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Liebe für Anfänger

Liebe für Anfänger

Titel: Liebe für Anfänger
Autoren: Janet Evanovich
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erstickte fast an der Lüge.
    Deedee würde Skrupel nicht von Trüffeln unterscheiden können. Sie hatte in fünf Jahren vier Ehemänner verschlissen und wollte wohlweislich nicht vor der Hochzeit mit dem nächsten Kandidaten zusammenziehen. Nach zwei Wochen Zusammenleben mit Deedee war man reif für die Fremdenlegion.
    »Also, was meinen Sie?«
    Billie schielte ihn mit einem Auge an. »Wozu?«
    »Lassen Sie sie die zwei Wochen hier wohnen?«
    »Lassen Sie mich in Ruhe, damit ich endlich schlafen kann, wenn ich Ja sage?« Er lächelte. »Nachdem ich die Lasagne aufgegessen und ein paar Kekse hinterhergeworfen habe.«
    »Abgemacht.« Billie schloss die Augen, zu schläfrig, um sich an ein bequemeres Plätzchen zu begeben.
    Nick fiel ein großer Stein vom Herzen. Zum dritten Mal an diesem Tag nahm er Billie auf den Arm und trug sie ins Elternschlafzimmer. Er nahm seine Umgebung nur am Rande wahr, den blumigen Duft, die feminine Einrichtung.
    Er hatte soeben ein großes Problem gelöst, und das war im Moment das Wichtigste.
    Sehr sanft legte er Billie aufs Bett. Sie war so verdammt süß, mit der Stupsnase wirkte sie eher wie ein Schulmädchen als wie die Mutter zweier Kinder. Er fühlte sich wirklich schäbig, ihr Deedee einfach so aufs Auge zu drücken, aber er hatte keine andere Wahl. Es wäre zu gefährlich für Deedee, bei ihm zu bleiben. Max tickte völlig aus.
    Außerdem hätte er so die Möglichkeit, mehr Zeit mit Billie Pearce zu verbringen. Vielleicht könnte er sie ja etwas ablenken, damit sie nicht mehr ganz sooft an ihre Kinder dachte. Und er könnte seine Gedanken zum Thema Sheridan sortieren.
    Ausgerechnet jetzt musste Sheridan Flock wieder in seinem Leben auftauchen, gerade als er sich mit dem Ende ihrer Beziehung abgefunden hatte.

KAPITEL 3
    Billie saß am Frühstückstisch, trank Kaffee und fragte sich, was eigentlich schief gelaufen war. Sie hatte kein Zimmer vermieten wollen. Sie hatte sich nicht von dem Gerede über Alarmanlagen ins Bockshorn jagen lassen wollen. Und sie hatte definitiv nicht Nicks sanften braunen Augen und seinem Tausend-Watt-Lächeln erliegen wollen.
    War sie aber. Irgendwie hatte er bei ihr genau das erreicht, was er wollte, und nun saß sie hier, wartete auf ihre Mieterin und fürchtete sich.
    Es mussten die Schmerztabletten gewesen sein. Das war die einzige Entschuldigung, die ihr einfiel, warum sie eine Wildfremde bei sich aufnahm. Tatsächlich erinnerte sie sich nur noch ganz dunkel daran, dieser lächerlichen Idee zugestimmt zu haben.
    Ohne die umständliche Krücke hüpfte Billie zur Tür, als sie einen Wagen vorfahren hörte. Sie hatte den zwanghaften Wunsch, die Frau zu sehen, die in den nächsten beiden Wochen bei ihr leben würde, und spähte durch das kleine Fenster in der Tür.
    Aus der Fahrerkabine eines Pick-ups stürzte ein Wirbelwind von einer Frau und schmiss die Tür zu. Sie war groß und rothaarig, mit einem milchigen Porzellanteint und einer Modelfigur, die sie durch Stretch-Shorts und Neckholder-Top betonte. Billie hörte eine Reihe von Flüchen aus dem Mund der Frau schwappen; sie schienen sich hauptsächlich um die Tatsache zu drehen, dass sie gezwungen worden war, vor Mittag aufzustehen. Billie wusste nicht, was sie mehr ärgerte: dass die Frau fluchte wie ein Bierkutscher oder dass sie in Stretch-Sachen so toll aussah. So oder so, Billie war nicht erfreut, sie zu sehen.
    Sie schluckte und öffnete Nick die Tür, der drei Umzugskartons in den Armen balancierte.
    Er manövrierte seine Ladung durch die Tür und lächelte Billie freundlich an.
    »Guten Morgen. Was macht der Fuß?«
    Billie antwortete mit einem Stirnrunzeln. Sie hatte sich überrumpeln lassen. Er sah zu glücklich aus, fast euphorisch. Im Gegensatz zu seiner Mitfahrerin, die ihn mit vor dem üppigen Busen verschränkten Armen anstarrte und mit dem Fuß auf den Boden tippte.
    Nick stellte die beiden einander vor. »Billie, das ist meine Cousine Deedee Holt. Deedee, das ist Billie Pearce.«
    Deedee machte ein grüßendes Geräusch, das ganz hinten aus ihrer Kehle zu kommen schien. Billie bekam nur ein Nicken zustande.
    »Na, ich sehe schon, ihr werdet euch sicher prima verstehen«, sagte Nick und ging wieder zur Tür zurück.
    »Nicht so eilig«, sagte Billie und lächelte Deedee gewinnend an. »Ich möchte gern kurz mit Nick sprechen. Würden Sie uns kurz entschuldigen?«
    Deedee zuckte mit den Schultern, steuerte auf das Sofa zu, rollte sich darauf zusammen und verstaute die längsten Beine,
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