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Liebe ist kein Beinbruch

Liebe ist kein Beinbruch

Titel: Liebe ist kein Beinbruch
Autoren: Stephanie Bond
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seine Lunge nicht verletzt war. Er konnte nur hoffen, dass seine anderen inneren Organe auch unversehrt waren. Der süße Duft von Gras und der modrige Geruch von Erde stiegen ihm in die Nase. In seinen Ohren rauschte es, und das kam nicht von den Insekten, die in den Gräsern herumschwirrten.
    Vorsichtig öffnete er die Augen und sah den Wasserturm, der sich riesenhaft über ihm erhob. Die Tatsache, dass er noch lebte, grenzte an ein Wunder.
    „Porter? Porter?“
    Als er seinen Namen hörte, blinzelte er verwirrt. Nur langsam wurde ihm bewusst, dass die ferne Stimme aus seinem Handy kam, das neben seinem Kopf lag.
    Marcus.
    Porter versuchte sich zu drehen, um nach dem Telefon zu greifen. Als der Schmerz durch seinen linken Unterschenkel schoss, schrie er gequält auf.
    „ Porter?“
    Er unternahm noch einen Versuch, biss die Zähne gegen den Aufruhr in seinem Körper zusammen und schloss die Finger schließlich um das Handy. Keuchend hob er es ans Ohr. „Ja, ich bin hier.“
    „Was ist passiert?“
    Porter zuckte wieder zusammen. Zerknirscht erwiderte er: „Ich war auf dem Wasserturm.“
    „Und?“
    „Und … ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht.“
    Marcus seufzte, und in der Leitung knisterte es. „Verrate mir zuerst die gute.“
    „Eine ganze Karawane von Frauen ist auf dem Weg in die Stadt.“
    „Wenn das die gute Nachricht ist“, erwiderte Marcus säuerlich, „glaube ich nicht, dass ich die schlechte hören will.“
    „Die schlechte ist, dass ich vom Wasserturm gefallen bin und mir vermutlich das Bein gebrochen habe.“
    Porter hielt das Handy in die Luft, um sich dem Schwall an Flüchen zu entziehen, den sein Bruder ausstieß. Als Marcus sich endlich etwas beruhigte, presste Porter das Telefon wieder ans Ohr. „Kannst du mich holen, oder soll ich nach Hause kriechen?“
    „Blutest du?“
    Porter hob den Kopf und sah an seiner Arbeitskluft hinab. „Ich glaube, nicht.“
    „Nachdem du jetzt nicht mehr beim Bau helfen kannst, sollte ich dich eigentlich da liegen lassen“, knurrte Marcus und fluchte wieder. „Ich werde Kendall Bescheid sagen. Wir sind so schnell wie möglich bei dir.“ Damit beendete er das Gespräch.
    Porter ließ den Kopf ins hohe Gras zurücksinken. Marcus hatte recht – sie waren sowieso schon unterbesetzt. Falls er sich das Bein gebrochen hatte, war er für einige Wochen aus dem Verkehr gezogen. Das wäre eine zusätzliche Belastung für seine Brüder.
    Und, verdammt, die Frauen kamen! Da gab es gute Gründe genug, um auf den Beinen und unterwegs zu sein. Und er würde im Bett liegen – und das nicht, um Spaß zu haben.
    Unter Aufbietung aller Kräfte setzte er sich auf und zog das eine Hosenbein seiner zerschlissenen Arbeitsjeans hoch. Erleichtert stellte er fest, dass keine Knochen aus dem Fleisch ragten. Aber der ständige stechende Schmerz im Knöchel verstärkte seine Befürchtung, dass es sich um mehr als nur einePrellung handelte. Mit zusammengebissenen Zähnen rückte er auf dem Hintern Stück für Stück mühsam hin zu einem jungen Baum, um sich anzulehnen. Mit einer Hand vertrieb er die lästigen Mücken, bis er endlich das Rumpeln zweier Geländefahrzeuge hörte, die auf ihn zukamen.
    Kendall tauchte als Erster auf. Seine Miene wirkte besorgt. Marcus folgte ein paar Meter hinter ihm und hatte wütend die Lippen aufeinandergepresst. Porter winkte, um auf sich aufmerksam zu machen. Sie stoppten neben ihm. Trotz seiner Verärgerung war Marcus der Erste, der von seinem Quad sprang und zu Porter gerannt kam.
    „Geht es dir gut, kleiner Bruder?“
    „Ja, ganz toll“, stieß Porter unter Schmerzen hervor.
    Marcus blickte zum Wasserturm hinauf und dann wieder zu Porter. „Verdammter Idiot! Dachtest du, du könntest fliegen?“
    Wut flammte in Porter auf. „Ja, Marcus, ich habe einen Kopfsprung vom Turm gemacht.“
    „Wir wissen, dass es ein Unfall war“, beschwichtigte Kendall ihn und kniete sich hin, um Porters Bein zu untersuchen.
    „Es ist egal, ob es Absicht war oder nicht“, brummte Marcus. „Das Ergebnis ist dasselbe: Du bist wahrscheinlich für den Rest dieses verfluchten Sommers nicht einsatzbereit!“
    „Warum warten wir nicht erst einmal ab, was der Arzt zu sagen hat?“, schlug Kendall vor.
    „Welcher Arzt?“, schnaubte Marcus verächtlich. „Einer von uns wird ihn nach Atlanta bringen müssen. Als hätten wir heute nicht schon genügend andere Dinge zu erledigen.“
    „Vielleicht sollten wir ihn mit einem Hubschrauber
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