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Liebst du ihn noch immer

Titel: Liebst du ihn noch immer
Autoren: Kathy Clark
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gewohnt war, bedient zu werden, blickte verwirrt drein. Mit einem müden Seufzer lehnte sie sich im Stuhl zurück. Während des Mahls war sie still und ließ Susan, die lustige Geschichten von ihren Schülern zum Besten gab, die Unterhaltung bestreiten.
    Rusty hörte höflich zu, doch seine Aufmerksamkeit wanderte immer wieder zu Kates blaßem, müdem Gesicht. Ihre Züge waren weicher und ruhevoller, als er sie bisher gesehen hatte. Diese Zeit, die sie jetzt durchlebte, sollte eigentlich die schönste in ihrem Leben sein. Statt sich Sorgen machen zu müssen, woher die nächste Mahlzeit kam, sollte sie jemanden haben, der sie umsorgte. Gedanken sollte sie sich jetzt nur um den Namen für das Kind machen müssen statt um den Bestand der Firma.
    Rusty mußte ihren Mut bewundern. Auch wenn sie sich nicht beklagte, wünschte er sich, ihr das Leben leichter zu machen. Sie brauchte jemanden, der sich um sie kümmerte, und für eine kurze Weile wollte er das sein.
    „Wann decken Sie Ihren Teich ab?" fragte Rusty. Das Essen war vorüber, das Geschirr abgewaschen, und jetzt aalten die drei sich in Liegestühlen unter einem großen Pecanbaum.
    „Noch nicht so bald", meinte Kate und beschattete die Augen mit der Hand. „Das ist mir zu schwer in diesem Zustand."
    „Es wäre gut für dich, wenn du nach der Geburt schwimmen kannst", bemerkte Susan. „Dann hast du in kurzer Zeit deine Figur zurück."
    „Ich nehme an, mit einem Pool im Garten verbringen Sie nicht viel Zeit am Strand." Rusty streckte seine langen Beine weit von sich. Er hatte die Tennisschuhe und Socken ausgezogen und genoß die Berührung des kühlen Grases an seinen bloßen Füßen.
    „Als Teenager habe ich in den Seen und Flüssen in der Nähe von Austin viel Zeit mit Wasserski und Schwimmen verbracht. Damals, als ich mit Doug hierherzog, dachte ich, wir würden jedes Wochenende am Strand verbringen. Aber Doug haßte den Strand und das Wasser. Er sagte, er habe keine Lust, das Wasser mit Fischen und Krabben zu teilen. Also haben wir vor ein paar Jahren hier den Pool eingerichtet." Kate schwieg für einen Augenblick, und ihre Miene verdüsterte sich. „Ist schon sonderbar. Doug wollte nicht mal im Golf waten, und jetzt liegt er..."
    Rusty und Susan tauschten besorgte Blicke aus. Sie hatten nicht beabsichtigt, der Unterhaltung eine so gefährliche Richtung zu geben.
    „Ich bewege mich nicht genügend, seit ich hier bin", sagte Rusty: „Gibt es hier einen Fitneß-Club?"
    Susan schüttelte den Kopf. „Nicht, daß ich wüßte. Aber Sie können zum Joggen die Bahn der High School benutzen, wenn sie nicht gerade für Spiele oder Übungen gebraucht wird. Ich hatte auch schon die Idee, mit dem Joggen anzufangen: Vielleicht können wir uns dort frühmorgens oder am Nachmittag nach Ihrer Arbeit treffen.”
    „Ihr könnt hier schwimmen, wenn ihr den Pool sauber haltet und die Chemikalien überprüft", bot Kate an. Sie hatte begriffen, daß ihre Freunde das Thema hatten wechseln wollen, und war ihnen dankbar dafür. Sie war froh, daß die beiden so gut miteinander auskamen, doch gleichzeitig war ihr dabei unbehaglich zumute. Natürlich war der Wunsch, die beiden würden sie in ihr Trainingsprogramm einschließen, unvernünftig. Aber daß sie davon ausgeschlossen bleiben mußte, unterstrich nur einmal mehr, daß sie auf lange Zeit in einer Welt von Pärchen allein sein würde. Ihr Vorschlag war ein Versuch, nicht ganz ausgeschlossen zu werden, und sie schämte sich ihrer Schwäche. Doch es war schrecklich, allein zu sein.
    Allerdings wollte sie nicht, daß Rusty und Susan bei ihr herum saßen, weil sie Mitleid mit ihr hatten. „Ich schließe die Pforte nicht ab. Dann könnt ihr kommen und gehen, wie es euch gefällt. Die Chemikalien und der Sauger sind im Schuppen an der Seite des Hauses."
    „Die Arbeit macht mir nichts, wenn es Sie nicht stört, Ihren Pool mit anderen zu teilen." Rusty war von der Vorstellung begeistert. „Das trifft sich gut, denn sobald der Arzt Ihnen erlaubt zu schwimmen, ist der Pool für Sie fertig."
    „Und Susan, du bist natürlich auch jederzeit herzlich eingeladen", fügte Kate schnell hinzu.
    „Prima!" Susan nahm die Einladung so schnell an, wie sie gemacht wurde.
    Ruhelos nach der langen Zeit des Ausruhens kam Rusty auf die Füße. „Eigentlich könnte ich ja gleich damit beginnen. Vielleicht können wir sogar heute oder morgen schon schwimmen, wenn der Pool nicht zu schmutzig ist."
    „Er war den ganzen Winter abgedeckt. Sieht
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