareth dein Mann?«, fragte May.
    »Ja.« Ich lachte verkrampft, weil ich mich immer unbehaglicher fühlte. »Warum komme ich mir eigentlich so vor, als ob wir hier ein Quiz veranstalten würden?«
    »Es tut mir leid, wenn du den Eindruck hast, dass wir dich verhören«, entgegnete May, deren Lächeln nicht weniger gezwungen war als meins. »Du hast uns alle in Erstaunen versetzt, und jetzt sogar noch mehr.«
    »Wenn du noch eine Frage über dich ergehen lässt …«, sagte Kaawa und setzte sich neben mich. Ich rutschte zur Seite, um ihr Platz zu machen, weil sich die Härchen an meinen Armen aufrichteten, als sie in meine Nähe kam. Sie hatte etwas an sich, eine Aura, die mich vermuten ließ, dass sie weder Lügen noch Ausflüchte tolerieren würde. »Wann warst du bei dem Psychiater?«
    Ich starrte sie überrascht an. »Äh … wann?«
    Sie nickte und beobachtete mich aufmerksam.
    »Lass mich mal nachdenken … das war … äh …« Ich blickte auf meine Hände und durchforstete meine Erinnerung, um die gewünschte Information zu finden, fand sie aber nicht. »Ich kann mich offenbar nicht daran erinnern.«
    »Vor einem Monat? Vor zwei Monaten? Vor einem Jahr? Fünf Jahren?«, fragte sie.
    »Ich … ich bin mir nicht sicher«, sagte ich. Ich fühlte mich genauso lahm, wie ich klang.
    »Dann wollen wir die Frage einmal anders stellen – was ist deine früheste Erinnerung?«
    Jetzt starrte ich sie wirklich an. »Hä? Warum willst du denn so etwas Unwichtiges wissen?«
    Sie lächelte mich an, und plötzlich hatte ich das Gefühl, in einen
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