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Liebe braucht keine Hexerei (German Edition)

Liebe braucht keine Hexerei (German Edition)

Titel: Liebe braucht keine Hexerei (German Edition)
Autoren: Sabine Richling
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Blässe rosa gefärbten Wangen Platz macht.
    „Inzwischen sind die Beweise erdrückend“, fährt Inspektor Jones fort, „und beide Täterinnen haben ein umfassendes Geständnis abgegeben. Sie werden mit Sicherheit eine sehr lange Zeit hinter Gittern absitzen müssen, Mr. Barclay, und ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie, dass Sie über den Tod Ihres Vaters und Ehemanns“, Mr. Jones schaut nun mitfühlend zu Mrs. Barclay, „hinwegkommen werden.“
    „Danke Mr. Jones. Das war dann alles“, sagt David und spricht den Inspektor davon frei, noch mehr Details preiszugeben.
    „Ich empfehle mich“, erwidert der Inspektor mit einem kurzen Nicken und verlässt das Stallgebäude.

 
Ende gut, alles getrunken
     
     
    Ein Motor heult auf und Mr. Jones′ Wagen fährt vom Hof. Ich sehe ihn durch ein kleines verstaubtes Fenster davonbrausen, denn ich stehe immer noch im Stall sowie sämtliche Mitarbeiter und meine Tante, die sich rührend um Mrs. Barclay kümmert. Eine Weile überlege ich, ob ich was sagen soll, denn David steht immer noch neben mir und sieht mich so seltsam an. Sollte ich mich entschuldigen dafür, dass ich offenbar alles falsch gemacht habe?
    „David, ich weiß einfach nicht, was ich sagen soll“, beginne ich meinen Satz. „Es tut mir leid. Wenn ich gewusst hätte, dass Veronica … Nun ja, einen Mord habe ich ihr wirklich nicht zugetraut. Immerhin kannte ich sie von früher und ja, sie war manchmal wirklich gemein. Aber dass sie so weit gehen würde … Ich bin wirklich fassungslos. Wenn ich das eher gewusst hätte, ich …“
    „Meine Güte, Jennifer“, unterbricht David mich, „hast du nicht eben noch behauptet, dass du nicht weißt, was du sagen sollst?“ Peinlich berührt senke ich meinen Kopf. Da haben wir wieder mein Problem: reden wie eine aufgezogene Puppe, wenn mir etwas unangenehm ist. „Ich bin derjenige, der sich entschuldigen muss“, fährt er fort, „und das nicht nur bei dir, Jennifer, sondern bei allen.“ Er richtet seinen Blick auf die Angestellten und seine Mutter. „Die letzte Zeit war wirklich schwierig für mich. Ich habe meinen Vater verloren unter solch unbegreiflichen Umständen. Plötzlich waren meine Mutter und ich auf uns allein gestellt und wir mussten uns um die Geschäfte kümmern, die mein Vater bis zum Tag seines Todes größtenteils allein führte. Glauben Sie mir, trotz der großen Trauer um meinen Vater, war ich wütend auf ihn, dass er nicht eher dafür gesorgt hat, dass ich Einblick in die Geschäfte erhalte. Plötzlich saß ich vor einem Berg Arbeit und hatte Mühe, mich in alles einzuarbeiten. Dann war da noch dieser ungeheuerliche Verdacht, mein Vater könnte ermordet worden sein. Vielleicht können Sie sich vorstellen, wie schwierig es für mich war, mit niemandem über all das sprechen zu können. Die Zusammenarbeit mit der Polizei und diese ständige Heimlichtuerei vergrößerten den Druck noch weiter, unter dem ich stand. Erst jetzt ist mir klar geworden, wie sehr Sie alle unter meiner daraus resultierenden Reizbarkeit leiden mussten. Dafür möchte ich mich bei jedem Einzelnen von Ihnen entschuldigen. Auch bei dir, Mutter, denn dass ich gerade dir gegenüber Stillschweigen bewahren musste, ist mir besonders schwergefallen. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen.“
    Mrs. Barclays Tränen scheinen endlich zu versiegen und sie strafft ihren Oberkörper, so als wolle sie damit sagen, sie hätte nun genug getrauert.
    „Mein Junge, ich mag mir gar nicht ausmalen, was du die letzten Monate alles durchmachen musstet. Ich gebe nicht dir die Schuld an dem, was passiert ist. Wenn dein Vater nicht so starrköpfig gewesen wäre, was die Leitung des Betriebes anging, dann wäre einiges einfacher für dich gewesen. Dass er bei einer jungen Frau schwach geworden ist, sieht ihm durchaus ähnlich. Glaub mir, David, dein Vater ließ selten etwas anbrennen und vielleicht sollte dies sein Schicksal sein.“
    Die Worte seiner Mutter berühren David tief. Sicher ist es nicht leicht für ihn, zu erfahren, dass sein Vater schon früher ein Schürzenjäger und seiner Mutter vermutlich untreu war. Aber so wie es aussieht, hatte Mrs. Barclay ihren Mann trotzdem geliebt und hätte ihn wahrscheinlich niemals verlassen. Aber die Zeit der Trauer um ihren Mann scheint vorbei zu sein. Vielleicht haben diese neuen Informationen noch einmal einiges hervorgeholt und ein paar alte Wunden aufgerissen, aber Mrs. Barclay wirkt stark und es hat den Anschein, als habe sie genug Tränen um
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