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Liebe, Sex und andere Katastrophen

Liebe, Sex und andere Katastrophen

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen
Autoren: Jana Falkenberg
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bin aber auch abgestumpft. Früher waren kleine Bildchen aus dem Beate-Uhse-Katalog das Non-Plus-Ultra, der Gipfel an verfügbarer Pornographie und so wahnsinnig erregend. Oder Emanuelle-Filme, Samstag-Nacht heimlich auf Vox geguckt. Wunderbar. Heute ein Click auf youporn.com und alles, aber auch alles kann man sich angucken. Als ich youporn.com entdeckte, war ich ganz aus dem Häuschen, ein schier unendlicher Quell an sexuell inspirierendem und erregendem Bewegtbildmaterial! Großartig! Ich guckte mir stundenlang alle erdenklichen Filmchen an und masturbierte bis zur Erschöpfung. So viel auch zum ermüdenden Thema „Frauen mögen keine Pornos“. Und heute? Alles völlig langweilig. Alles schon zigmal gesehen. Macht mich einfach nicht mehr an. Das erschreckt mich selbst. Was macht mich denn dann überhaupt noch an, wenn noch nicht mal die krassesten Hardcore-Streifen ein Fitzelchen Erregung erzeugen? Geht es den Männern genauso? Brauchen sie deshalb immer neue Kicks? Immer neue Frauen? Immer neue Filme? Immer neue Abenteuer?
    Trotzdem und zum Glück gibt es immer noch viel Nicht-Entdecktes, viel Nicht-Ausprobiertes und viele verrückte Fantasien in meinem Kopf. So stehen z.B. noch einige unerledigte erotische Träumchen auf meiner sexuellen To-Do-List, z.B. der berühmte Lesbensex, Sex mit einem Mann und einer Frau, Sex mit zwei Männern, Gruppensex, ach und was weiß ich nicht alles. Es bleibt also spannend!
     

Sweet Teenage-Dreams: Erste Liebe. Erste Küsse.
    Meine allererste Erfahrung in Sachen Sex mutet an wie aus einem Klischee-Teenie-Filmchen: Während einer Jugendfreizeit, ich war 15 und mitten in der Pubertät. Ich fühlte mich bereits furchtbar erwachsen und reif, nur die vielen Pickel in meinem Gesicht entzauberten diesen Eindruck. Pickel sind das wohl Frustrierendste und Überflüssigste der Welt, ganz besonders für ein von sich selbst und der Welt völlig verunsichertes Teenager-Mädchen. Es war mein erster Urlaub ohne Familie. Selten empfand ich so viel Freiheit. Ich nahm, kulturell engagiert wie ich damals war, an einem dreiwöchigen Austausch mit griechischen Jugendlichen teil. Was passiert, wenn 30 internationale Jugendliche im Alter zwischen 14 und 20 Jahren aufeinander treffen, ist klar. Es geht selbstverständlich nicht nur um Kulturaustausch.
    So checkte ich das Angebot an männlichen Wesen sofort ab, als die griechische Truppe ihre Koffer am Flughafen Athen durchs Gate zerrte. Anfangs war ich enttäuscht, so richtig dolle gefiel mir auf Anhieb keiner. Doch wie auch die spätere Erfahrung in Sachen zwischenmenschlicher Anziehungskraft immer wieder belegte: Je intensiver ein gemeinsam verbrachtes Erlebnis, desto größer die Chance, sich in daran Teilhabende zu verlieben. Das ist sogar wissenschaftlich bestätigt, mit dem sogenannten Brückenexperiment.
    Natürlich hatten wir im Rahmen der deutsch-griechischen Freundschaft viel zu unternehmen, etliche kulturelle und touristische Programmpunkte bestimmten den Tagesablauf. Doch mein eigentliches Interesse galt den viel spannenderen Dingen, die diesen Austausch zu einem einmaligen Erlebnis machten: Ich entdeckte das Flirten – und hatte zum ersten Mal in meinem Leben darin auch praktischen Erfolg! Schon während der ersten Tage kristallisierten sich zwei Jungs heraus, die mein näheres Interesse weckten. Wobei mich keiner von den beiden Jungs so richtig überzeugen konnte. Immer wieder checkte ich die Jungs durch und wog Vor- und Nachteile gegeneinander ab. Interessierten sich „meine Auserwählten“ mehr für andere Mädchen aus unserer Gruppe als für mich, wurde ich schrecklich eifersüchtig. Ein Gefühl, auf das ich nur zu gern verzichten würde, auch heute noch. Eifersucht ist mindestens genauso überflüssig und frustrierend wie Pickel.
    Eines der beiden Zielobjekte machte dann schließlich das Rennen. Meine wunderbare Nummer eins. Wir fingen an, vorsichtig miteinander zu flirten, mal hier ein Lächeln, mal da ein Lächeln, sich ein bisschen ärgern, nur um nichts anderes als die Aufmerksamkeit des anderen zu erregen. Flirten à la Teenager eben. Er hatte schon sehr männliche Züge, männlicher Körper, tiefe Stimme und halt Haare nicht nur auf dem Kopf. Jeder Blick des anderen erzeugte dieses unglaubliche Schmetterlingsgefühl im Bauch, jede zufällige Berührung ließ einen vor Aufregung fast platzen. Irgendwann nahm er meine Hand, malte mit einem Filzstift kleine Herzchen darauf und schrieb in krakeliger Schrift „I like you“.
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