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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel
Autoren: Amanda Quick
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essen.«
    »Mach dir keine Sorgen, Clare.« Margaret lächelte. »Die Vorstellung des jungen William von einem großen Trupp ist wahrscheinlich eine ganz andere als die unsere. Vergiß nicht, daß der einzige Trupp bewaffneter Männer, den er jemals gesehen hat, Sir Nicholas' kleine Privatarmee auf Seabern ist.«
    »Ich nehme an, Ihr habt recht.« Clare griff nach dem Parfümbeutel, der an ihrem Gürtel hing, und atmete die beruhigende Mischung aus Rosen und Kräutern tief ein. Wie immer wirkte der Duft tröstlich. »Trotzdem wird es eine große Belastung sein, so viele Männer und Pferde füttern zu müssen. »Beim Ohr der Heiligen Hermione, die Vorstellung, all die Leute unter-bringen zu müssen, gefällt mir nicht. Und das ist erst der erste Kandidat.«
    »Beruhige dich, Clare«, sagte Margaret. »Vielleicht sind ja die drei, vier Kandidaten, die du bestellt hast, alle auf einmal angekommen. Das würde auch erklären, warum es so viele Männer und Pferde sind.«
    Diese Vorstellung munterte Clare wieder auf. »Ja, so muß es sein.« Sie ließ den kleinen Beutel wieder in die Falten ihres Kleides fallen. »Die Bewerber sind alle zusammen gekommen. Und wenn jeder seine eigene Armee mitgebracht hat, ist es verständlich, daß es so viele Männer und Pferde sind.«
    »Ja.«
    Doch plötzlich kam Clare ein anderer Gedanke, der ihre momentane Erleichterung wieder zunichte machte. »Ich hoffe nur, daß sie nicht allzu lange bleiben. Es wird ein Vermögen kosten, sie alle zu beköstigen.«
    »Du kannst es dir doch leisten, Clare.«
    »Darum geht es nicht. Zumindest nicht in erster Linie.«
    Margaret mußte lächeln. »Sobald du deine Wahl getroffen hast, werden die anderen Kandidaten mitsamt ihren Männern und anderen Gefolgsleuten wieder abreisen.«
    »Beim Zeh der Heiligen Hermione, dann werde ich mich schnell entscheiden, damit wir nicht mehr Lebensmittel und Heu an diesen Haufen vergeuden als unbedingt nötig.«
    »Das ist ein vernünftiger Gedanke.« Margaret sah sie aufmerksam an. »Bist du sehr aufgeregt, mein Kind?«
    »Nein, nein, natürlich nicht«, log Clare. »Aber ich will die Sache so schnell wie möglich hinter mich bringen. Es gibt schließlich genug zu tun. Ich kann es mir nicht leisten, allzu viel Zeit mit der Wahl eines Ehemannes zu vergeuden. Ich hoffe, Lord Thurston hat mir nur Kandidaten geschickt, die meinen Anforderungen genügen.«
    »Ich bin sicher, daß er das getan hat«, murmelte Margaret. »Du hast dich in deinem Brief ja deutlich genug ausgedrückt.«
    >>In der Tat.« Clare hatte Stunden damit verbracht, ihr Rezept für einen neuen Herrn von Desire zusammenzustellen.
    Diese Stunden hatte sie geopfert, nachdem sie noch mehr Zeit damit vergeudet hatte, sich Dutzende vernünftiger Gründe dafür zu überlegen, daß sie keinen Ehemann brauchte. Sie hatte alles, was sie von Margaret über Rhetorik und logische Argumentation gelernt hatte, zu Hilfe genommen. Sie war sich der Tatsache nur allzu bewußt gewesen, daß Lord Thurston eine wahrhaft brillante Rechtfertigung verlangen würde, wenn sie sich weigerte zu heiraten.
    Cläre hatte jedes ihrer Argumente zuerst gegenüber Joanna und dann an der Priorin Margaret getestet. Die beiden Frauen, die sie nur allzu gut verstanden, hatten all ihre Gründe sorgfältig abgewogen, und ihr mit Kritik und Rat zur Seite gestanden.
    In den Monaten seit dem Tod ihres Vaters hatte Clare sich eine Reihe von Argumenten gegen eine Eheschließung überlegt, die auf der natürlich sicheren Lage der Insel basierten und die ihrer Meinung nach vollkommen hieb und stichfest und durch und durch logisch waren. Doch dann war die Katastrophe eingetreten.
    Ihr Nachbar vom Festland, Sir Nicholas of Seabern, hatte ihre Überlegungen ad absurdum geführt, indem er sie einfach während eines kurzen Besuchs auf Seabern gekidnappt hatte.
    Cläre war außer sich gewesen, weil Nicholas alles kaputtgemacht hatte, indem er bewies, daß sie durchaus verwundbar war, und sie hatte sich die größte Mühe gegeben, ihm das Leben zur Hölle zu machen. Am Ende ihres erzwungenen Aufenthaltes auf Seabern war Nicholas richtiggehend froh gewesen, sie wieder los zu werden.
    Aber für sie war es zu spät gewesen.
    Nachdem ihre Warenlieferungen nach London bereits mehrere Male irgendwelchen Straßen- oder Seeräubern in die Hände gefallen waren, war die Entführung der Tropfen gewesen, der das Faß zum Überlaufen gebracht hatte. Clare hatte gewußt, daß es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis
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