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Liebe im Zeichen des Nordlichts

Liebe im Zeichen des Nordlichts

Titel: Liebe im Zeichen des Nordlichts
Autoren: Kathleen MacMahon
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fragte nicht nach dem Grund, sondern ging einfach in ihr Zimmer und fing an, ihre Sachen zu packen. Er sammelte Wanderstiefel, Regenmäntel und Pullover ein und stopfte sie in den Koffer. Er nahm die nassen Badesachen vom Haken an der Badezimmertür und verstaute sie in einer Plastiktüte, bevor er sie ebenfalls in den Koffer legte. Die kleinen Shampooflaschen warf er in seinen Kulturbeutel. Er schaute unters Bett und in den Schrank, um sich zu vergewissern, dass sie nichts vergessen hatten. Dann brachte er den Koffer zum Empfang und bezahlte. Während Addie drinnen auf einem Sofa wartete, holte er das Auto.
    »Du bist ein guter Ehemann«, meinte sie, als sie im Auto saß. »Einen besseren hätte ich nicht kriegen können.«
    Aber Bruno antwortete nicht. Nachdem sie die Autotür geschlossen hatte, wendete er in einem engen Kreis und fuhr den Hügel hinunter in Richtung Dorf. Anfangs befand sich das Meer rechts von ihnen. Einen Moment später war es verschwunden.

[home]
    Kapitel 40
    A ls Addie krank wurde, war es Bruno, der sie pflegte. Della saß stundenlang bei ihr und las ihr vor. Simon kümmerte sich um die medizinische Behandlung. Er setzte sich mit ihren Ärzten in Verbindung, stellte einen Pflegeplan auf und bestellte eine Reihe unheilverkündender Gerätschaften, die man in einem späteren Stadium brauchen würde. Seltsam geformte Kissen tauchten auf. Eine Art Winde. Eine elektrisch verstellbare Luftmatratze. Die anderen beobachteten das Eintreffen dieser Dinge in entsetztem Schweigen. Zur allgemeinen Überraschung beugte sich Hugh Simons Anordnungen ohne den geringsten Widerspruch. Nun war er nur noch Fußsoldat, und es schien ihn sogar zu erleichtern, Verantwortung abgeben zu können.
    Hughs Aufgabe war es, den Hund auszuführen.
    »Meine Nemesis«, nannte er Lola. »Meine Nemesis und ich machen einen Spaziergang.«
    Hugh und Lola waren eine Zwangsgemeinschaft, sie näherten sich nur widerstrebend an. Jeden Morgen holte Hugh Lola ab, und jeden Morgen musste er sie aus dem Haus zerren, während sie die Hinterpfoten in den Boden stemmte und den Kiefer anspannte, weil sie fest entschlossen war zu bleiben. Es war nicht festzustellen, ob sie Addie nicht alleinlassen oder einfach nur Hugh nicht begleiten wollte.
    »Keine Sorge«, knurrte er, wenn sie endlich draußen auf der Straße waren. »Ich mag dich nämlich auch nicht.«
    Ständig erkundigten sich die anderen Hundebesitzer nach Addie. »Oh, mit ihr ist alles in Ordnung«, hatte Hugh geantwortet, als man ihn das erste Mal fragte. »Sie ist nur für eine Weile verreist.«
    Noch während er die Worte aussprach, wurde ihm klar, wie merkwürdig es war, in dieser Sache zu lügen. Außerdem hatte er sich selbst damit in eine unangenehme Lage gebracht, denn jetzt wollten alle wissen, wann sie denn wiederkäme.
    »Oh, in nächster Zeit nicht«, erwiderte er und sah den Hund hilfesuchend an.
    Lola weigerte sich, mit ihm die Straße zu überqueren. Als sie die Straße am Strand erreichten, warteten sie an der Ampel. Und als die auf Grün umsprang, ging Hugh los. Doch Lola rührte sich nicht, und er wollte sie nicht mit Gewalt hinter sich herziehen, solange die Leute zuschauten.
    Also bückte er sich, nahm sie auf seine kräftigen Arme und schleppte sie leise fluchend auf die andere Straßenseite. Er fand ihren Geruch so unangenehm, dass er sie, dort angekommen, so schnell wie möglich absetzte.
    »Lauf los!«, brüllte er. »Mach schon.« Und er wies auf den breiten Strand vor ihnen. »Worauf wartest du?«
    Doch der Hund lief ihm immer wieder vor die Füße, hüpfte auffordernd hoch und nieder und starrte ihn an. Er musste stehen bleiben, um nicht über ihn zu stolpern.
    »Ich habe keinen Ball zum Werfen dabei, du blödes Vieh.«
    Er versuchte, sie mit einer Handbewegung wegzuscheuchen. »Jetzt renn schon los, du dumme Töle. Deshalb sind wir doch hier.«
    Sein flehender Unterton überraschte ihn selbst. Aber Lola verstand noch immer nicht, sondern trippelte rückwärts, als er auf sie zuging, und betrachtete sein Gesicht. So, als rechne sie damit, dass er einen Ball aus seiner Tasche hervorzaubern würde.
    »Jetzt mach schon, du nervst.«
    Endlich gab sie es auf und fing an, einigen Vögeln nachzujagen. Triumphierend wirbelte sie um die eigene Achse, als sie aufflogen. Und dennoch wurde Hugh das Gefühl nicht los, dass er Lola enttäuscht hatte und dass er ein miserabler Hundesitter war.
    Die geballten Fäuste in den Taschen und den Blick zu Boden gerichtet, ging er
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