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Liebe ist der größte Schatz

Liebe ist der größte Schatz

Titel: Liebe ist der größte Schatz
Autoren: SOPHIA JAMES
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Schwester in die Arme. „Was ist geschehen? Und weshalb zum Teufel liegst du nicht im Bett?“
    „Ich … Stephen … wir sind zum Hafen gefahren. Er behauptete, er wolle mich heiraten, doch dann …“
    „Stephen Eaton?“
    „Er hatte angekündigt, er wolle mich nach der Soiree aufsuchen und sich mir erklären. Und nur weil ich ihm glaubte, dass wir umgehend getraut würden, habe ich ihn begleitet. Doch der Ort, zu dem er mich brachte, war eine schäbige Taverne bei den Docks. Und dann hat er Burton fast umgebracht …“
    „Er hat was ?“ Asher mahnte sich insgeheim, Ruhe zu be wahren, denn auf wütende Fragen würde er keine Antworten erhalten. „Wie ist es dir gelungen, nach Hause zu kommen?“
    „Ein Mann kam mir zu Hilfe. Er verteidigte sich mit einem Messer, als Eaton sich auf ihn stürzen wollte. Und nachdem es Eaton halbwegs gelang, dem freundlichen Gentleman eine Ohrfeige zu versetzen, zögerte Mr. Kingston – so heißt mein Retter – nicht und stieß ihn mit Wucht zu Boden, wo er ohnmächtig liegen blieb. Anschließend setzte Mr. Kingston mich und Burton in die Chaise, und sein Kutscher brachte uns nach Hause. Übrigens kennt Mr. Kingston dich nicht, woraus ich schließe, dass er nicht oft in London weilt. Außerdem spricht er mit einem mir fremden Akzent.“
    „Wo ist er jetzt?“
    „Er fuhr sofort wieder los, nachdem er mich hier abgeliefert hatte. Er folgte uns in einer gemieteten Droschke und betonte, dass er mich leider nicht ins Haus begleiten könne, obwohl ich ihn inständig bat. Er sagte etwas von einer Verabredung, versicherte mir jedoch, er würde Nachricht geben, wie du ihn kontaktieren kannst.“
    Augenblicklich befahl Asher dem Butler, ein Lakai solle sich in die Kutsche setzen und der Droschke folgen. Erpressung war ein lukratives Geschäft, und er beschloss sicherzugehen, dass Lucys Retter tatsächlich ein Ehrenmann war. Alle Welt wollte irgendetwas von ihm, dem Duke of Carisbrook, und er konnte sich nicht vorstellen, dass dieser Mr. Kingston eine Ausnahme darstellte. Allerdings hatte er Lucinda wohlbehalten nach Hause gebracht, und dafür würde er ihm, gleichviel, was noch folgen würde, ewig dankbar sein.
    Es dauerte keine zwanzig Minuten, bis der Lakai zurück war und seinem Herrn die überraschende Neuigkeit brachte.
    „Der Gentleman fuhr zur Residenz der Countess of Haversham, Euer Gnaden. Er stieg aus der Droschke und schickte sie fort, bevor er sich zur Eingangstür begab. Er hatte einen Schlüssel, wie ich erkennen konnte, denn ich wartete, um zu sehen, wie er hineingelangt. Ich habe Gibbon an Ort und Stelle als Wache postiert, damit wir seine Spuren weiterverfolgen können, wenn er das Haus wieder verlässt.“
    Asher nickte zufrieden. „Das haben Sie gut gemacht, Peters.“
    Nachdem der Lakai gegangen war, begab Asher sich in sein Arbeitszimmer. Emma Seaton und die Countess of Haversham – was wusste er über die beiden? Die ältere Dame weilte seit ungefähr einem Jahr in der Stadt, ihre Nichte hingegen erst wenige Wochen. Beide trugen sie Kleider, die bessere Tage gesehen hatten, und sie verfügten nicht über ein eigenes Gespann. Nahmen sie Untermieter bei sich auf, um ihr Einkommen aufzubessern? Oder war Emma Seaton verheiratet?
    Aus heiterem Himmel war ein mysteriöser junger Mann in Erscheinung getreten, rettete die Schwester eines wohlhabenden Dukes und wartete nicht einmal ab, um ein Wort des Dankes oder eine Belohnung entgegenzunehmen.
    Irgendetwas stimmte an dieser Sache nicht, das spürte Asher, und unwillkürlich schlossen sich seine Finger fester um das Glas in seiner Hand. Zügle deine Wut und bewahre einen kühlen Kopf, mahnte er sich und trat an seinen Schreibtisch, um ein paar Zeilen zu notieren.
    Emerald zog die Vorhänge ihres Schlafzimmerfensters zu und stieß eine leise Verwünschung aus. Welch unverzeihlich dummer Fehler, dachte sie und rieb sich die schmerzende Stirn.
    Sie hätte die Droschke nicht erst vor dem Haus ihrer Tante verlassen dürfen, sondern viel früher, um ihre Spuren zu verwischen. In Jamaika wäre sie ganz selbstverständlich so vorgegangen, und ihr war schleierhaft, weshalb sie es hier nicht getan hatte. Verärgert entledigte sie sich ihrer Jungenkluft, schlüpfte ins Bett und schloss erleichtert die Augen. Was für eine Nacht! Nichts war ihr leicht von der Hand gegangen, und sie wusste nicht, wann sie Asher Wellingham wiedersehen, in seine Nähe gelangen würde.
    Sie konnte das erregende Gefühl seiner Finger auf ihrem Puls
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