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Liebe braucht keine Hexerei (German Edition)

Liebe braucht keine Hexerei (German Edition)

Titel: Liebe braucht keine Hexerei (German Edition)
Autoren: Sabine Richling
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und streicht sich über seinen Schnurrbart. Doch es braucht ihm keiner zu antworten, denn er erblickt uns am anderen Ende des Stalls. „Ah, Mr. Barclay, ich müsste Sie bitte einen Augenblick unter vier Augen sprechen. Ich möchte Ihnen das Ergebnis unserer Ermittlungen mitteilen.“
    Es braucht ein paar lange Sekunden, bis David sich zu einer Antwort entschließt. Zuvor sieht er mich mit einem fragwürdigen Blick an. Leider kann ich ihn nicht deuten. Das verunsichert mich nur noch mehr. Gott, warum bringt mich meine Tante nur immer in diese peinlichen Situationen? Gerade war ich dabei, mich David wieder anzunähern. Aber ihr unüberlegtes Verhalten hat wohl wieder alles kaputt gemacht. Danke, Tante Roberta, es gelingt dir aber auch immer wieder. Ich muss offenbar noch tiefer in die Weiten der Welt auswandern, um mich deinem Einfluss endgültig zu entziehen. Aber beim nächsten Mal werde ich meinen Aufenthaltsort nicht mehr preisgeben.
    „Mr. Jones, Sie kommen gerade zur rechten Zeit“, sagt David und stützt seinen rechten Arm in die Hüfte, während er entspannt sein Gewicht auf das linke Bein verlagert und sich an Charlys Stalltür anlehnt. „Darf ich Sie bitten, den Grund Ihrer Ermittlungen nun laut vorzutragen. Sicher interessiert es nicht nur Miss Robertson und ihre Tante, sondern auch meine Mutter und die Belegschaft, weshalb ich Mrs. Veronica Stephens als meine Verlobte ausgegeben habe.“
    Inspektor Jones sieht irritiert von einem zum anderen und dann wieder fragend zu David.
    „Aber … sind Sie sicher?“
    Noch einmal nickt David ihm zu, um ihm zu signalisieren, dass das Versteckspiel nun endgültig ein Ende hat.
    „Sicher doch, bitte. Und fangen Sie ganz von vorne an.“
    „Also schön! Wie Sie wünschen: Ihnen ist sicher inzwischen allen bekannt, dass Mrs. Stephens eine gesuchte Heiratsschwindlerin ist.“
    Alle nicken.
    „Als sie vor zwei Jahren in diesem Betrieb ihre Arbeit begann“, fährt Inspektor Jones fort, „wurde sie von Mr. Barclay senior eingestellt und niemand schöpfte Verdacht. Aber ihr Bestreben war es, an das Vermögen der Barclays heranzukommen. Soweit ist Ihnen die Geschichte sicherlich bekannt.
    Wieder nicken alle einhellig.
    „Dafür war ihr jedes Mittel recht. Sie stellte dem alten Mr. Barclay nach, machte ihm schöne Augen. Für kurze Zeit sah es so aus, als würden ihre Bemühungen Früchte tragen.“ Mr. Jones macht eine Pause und sieht besorgt zu Mrs. Barclay rüber. Auch das Raunen unter der Belegschaft entgeht ihm nicht. „Bitte, Mrs. Barclay, es war nur eine kurze Phase der Schwäche Ihres Mannes. Irgendwann ist ihm klar geworden, welches Ziel Mrs. Stephens verfolgte. Daraufhin setzte er sich mit uns in Verbindung und zeigte Mrs. Stephens an. Er bat mich damals, diskret vorzugehen und seine Familie aus allem rauszuhalten. Als Mr. Barclay allerdings kurze Zeit später bei diesem Reitunfall ums Leben kam, da mussten wir die Mordkommission einschalten und seinen Sohn benachrichtigen, dass wir wegen Mordes bereits verdeckt gegen Veronica Stephens ermittelten. David Barclay wiederum bat uns, seine Mutter über diese Sache erst einmal noch nicht zu informieren, um sie nicht unnötig aufzuregen. Eine verdeckte Operation war deshalb notwendig, weil die Beweise gegen sie einfach zu dünn waren. Allerdings lastete bereits ein schwerer Verdacht auf Mrs. Stephens: ein Mord, geschehen in Edinburgh, der ihr niemals nachgewiesen werden konnte.“
    Ich horche auf, als Inspektor Jones Edinburgh erwähnt. Veronica und ich hatten unsere Ausbildung zusammen im dortigen Liberton Hospital begonnen. Dann fiel mir Dr. Brown ein, der ihr damals einen Laufpass gegeben hatte, woraufhin sie sich Dr. McCoy schnappte. Einen alten, vermögenden Arzt, der kurz vor der Pensionierung stand. Veronica hatte mir doch erzählt, dass er kurze Zeit später verstarb. Hatte sie hier etwa die Hände im Spiel gehabt und seinen Tod verschuldet?
    „Miss Robertson“, Inspektor Jones, richtet seinen Blick auf mich. „Ihre Aussage beim Präsidium hat uns schlussendlich den entscheidenden Hinweis geliefert.“
    „Ach ja? Aber ich hatte doch keine Ahnung von alledem. Ich hätte niemals vermutet, dass Veronica zu einem Mord fähig sein könnte.“
    „Deshalb haben Sie sich ja auch immerzu in Gefahr begeben. Anstatt auf die Polizei zu hören, haben Sie sich heimlich dem Personenschutz entzogen. Um ein Haar wären Sie Mrs. Stephens und ihrer Komplizin ins Netz gegangen. Stellen Sie sich vor, Miss Robertson, die
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