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Liebesvisitation (German Edition)

Liebesvisitation (German Edition)

Titel: Liebesvisitation (German Edition)
Autoren: Andreas Peter
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Verlegenheit stürzte. Doch sie hatte die Füße nur zurückgezogen, um mit den Fußspitzen an der Verse ihre Schuhe auszuziehen, dann begann sie mit ihren großen Zehen Kreise auf seinen Füßen zu ziehen.
    Albert war um Contenance bemüht und konzentrierte sich wieder auf die Gespräche um ihn.
    „Ich beherrsche alle asiatischen Kampfkünste. Vor allem Feng Shui“, erklärte Markus jetzt voller Stolz.
    „Ich habe nicht den Eindruck, dass du einen fetten Bauch hast, es sei denn, du hast noch eine weitere Dimension in deiner Hose versteckt“, sagte Anna zu Ralf.
    Ralf versuchte Annas Schmeichelei mit einem Kompliment zu kontern: „Wenn man deinen Namen von hinten nimmt, dann kommt dasselbe raus wie vorne.“
    Mein Güte. In Sachen Romantik hatte Ralf noch einiges zu lernen.
    „Ich hab gehört, dass du deinen aktuellen Auftrag an einen Kollegen verloren hast“, meldete sich nun Christian zu Wort.“
    „Ja“, sagte Thomas kurz angebunden.
    „Und, sauer?“
    „Nein.“
    „ Pfff , von wegen. Er hasst den Kollegen“, resümierte Markus.
    „Ich hab nichts gegen ihn. Wenn ich ein Mittel gegen ihn hätte, hätte ich es schon längst zum Einsatz gebracht.
    „Mach dir nichts draus“, meldete sich Judith zu Wort. „Der Blick muss immer nach vorne gerichtet sein. Man muss in die Richtung blicken, in die man läuft, nicht in die, aus der man kommt.“
    „Du wirst es nie so weit bringen wie Kaffee und Bier“, murmelte nun Ralf.
    „Was?“, fragte Thomas mehr verstört als verärgert, oder gar verstehend.
    „Du wirst es nie so weit bringen wie Kaffee und Bier.“
    „Was soll das denn bedeuten?“
    „Na, Kaffee und Bier sind weltberühmt. Dich kennt keine Sau.“
    „Was soll denn das für ein Vergleich sein? Bin ich ein Nahrungsmittel? Vielleicht bei einem Kannibalenstamm .“
    „Was ich damit sagen will ist nur: Die Rezeptur muss einfach sein - das ist der Schlüssel zum Erfolg. Bier besteht aus vier Zutaten: Gerste, Hopfen, Malz und Wasser. Und Kaffee…na der besteht nur aus Kaffee.“
    Ralf blickte Thomas immer noch verstört an.
    „Was ich damit sagen will: Wenn du mehr wie Bier bist, wirst du erfolgreicher.“
    „Was soll ich tun? Mir einen Bierbauch zulegen?!“
    „Nein, dir ein Motto zulegen. Sowas zieht immer. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit - schon hast du eine Revolution.“
    „Weißt du eigentlich, was für eine Scheiße du redest?“
    „Scheiße...Das ist ein gutes Beispiel. Scheiße ist erfolgreich. Scheiße schwimmt immer oben.“
    „Könntest du damit aufhören?“
    „Mit der Scheiße?“
    „Ja. Ich kann das Wort nicht mehr hören.“
    „Wäre dir ‚Kot’ lieber?“
    „Nein! Könntest du deine Sprache komplett de kot ieren ?“
    „Also gut: Etwas, was keine Substanz hat, ist leicht. Was leicht ist schwimmt oben.“
    „Das ist doch Bullshit.“
    „Jetzt fängst du wieder damit an.“
    „Manchmal ist doch auch etwas Gutes erfolgreich.“
    „Ja. Aber manchmal nehmen die Leute eine bestimmte Aussage als gegeben hin, weil irgendjemand behauptet hat, dass dem so ist.“
    „Zum Beispiel?“
    „Zum Beispiel Goethe - wenn du die Deutschen fragen würdest, wer ist der größte Dichterfürst aller Zeiten, dann würden 95 Prozent antworten Goethe. Die Anderen wahrscheinlich Schiller. Wenn du dann dieselben Leute fragen würdest, was sie denn von Goethe kennen, dann würden die Meisten höchstens antworten ‚Der Erlkönig‘, und die älteren Jahrgänge haben vielleicht ‚Faust‘ in der Schule gelesen.
    Sie kennen also so gut wie nichts von Goethe, aber sagen, dass er der wichtigste Dichter aller Zeiten ist. Irgendjemand, dessen Meinung zählte, hat mal behauptet, dass Goethe der größte Dichter aller Zeiten ist, und die Allgemeinheit hat das als Tatsache gewertet und als Wahrheit angenommen…Damit will ich nicht sagen, dass Goethe nicht der größte Dichter aller Zeiten ist, aber vielleicht sollte man sich selbst eine Meinung bilden, bevor man einfach das nachlabert, was Andere einem vorkauen.“

 
    Ralf war manchmal gar nicht so doof, auch wenn man das ständig von ihm denken musste. Der Tag von Achims und Francis Hochzeit blieb unvergessen. Und das lag nicht nur an Achims und Francis Hochzeit.

 
    Ralf sollte damals den Trauzeugen abgeben, und das lief so ab:

 
    Ralf schälte sich aus dem Bett. Er lief zur Toilette und zog erst einmal die Spülung. Dann pinkelte er im Stehen und zog die Spülung nicht.
    Er hatte sich angewöhnt immer zu spülen bevor er aufs Klo
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