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Liebe ohne Schuld

Liebe ohne Schuld

Titel: Liebe ohne Schuld
Autoren: Catherine Coulter
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gedulden müssen, denn ich muß erst deinen Gaul verschwinden lassen.« Er setzte sie auf der untersten Stufe ab und fesselte ihre Hände mit seinem Ledergürtel an das Geländer.
    Verzweifelt ließ Arielle ihren Kopf auf ihre gefesselten Handgelenke sinken. Was sollte sie nur tun? Sich zu befreien, war unmöglich. Sie fühlte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. Doch dann hörte sie, wie Dorcas die Treppe herunterkam.
    »Es ist alles in Ordnung, Miß Arielle.« Sie fühlte, wie die alte Frau ihr über die Haare strich. »Ich werde Sie versorgen, wie ich das immer getan habe. Wo ist nur die Creme? Ich muß sie unbedingt finden, denn ich möchte nicht, daß Sie Narben zurückbehalten.« Mit diesen Worten schlurfte sie an Arielle vorbei und verschwand in Richtung Küche.
    Arielle versuchte, nicht an ihre Worte zu denken, sondern konzentrierte ihre Gedanken ausschließlich auf Burke. Mit Sicherheit vermißte man sie inzwischen, und bestimmt war er bereits auf der Suche nach ihr. Er war hartnäckig und würde niemals aufgeben. Ob Geordie sich daran erinnerte, welche Richtung sie eingeschlagen hatte?
Was wird geschehen, wenn er dich findet und du von Etienne mißbraucht worden bist? Wird er dich immer noch begehren?
    »Alles erledigt, mein liebes Mädchen!«
    Arielle blickte nicht auf, als Etienne die Haustür sorgfältig schloß. Zufrieden rieb er sich die Hände. Als er Arielle die Wange tätscheln wollte, wich sie vor ihm zurück.
    »Du mußt zugeben, daß ich besser aussehe als mein Vater, nicht wahr? Ich bin nicht so fett und habe auch keine schlechten Zähne. Bisher haben mir alle Frauen bescheinigt, daß ich ein guter Liebhaber bin. Los jetzt!«
    »Lassen Sie mich gehen!«
    »Ich bin gespannt, wie lange du so stur bleibst.« Er löste den Gürtel vom Geländer und befreite Arielles Hände. Sofort beugte sie sich zu ihren Füßen hinunter. »O nein, mein Liebes! Das ist noch zu früh!« Mit diesen Worten zog er sie hoch und legte sie sich wieder über die Schulter. »Du bist so leicht, Arielle! Hoffentlich bist du nicht zu dünn. Ich erinnere mich noch gut an deine schimmernde Haut, aber am deutlichsten sind mir deine großen Brüste in Erinnerung und deine schönen, langen Beine. Oft habe ich davon geträumt, daß deine Schenkel mich umschlingen.«
    Arielle konnte es nicht länger ertragen. Sie bäumte sich auf und prügelte mit den Fäusten auf seinen Schädel ein, worauf er sie herunterzerrte. »Noch einmal, und du wirst es bedauern!« drohte er und schüttelte sie so sehr, daß ihr Kopf willenlos hin und her schlackerte.
    Arielle glaubte ihm aufs Wort und sackte zusammen, doch er riß sie hoch, packte sie um die Schultern und zwang sie, den Gang entlang neben ihm her zu hüpfen.
    »Ich bin zwar nicht so brutal wie mein Vater, mein liebes Mädchen, und ich wollte dich eigentlich nicht auspeitschen …« Er machte eine kleine Pause und fügte dann mit fast träumerischem Ausdruck hinzu: »Wenn du mich allerdings dazu zwingst … So, da sind wir. Ich hoffe, die Alte hat alles vorbereitet.« Mit diesen Worten zerrte Etienne sie in das große Schlafzimmer.
    Dorcas hatte die Vorhänge zurückgezogen, so daß das helle Sonnenlicht ungehindert in den Raum fluten konnte. Die kupferne Wanne stand genau vor dem Kamin. Hier gab es keine weißen Tücher, doch es roch muffig, und der Boden war staubig.
    »Ich glaube, ich sollte deine Hände wieder fesseln. Keine Angst, ich werde dir nicht wehtun! Erinnerst du dich an den Haken? Mein Vater hat mir erzählt, wie er dich dort angebunden und dann stundenlang angeschaut hat.«
    »Nein, Etienne, bitte nicht!«
    »Na, endlich machst du den Mund auf! Aber ich möch te andere Worte hören. Ich werde tun, was mir beliebt, und du mußt es hinnehmen.«
    In einem Schrank fand er ein dünnes Seil, mit dem er ihr die Hände fesselte. Dann stieg er auf einen Stuhl und knotete das Seil so an den Haken, daß Arielle mit hochgezogenen Armen gerade noch bequem stehen konnte. Anschließend löste Etienne ihre Fußfesseln und rieb die erstarrten Gelenke. Es schmerzte entsetzlich, doch Arielle schwieg verbissen. Als Etienne einen Augenblick lang unkonzentriert auf seinen Fersen hockte, trat Arielle ohne zu überlegen nach seinem Unterleib.
    Sekundenlang starrte Etienne sie ungläubig an, bevor er gepeinigt aufschrie und rückwärts zu Boden stürzte. Gebannt sah sie ihm zu und fluchte insgeheim. Sie war hilflos und hatte seinen Zorn herausgefordert. Entsetzt schloß sie schließlich die
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