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Liebe im Zeichen des Nordlichts

Liebe im Zeichen des Nordlichts

Titel: Liebe im Zeichen des Nordlichts
Autoren: Kathleen MacMahon
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schüttelte den Kopf. »Nein.«
    Beim Sprechen starrte sie aufs Meer hinaus. Ihr Tonfall war sachlich.
    »Doch, das wirst du. Du wirst wieder heiraten. Das würde mich freuen. Es wäre nämlich das schönste Kompliment, das du mir machen könntest. Della findet, dass Leute, die eine tolle Ehe geführt haben, sich immer wiederverheiraten.«
    Sie drehte sich zu ihm um.
    »Das klingt logisch«, fügte sie hinzu. »Weil sie wissen, wie es ist, glücklich zu sein.«
    Als sie wieder aus dem Fenster blickte, war die Aussicht verschwunden. Es war nur noch eine dicke weiße Wolke zu erkennen, die alles verdeckte wie ein Vorhang. Man konnte das Meer hören und wusste, dass es da war. Man konnte es nur nicht sehen.
    »Du vergisst«, erwiderte Bruno, »dass ich auch einige unglückliche Ehen hinter mir habe.«
    »Ach, mach dir darüber keine Sorgen«, antwortete sie. »Diesen Kreis haben wir durchbrochen.«
    Am Abend aßen sie im Hotelrestaurant Meeresfrüchte, lehnten Kaffee und Nachspeise ab und gingen um neun zu Bett. Das Schlafzimmerfenster ließen sie offen, um im Schlaf den unablässig an den Strand schlagenden Wellen zu lauschen.
     
    Am Tag unternahmen sie Strandspaziergänge.
    »Mein Gott, wie ich Lola vermisse«, sagte Addie. »Ich komme mir vor wie eine Verräterin, wenn ich ohne sie an den Strand gehe. Wir hätten sie mitnehmen sollen.«
    »Ach, die hat sicher viel Spaß bei Hugh.«
    »Da würde ich zu gern mal Mäuschen spielen.«
    »Die arme Lola«, seufzte Bruno mit einem leichten Kopfschütteln.
    »Der arme Hugh«, erwiderte Addie lachend.
    »Ich wette, die beiden verstehen sich blendend.«
    Addie hakte ihn unter und sah ihn voller Hoffnung an.
    »Bruno«, meinte sie. »Glaubst du, es besteht die Möglichkeit, dass sie Hugh ans Herz wächst?«
    An ihrem Gesichtsausdruck erkannte er, was sie ihn gerade gefragt hatte und was sie sich wünschte.
    »Es geschehen noch Zeichen und Wunder«, entgegnete er und drückte ihre Hand.
    Sie nickte glücklich.
    »Es ist schön, sich die beiden zusammen vorzustellen.«
    Sie hatten das Ende des Strandes erreicht und blieben stehen. Die Wolken hatten sich gelichtet, die Sonne schien, und die Gischt der Wellen tanzte im Licht. Sie drehten sich zum Meer um.
    »Lass uns schwimmen!«, rief sie plötzlich.
    »Spinnst du?«, entsetzte sich Bruno. »Wir haben April!«
    Doch sie zog bereits die Turnschuhe aus und zerrte den Pulli über den Kopf. Im nächsten Moment stand sie in Unterhemd und Höschen vor ihm.
    »Los, beeil dich, solange die Sonne noch scheint!«
    Wenn man sie so betrachtete, war kaum zu glauben, dass ihr etwas fehlte.
    Bruno riss sich die Kleider vom Leib und legte sie neben Addies auf einen Felsen. Auf den Fußballen hüpfend, folgte er ihr über den feuchten Sand zum Wasser.
    Mit ausgebreiteten Armen ging er bis zu den Knien hinein. Er wedelte damit auf und nieder, als hoffe er, sich in die Luft erheben und über dem Wasser schweben zu können. Addie war ein Stück vor ihm und stand schon bis über die Hüften im Wasser.
    »Nur damit du es weißt!«, rief er. »Ich halte das für keine gute Idee.«
    Sie drehte sich um. Der Wind wehte ihr das Haar ins Gesicht.
    »Wovor hast du Angst?«, erwiderte sie. »Dass ich mir den Tod hole?«
    Mit diesen Worten tauchte sie die Schultern unter. Er machte einen großen Satz und sprang ebenfalls hinein.
    Keuchend kamen sie wieder an die Oberfläche, lachten, prusteten und schwammen wie die Wilden, um den Kreislauf anzuregen. Bruno schwamm in die eine Richtung, Addie in die andere. Dann machten sie kehrt und schwammen aufeinander zu.
    »Es ist himmlisch!«, rief sie. Sie lag auf dem Rücken und betrachtete den Himmel. »Ich finde es wundervoll!«
    Addie drehte sich wieder auf den Bauch und schwamm zu Bruno hinüber, der bis zur Brust im Wasser stand. Sie legte ihm die Arme um die Schultern, schlang ihm die Beine um die Hüften, presste das Becken gegen seines und zog sich aus dem Wasser. Sie war federleicht.
    »Schau uns nur an«, sagte sie, warf den Kopf zurück und lachte dreckig. »Wie aus einer Flitterwochenbroschüre.«
    Sie neigte den Kopf, um ihn zu küssen. Ihr nasses Haar schlug ihm ins Gesicht, ihre Arme schlossen sich fester um seinen Hals. Der Kuss konnte nur wenige Sekunden gedauert haben. Doch für Bruno blieb die Zeit stehen. Diesen Kuss würde er immer bei sich tragen.
     
    Sie brachen den Urlaub vorzeitig ab.
    »Bruno«, sagte Addie eines Morgens nach dem Frühstück. »Ich glaube, ich muss nach Hause.«
    Und Bruno
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