Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
LiebesLeben (German Edition)

LiebesLeben (German Edition)

Titel: LiebesLeben (German Edition)
Autoren: Angie Pfeiffer
Vom Netzwerk:
du, gell!
    Ach ja, was ist das denn für ein wichtiges Detail, das Du mir verschwiegen hast?
    Dein
Alan
    PS: Du siehst mit Brille noch hübscher aus.

Vorsicht: Liebe
     
    „Ich wollt‘, ich hätte dich niemals kennengelernt!“
    Erschrocken hielt sie inne, doch der Satz war heraus. Er hatte lange in ihr geschlummert, war ab und zu an die Oberfläche gekommen, doch sie ließ ihn nicht zu. Sie wollte so etwas gar nicht denken, liebte ihn doch! Liebte ihn mit einer fast unanständigen Intensität. So sehr, dass jeder Streit ihr eine Wunde beibrachte, die noch lange Zeit nachblutete und nur langsam ve rnarbte.
Doch jetzt war er heraus, der unselige Satz und sie mussten sich dem Gesagten stellen.
Ihr Mann musterte sie kühl. Wie immer sprach er nicht, ließ ihre Wut, ihre Frustration an sich abprallen, schien völlig unbeteiligt. So, dass sie sich oft vorkam, wie eine Mikrobe unter dem Mikroskop. Zwar mit Interesse, aber unbeteiligt beobachtet.
    „Dann musst du die Konsequenzen ziehen.“ Mit diesem Kommentar drehte er sich auf die andere Seite und schloss die Augen. Sie wusste, dass jetzt nicht mehr mit ihm zu reden war, dass er sie ignorieren würde. Sie links liegen ließ, um nach einiger Zeit zur Tagesordnung über zu gehen. Sie wusste auch, dass sie, wenn er sich wieder gesprächsbereit zeigte, alles tun würde, um einen erneuten Streit zu vermeiden.
Das war so unfair. Wortlos ging sie, quartierte sich im Gästezimmer ein, wohl wissen, dass sie in dieser Nacht kein Auge zutun würde.
Wieder ein Streit wegen irgendwelcher Banalitäten, ständig das gleiche Schema. Er baute Luftschlösser, versprach, hatte in Gedanken schon alles bestens erledigt. Sie wurde während seiner Erzählungen immer stiller. Fragte sich, ob er das alles glaubte, was er ihr da vormachte. Schließlich ein: „Du sagst ja gar nichts, deine Meinung wäre mir wichtig!“
Schwieg sie dann beharrlich weiter, kamen Vorwürfe. „Du musst wirklich sagen, was du möchtest. Du kannst das doch nicht alles mir überlassen!“ Ließ sie sich dazu hinreißen ihre Meinung, die meist gegenteilig war, zu äußern, so reagierte er überempfindlich und beleidigt. „Ich wusste es, du stehst nicht hinter mir.“
    Heute hatte sie ein vernünftiges Gespräch gesucht, war aber kläglich gescheitert. Er ve rschanzte sich hinter einem eisigen Vorhang von schweigender Missbilligung und Gekränktheit. Schließlich hatte er sie kommentarlos sitzen lassen, war zu Bett gegangen. Sie war ihm gefolgt, hatte es noch einmal mit Worten versucht. „Bitte Schatz, es verletzt mich sehr, wenn du dich so verhältst.“
    Er verdrehte die Augen. „Ich habe gar nichts getan, es ist wohl besser, wenn ich überhaupt nicht mehr rede.“ Punkt!
Dann war der unselige Satz gefallen.
    Jetzt lag sie schlaflos da und wusste selbst nicht, ob sie es ernst gemeint hatte. Ob sich ihre Liebe im Alltagsgrau verbraucht hatte. Oder ob sie ihn einfach verletzen wollte, so wie er es mit ihr tat. Ihre Gedanken drehten sich im Kreis, doch schließlich schlief sie ein.
     
    Sie blinzelte, es war stockdunkel. Er lag neben ihr, dicht an sie gekuschelt. Hatte sich irgen dwann zu ihr ins Gästezimmer gelegt. Nun wurde er gleichzeitig mit ihr wach. Regte sich, sagte kein Wort, sondern nahm sie in den Arm. Unwillkürlich kamen ihr die Tränen, kullerten einfach aus den Augen. „Ich habe es nicht so gemeint!“
„Pst“, er küsste ihr die Tränen weg. „Das weiß ich doch. Wir können beide nicht aus unserer Haut. Aber wir lieben uns.“
Da waren die Worte, die alles wieder gut machten, die Geschehnisse ins Gleichgewicht brachten. Nicht ‚ich liebe dich’, die Forderung nach Gegenliebe. Sondern eine einfache Feststellung: „Wir lieben uns.“ Ohne Wenn und Aber.
Sie lächelte. „Ja, wir lieben uns“ ,und nach einer Pause. „Ich glaube deshalb können wir uns gegenseitig so sehr verletzen.“
Er drückte sie fest an sich. „Ja, und wir müssen gut auf uns aufpassen. Denn wir können uns doch nicht verlieren.“ Sie fühlte sein Lächeln. „Allerdings wäre es schön, wenn du jetzt sofort mit dem Aufpassen anfangen würdest und mit mir ins Schlafzimmer überwechselst. Das Bett dort ist sehr viel bequemer als dieses mickerige Gästebett …“
    Was sie auch tat, denn wo er recht hatte, hat er recht.

Heini auf Brautschau
     
    „Meinst du wirklich, Mutti? Ich weiß nicht, ob ich das möchte!“ Heinz schaute leicht verzweifelt aus der Wäsche, was seine Mutter nicht davon abhielt, weiter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher