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Liebeslist und Leidenschaft

Liebeslist und Leidenschaft

Titel: Liebeslist und Leidenschaft
Autoren: Yvonne Lindsay
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zuvor. Glücklich stieg sie in ihr Auto. Sie wusste jetzt, welchen Platz sie im Herzen ihres Vaters einnahm. Endlich war sie keine Schachfigur im Spiel eines anderen mehr, endlich war sie selbst die Spielerin.
    Und jetzt blieb ihr nur noch eins zu tun.

14. KAPITEL
    Angespannt fuhr sie durch die Dunkelheit. Im Büro hatte sie Nate nicht erreichen können, und in seinem Apartment war er auch nicht gewesen. Blieb also nur das Haus am Strand.
    Wie passend! Alles würde also dort enden, wo es begonnen hatte.
    Sie fuhr vorsichtig. Zwar kannte sie die Strecke, aber bisher nur als Beifahrerin. So wie es bisher auch in meinem Leben gewesen ist, dachte sie. Trotz all meiner Anstrengungen, etwas zu erreichen, habe ich mich steuern lassen, leiten lassen. Aber damit ist es vorbei.
    Obwohl sie das Gefühl der neu gewonnenen Freiheit genoss, war sie mehr als aufgeregt, als sie sich Nates Haus näherte. Sie parkte neben der Garage und ging zum Haupteingang, wo sie Sturm klingelte.
    Die Tür öffnete sich.
    „Nicole!“
    Nate war überrascht, sie zu sehen, und konnte gar nicht die Augen von ihr lassen. Ihr Körper reagierte sofort auf seine begierigen Blicke, das Herz schlug ihr bis zum Hals. Aber sie riss sich zusammen.
    „Wir müssen reden“, sagte sie schroff. „Darf ich reinkommen?“
    Er bat sie ins Wohnzimmer, wo sie sich setzte. „Darf ich dir was anbieten?“, fragte er beflissen.
    „Ich bin nicht zu einem Plauderstündchen gekommen“, stellte sie klar. Er sollte sich bloß nichts Falsches einbilden! „Ich muss von dir etwas wissen.“
    „Schieß los! Ich werde wahrheitsgemäß antworten.“
    „Steckt irgendein mieser Trick hinter deinem Vorschlag, die beiden Firmen zu fusionieren?“
    „Oh, du weißt schon davon?“
    „Ja, Judd hat mich zu einer Besprechung gebeten. Er hat mir auch jede Menge Unterlagen mitgegeben, aber ich habe sie noch nicht gelesen. Ich wollte vorher mit dir sprechen, damit ich weiß, ob ich sie lesen oder zum Kaminanzünden benutzen soll.“
    Er lachte auf. „Es ist kein Trick. Absolut nicht.“
    „Du willst die Fusion also wirklich?“
    Er sah ihr tief in die Augen. Sein Blick war offen und ehrlich. „Ja.“
    „Und du machst das nicht, um meiner Familie zu schaden oder ihr wehzutun?“
    „Nein.“
    „Oder … um mir wehzutun?“
    „Dir am allerwenigsten, Nicole. Das war niemals meine Absicht. Von Anfang an wollte ich immer nur, dass du Erfolg hast und es dir gut geht.“
    „Aber warum dann dieses Angebot?“
    Er sah sie durchdringend an, als wollte er sie zwingen, ihm zu glauben.
    „Ich habe euch das Angebot aus drei guten Gründen gemacht. Erstens ist es geschäftlich sinnvoll. Wenn wir auf dem Markt nicht mehr miteinander konkurrieren müssen, sondern an einem Strang ziehen, profitieren wir davon. Geschäftspartner können uns nicht mehr gegeneinander ausspielen, wir müssen uns nicht mehr gegenseitig überbieten. Das steht auch alles in den Unterlagen. Wenn du sie liest, wirst du es nachvollziehen können.“
    Nicole nickte. „Okay, das wäre Grund Nummer eins. Und die anderen …?“
    „Es war höchste Zeit, die Feindschaft zwischen unseren Familien zu beenden. Zu viele Menschen haben schon darunter gelitten. Und einer von uns musste den ersten Schritt tun. Deshalb habe ich beschlossen, deinem Vater nichts mehr nachzutragen. Natürlich hatte ich es als Kind nicht gerade leicht – aber das trifft auf viele Menschen zu. Und ich hatte es immerhin noch besser als viele andere. Obwohl wir arm waren, hat mein Vater dafür gesorgt, dass ich eine gute Ausbildung bekam. Und gerade weil ich nicht mit einem silbernen Löffel im Mund aufgewachsen bin, habe ich eine gewisse Härte und Entschlossenheit entwickelt. Dadurch bin ich zu dem geworden, der ich heute bin. Natürlich habe ich auch meine Fehler, aber ich weiß, was richtig und was falsch ist. Ich musste meinen Zorn verrauchen lassen, damit es vorangeht. Falscher Stolz kann mörderisch sein. Und ich wollte nicht alles zerstören, was mir am Herzen liegt.“
    Nicole nickte. Sie erzählte Nate, dass ihr Vater etwas ganz Ähnliches gesagt hatte.
    „Siehst du?“, sagte er lächelnd. „Wenn er nichts dagegen hat, würde ich ihn gerne einmal besuchen. Wir hätten eine Menge zu besprechen.“
    „Oh, er hat ganz bestimmt nichts dagegen. Ich habe ihm heute von dir erzählt – auch, dass du Thomas Jacksons Sohn bist. Eigentlich hatte ich gedacht, dass er den Krieg zwischen unseren Firmen fortführen will, aber seine Krankheit hat ihn
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