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Liebe, unendlich wie das Meer

Liebe, unendlich wie das Meer

Titel: Liebe, unendlich wie das Meer
Autoren: JESSICA BIRD
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weiter, sondern lächelte leicht. „Ich werde den Test einfach mitmachen, wir untersuchen Ihr Blut sowieso“, meinte er.
    „Aber ich kann trotzdem nicht schwanger sein“, widersprach sie. „Mein Mann und ich haben es jahrelang versucht.“
    „Haben Sie sich beide mal testen lassen?“
    „Nein. Mein Mann hatte schon zwei Kinder mit seiner ersten Frau. Es muss an mir gelegen haben.“
    Doc John sagte nichts, doch sein Lächeln vertiefte sich. „Wir werden ja sehen. Auf den ersten Blick kann ich Ihnen jedenfalls sagen – Sie leiden an Erschöpfung. Sie haben zu wenig gegessen und es dann mit dem heißen Bad übertrieben, sodass Ihr Kreislauf versagt hat und Sie ohnmächtig wurden. Was meinen Sie?“
    „Klingt gut“, erwiderte Cass lächelnd. „Das hatte ich mir auch schon gedacht.“
    „Sehen Sie, dann wird Ihnen auch gefallen, was ich Ihnen hiermit verschreibe: Gehen Sie nach Hause und ruhen Sie sich aus. Schlafen Sie viel und machen Sie ab und zu einen langsamen Spaziergang. Die Ergebnisse der Blutuntersuchung bekommen wir in zwei Tagen.“
    Cass nickte. „Ja, ich hatte sowieso vor, mir ein paar Tage freizunehmen.“
    „Und jetzt haben Sie den ärztlichen Segen dazu.“
    Sie gab ihm ihre Handynummer, da sie in zwei Tagen schon in New York sein würde.
    „Danke, Doc John.“
    „Kein Problem. Rufen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben.“
    Als sie den Untersuchungsraum verließ, prallte sie fast mit Alex zusammen, der lautstark mit der Sprechstundenhilfe diskutierte. Er war leichenblass, und Spike musste ihn festhalten, damit er nicht einfach das Behandlungszimmer stürmte.
    Offenbar hatte Libby ihn angerufen.
    „Was fehlt dir?“, fragte er besorgt.
    „Nichts.“
    „Aber du bist ohnmächtig geworden!“
    „Weil das Badewasser zu heiß war. Es ist nichts passiert.“
    „Du siehst schrecklich aus.“
    Cass unterdrückte ein hysterisches Lachen. „Danke für das Kompliment, das hört doch jede Frau immer wieder gern. Wo ist Libby?“
    „Weg. Ich habe ihr gesagt, dass wir dich nach Hause bringen.“
    „Auch gut. Gehen wir.“
    Als sie vor Grays Haus parkten, erwartete Libby sie schon in der Tür. „Ist alles in Ordnung?“
    „Ja, nur Erschöpfung. Ich soll mich ausruhen, aber das hatte ich ja sowieso vor.“
    Cassandra hatte keine Lust auf weitere Diskussionen und ging sofort zur Treppe, doch Alex folgte ihr. Sie beschleunigte ihre Schritte, weil sie hoffte, ihn abhängen zu können, doch er blieb ihr dicht auf den Fersen. Nur mit wenig Vorsprung schlüpfte sie in ihr Zimmer, und als sie ihm die Tür vor der Nase zuschlagen wollte, stellte er sich einfach dazwischen.
    „Lass mich bitte allein“, sagte sie.
    „Nein.“
    „Warum nicht?“
    Er schob sie ins Zimmer und schloss die Tür. „Du gibst nicht gut genug auf dich acht, also muss sich jemand um dich kümmern.“
    „Ja, aber nicht du. Das haben wir ja schon festgestellt, nicht wahr? Nicht dein Problem.“
    „Ist denn noch jemand interessiert? Abgesehen von O’Banyon, meine ich?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Du bist völlig verrückt, oder? Weiß Madeline, dass sie es mit einem Irren zu tun hat?“
    „Ja, sie kennt mich lange genug.“
    Als ob sie daran erinnert werden wollte. „Jetzt lass mich einfach …“
    Er legte ihr die Hände auf die Schultern. „Du hast mich zu Tode erschreckt. Als ich in die Arztpraxis kam, konnte ich vor Angst nicht mal richtig denken.“
    „Aber warum?“, fragte sie leise.
    Er machte den Mund auf und wieder zu, dann sagte er schließlich: „Ich will einfach nicht, dass du krank bist. Oder unglücklich. Ich will …“
    Hilflos ließ er die Hände sinken.
    Cassandra fühlte sich auf einmal wirklich erschöpft und ließ sich aufs Bett sinken. So konnte es doch zwischen ihnen nicht ewig weitergehen!
    „Lass mich allein“, wiederholte sie leise.
    Wieder gehorchte er nicht, sondern setzte sich neben sie auf die Bettkante, das geschiente Bein ausgestreckt.
    „Gestern Nacht, als du mir das von Reese erzählt hast, war ich so wütend, dass ich am liebsten auf was eingeprügelt hätte. Ich glaube dir jedes Wort, aber ich kann trotzdem nicht fassen, dass es wirklich stimmt, verstehst du? Ich begreife nicht, wie ein Mann das seiner Frau antun kann, aber vor allem verstehe ich nicht, wie Reese dich betrügen konnte. Das ist wirklich widerlich. Wenn er hier wäre, würde ich ihm das auch ins Gesicht sagen.“
    Seine Worte machten ihn nur noch liebenswerter. Ein Mann wie er würde seine Frau nie
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