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Liebst du ihn noch immer

Titel: Liebst du ihn noch immer
Autoren: Kathy Clark
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‚Und-sie-lebten-glücklich-bis-an-ihr-seliges-Ende'"
    „Vielleicht nicht", bestätigte er mit einem Hauch von Zweifel in der Stimme.
    Eine Weile lang schwiegen sie beide, und jeder hing seinen Gedanken nach. Als Rusty zu sprechen begann, hatte sein Tonfall wieder die übliche Lockerheit. „Dieses Thema ist viel zu tiefschürfend, als daß man es mit leerem Magen diskutieren sollte. Ich komme in ungefähr einer halben Stunde zurück und bringe Ihnen, ob Sie es wollen oder nicht, etwas zu essen mit."
    Da es sinnlos war, mit ihm darüber zu streiten, sagte Kate nur: „Aber lassen Sie mich bezahlen. Ihr Gehalt ist noch nicht hoch genug für eine solche Großzügigkeit."
    „Ach, das wird sich ändern. Bald kommen die Schecks für all die Aufträge rein."
    Kate blickte auf die Rechnungen, die nach Dringlichkeit der Begleichung geordnet waren. „Es sieht jetzt besser aus, aber..."
    „So viele Rechnungen, so wenig Geld", fiel er ein.
    „Manche Rechnungen sind schon seit über sechs Monaten fällig." Sie hob die Hände in einer Geste der Verzweiflung.
    Rusty nahm einen Stapel auf und blätterte sie durch. Als er die Beträge sah, stieß er einen Pfiff aus. „Ich will ja nicht neugierig sein, was Ihre persönlichen Finanzen angeht, aber wie, um alles in der Welt, konnten solche Kosten auflaufen? Da ist wohl ein halbes Dutzend verschiedener VISA-Rechnungen."
    Kate schoß die Röte in die Wangen. „Ich hatte keine Ahnung, daß wir so vielen Leuten so viel schulden, und ich wußte auch nicht, daß wir mehr als eine VISA-Karte haben. Doug muß wohl um die anderen angesucht haben, als er verzweifelt versuchte, die Firma am Leben zu erhalten."
    „Ich verstehe das nicht. Der Helikopter war praktisch brandneu, konnte also keine so hohen Reparaturkosten verursachen. Und wenn nicht täglich mehrere Flüge durchgeführt wurden, können die Benzinrechnungen auch nicht so hoch sein. Haben Sie geprüft, wofür Sie belastet wurden?"
    „Nein, dazu hatte ich noch keine Zeit." Sie runzelte die Stirn. „Es war wahrscheinlich ein Segen, daß die Sekretärin gekündigt hat. Offensichtlich hat sie sich nie um irgend etwas gekümmert. Und Doug war nie gut beim Überprüfen der Scheckbücher. Ich weiß nicht recht, warum er darauf bestand, unsere Finanzen zu führen. Männlicher Stolz, nehme ich an."
    „Irgendwann hätte er sich eingestehen müssen, daß er Hilfe brauchte, weil er seinen Job so gut nun auch nicht machte."
    Kate antwortete hastig und abwehrend. „Die Ölkrise in dieser Gegend war nicht seine Schuld. Mein Mann hat für C-Breeze gelebt." Sie machte eine Geste zu den Rechnungen. „Und er mußte sich jeden Monat wegen der Rechnungen so viele Sorgen machen und hat mir alles verschwiegen, damit ich nicht denke, er habe versagt." Sie brach in Tränen aus.
    „Tut mir leid. Ich hätte das nicht über ihn sagen sollen", entschuldigte sich Rusty bestürzt. „Er hat sicher geglaubt, das Richtige zu tun. Im nachhinein ist man immer schlauer. Kommen Sie, hören Sie auf zu weinen. Ich werde mir etwas überlegen, damit die Eintreiber uns noch eine Weile in Ruhe lassen."
    Schniefend nahm Kate das Taschentuch, das er ihr reichte. „Ich wollte nicht unfreundlich sein. Es ist nur so, daß ich wünschte, Doug hätte seine Probleme mit mir geteilt."
    „Ich bin bald zurück. Vielleicht sieht ja alles gar nicht so düster aus, wenn wir erst mal Mittag gegessen haben", meinte Rusty hoffnungsvoll.
    Nach seiner Rückkehr fragte Rusty Kate, ob er die Unterlagen einsehen dürfe. Sie zeigte ihm die Akten. „Welche Rechnungen müssen jetzt sofort bezahlt werden?" fragte er.
    „Die Zahlung für das Haus ist fällig. Elektrizität kann bis nächste Woche warten. Dann die Telefonrechnung und die Raten für den Cadillac."
    „Den Cadillac?" Rusty sah sie verblüfft an und blickte dann durchs Fenster zu dem zerbeulten sparsamen Auto, mit dem sie jeden Tag zur Arbeit fuhr. „Soll das ein Witz sein? Sie haben einen Cadillac und fahren immer mit dieser Karre da?"
    Sie mußte erneut gegen die Tränen ankämpfen. „Es ist Dougs Wagen. Er hatte ihn so gern. Jedes Wochenende hat er ihn gewaschen und gewachst. Ich könnte ihn nicht fahren." Ein Schauder durchlief sie. „Ich kann ihn nicht mal ansehen. Deshalb betrete ich die Garage nie."
    „Wann hat er ihn denn gekauft?" fragte Rusty.
    „Letzten September, als die neuen Modelle herauskamen."
    Rusty runzelte die Stirn. „Obwohl er sich eine solche Extravaganz gar nicht leisten konnte?"
    Kate fühlte
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