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Liebenswerte Langhälse - über den artgerechten Umgang mit Gänsen

Liebenswerte Langhälse - über den artgerechten Umgang mit Gänsen

Titel: Liebenswerte Langhälse - über den artgerechten Umgang mit Gänsen
Autoren: Marion Bohn-Foerster
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anderen Liebhaber für sich gewinnt, wurde sie im Jahr 2010 als Rasse des Jahres von dem Gänsezuchtbetrieb Eskildsen gefördert und dem SV Deutscher Gänsezüchter auf den Rassegeflügelausstellungen vorgestellt.
Höckergans
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    Wer „etwas andere“ Gänse sucht, für den sind die exotisch aussehenden Höckergänse genau das Richtige. Die attraktiven Asiaten sind ein echter Hingucker. Die Rasse hat ihren Ursprung in den nordöstlichen und östlichen Gebieten Asiens. Bereits vor mehreren Jahrhunderten wurden Höckergänse in Japan und China als Haustiere gehalten. Von dort brachte man sie im 18. Jahrhundert nach Europa. Die Höckergans ist ein Abkömmling der im mittleren Ostasien lebenden wilden Schwanengans. Wegen ihres schwanenartigen Aussehens wird sie bis heute teilweise als Schwanengans bezeichnet. Verglichen mit den anderen Rassen gehört sie zu den leichtesten. Die Ganter sollen laut Standard 5 Kilogramm, die Zuchtgänse 4 Kilogramm wiegen. Obwohl klein, verfügen die Höckergänse über eine erstaunliche Legeleistung von mindestens 20 Eiern pro Gelege. Um den Brutei-Ertrag zu steigern, nehmen einige Züchter die Eier des ersten Geleges komplett fort und erbrüten sie in der Brutmaschine. Die Gans legt dann noch ein zweites, oftmals auch noch ein drittes Mal. So bringt es diese Rasse auch schon einmal locker auf 60, manchmal sogar auf 70 Bruteier pro Gans und Jahr. Die Erbrütung des letzten Geleges überlassen die Züchter der Gans, denn Höckergänse sind gute Brutgänse und zuverlässige Gösselführerinnen.

    Bei den eher seltenen weißen Höckergänsen ist die Ähnlichkeit zum Schwan besonders deutlich. (Foto: Michael von Lüttwitz)
    Da diese Rasse als sehr fruchtbar gilt und der Ganter dementsprechend aktiv ist, sollte er besser mit zwei oder sogar drei Gänsen gehalten werden, damit der tretfreudige Bursche seinen Fortpflanzungstrieb auch in vollen Zügen ausleben kann. Das tut er mit seinen Gänsedamen am liebsten im Wasser. Aber auch auf dem Land verläuft die Befruchtung erfolgreich. Höckergänse gibt es in zwei Farbschlägen, in dem weitverbreiteten wildfarbenen grauen und dem eher seltenen weißen.
    Zuchtwart Josef Gunkelmann über die Höckergänse:
    Sie sind flinke und bewegliche Vögel mit lebhaftem Temperament. Sie können schon einmal so richtig aufdrehen und sind dann mit ihrer trompetenartigen Stimme nicht zu überhören. Ihre Kommunikationsfreudigkeit ist aber ansonsten der anderer Rassen gleich. Anfänglich sind Höckergänse eher von zurückhaltender Natur; wenn man sie aber als Jungtiere bekommt und sich näher und vor allem intensiv mit ihnen beschäftigt, werden sie schön zutraulich. Höckerganter sind im Übrigen sehr gute und liebevolle Väter, die auch fremde Gössel problemlos adoptieren.
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Afrikanische Höckergans
    Sie stammt ebenfalls von der wilden Schwanengans ab, ist aber größer und schwerer sowie wesentlich breiter und tiefer gestellt als die Höckergans. Die Ganter wiegen 8 Kilogramm, die Gänse 7 Kilogramm. Ihre Legeleistung liegt bei 25 bis 40 Eiern. Afrikanische Höckergänse zeigen nur selten Bruttrieb. Diese wunderschönen, aber leider selten anzutreffenden Tiere sind von ruhiger Natur und werden ihrem Halter gegenüber zutraulich und anhänglich. Ein Gänsepaar behauptet jedoch sein heimisches Revier für sich allein und duldet darin keinesfalls andere Gänse.

    Ein wunderschöner, aber seltener Anblick: die Afrikanische Höckergans. (Foto: Tierfotoagentur. de/A. Winkler)
Steinbacher Kampfgans
    Diese Rasse ist dem großen Engagement und Können von Fachleuten aus der ehemaligen DDR zu verdanken. Für ihre Erzüchter stand, das sagt schon der Name, die Kampflust im Vordergrund. Ganterkämpfe spielten in Russland eine ähnliche Rolle wie Hahnenkämpfe anderswo. Mit der Absicht, eine Kampfgans „made in Thüringen“ für solche Wettbewerbe einsetzen zu können, wurde die Steinbacher Kampfgans dort aus grauen Höckergänsen, Emdenern, den Landschlägen des Thüringer Waldes sowie der russischen Tula Gans, einer Kampfgans, gezüchtet. 1932 als Rasse anerkannt, fand die Steinbacher Kampfgans außerhalb ihres Ursprungsgebiets aber zunächst kaum eine weitere Verbreitung. Später hat sich das allerdings aufgrund ihres schönen Aussehens – vor allem der blaue Farbschlag ist sehr attraktiv – geändert, und die Rasse hielt Einzug bei vielen Gänseliebhabern und Rassegeflügelzüchtern. Ihre Kampflust hat in der heutigen Zeit jedoch keine Bedeutung mehr. Sie wird,
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