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Liebe auf eigene Gefahr Roman

Liebe auf eigene Gefahr Roman

Titel: Liebe auf eigene Gefahr Roman
Autoren: Emma McLaughlin
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grelle Blitzlichter und die ohrenbetäubende Hysterie der Menge. Er ergreift meine Hand, und ich bleibe stehen, wenn er stehen bleibt, und halte mich an Kirstens Anweisung, das Kinn zu senken. »JAAAAAAAAAAAKE!!!« Hinter der Pressephalanx brüllen sich die Mädchen heiser. Er lächelt, winkt und sagt immer wieder »Hedi Slimane für Dior Homme«, während er Autogramme schreibt.
    Dann zwängen wir uns durch die Drehtür des One-Astor-Plaza-Gebäudes. »Jake. Jake. Jake.« Ein Korps von MTV-Leuten mit Headsets fällt über uns her, grapscht mit gelben Tabakfingern nach Jakes Arm und zieht ihn von mir weg. Ich schaffe es noch nicht mal mit in den Aufzug.
     
    Auf jedem Gang des völlig überfüllten Studios drängen sich Feiernde und Mitarbeiter und feiernde Mitarbeiter. Ich halte den Backstagepass hoch, der mir um den Hals hängt, und winde mich durch die Menge, ersticke fast an dem Atompilz aus Parfum und Nikotin, der aus ihren Kleidern aufsteigt. Dann finde ich die Garderoben und rufe »Jake?«. Ein erfolgreicher Rapper und seine Entourage stolzieren den Gang entlang und reißen mich in ihrem Cannabis-Sog mit. Ich löse mich, bevor ich mit auf die Bühne gezogen werde, zwänge mich in eine Ecke, die wie durch ein Wunder leer ist, und spähe durch schwarze Filzklappen nach draußen. Der Rapper übernimmt das Mikrofon von einem dürren Mann,
der alt genug ist, um der Großvater der vorpubertären Zuschauer zu sein, die ihre Wertschätzung seines Ständchens herausbrüllen.
    Wie jung sie sind.
    Während der peitschende Hip-Hop-Beat aus den Lautsprechern hervorbricht, meine ich, mein Telefon klingeln zu hören, und halte mir meine Clutch aus Svarovski-Kristallen ans Ohr. Ich fummle am Verschluss herum und stoße einen Freudenschrei aus, als ich neben meinem Lippenstift die Vorwahl von Vermont leuchten sehe. »Laura!«, rufe ich. »Hi!«
    »Frohes neues Jahr!«, ruft sie durch die Leitung. Im Hintergrund höre ich das Echo der Jungs.
    »Wie geht es dir?« Ich presse mir den Finger ans andere Ohr und kauere mich an die Wand.
    »Ich bin be-geis-tert! Völlig high, du Genie, du! Ich sitze hier mit meinem geradezu hysterisch glücklichen Mann und meiner brandneuen Chloé-Tasche. Weißt du, wozu die passt?«
    »Nein?«
    »Zu meinem Pyjama. Meinem großen, aufgeblähten Bauch. Vielleicht nehme ich sie später sogar mit in die Badewanne. Ich habe noch nie in meinem Leben etwas so sehr geliebt.«
    »Das ist fantastisch!«, jubele ich, angesteckt von ihrer ungetrübten Freude.
    »O Gott, Katie, wir haben die Kinder bei meinen Eltern abgegeben und ein romantisches Wochenende in Boston verbracht. Es war phänomenal! Wir haben lange Spaziergänge gemacht, sind ins Isabelle-Stewart-Gardner-Museum gegangen, haben hervorragend gegessen. Und wir haben uns eine Pärchenmassage geben lassen!« Sie senkt die Stimme. »Und hatten jede Menge Sex. Ausgiebig.«
    »Können wir loslegen?«, höre ich Jakes Stimme hinter der
Kulissenwand zu meiner Linken und versuche, aus dem Labyrinth aus Wänden herauszufinden.
    »Mist, ich mache besser Schluss.«
    »Ja, mach dich fertig für dein Fernsehdebüt. Wir schauen dir zu! Wir haben dich lieb!«
    »Ham dich lieb!«, wiederholen die Jungs.
    »Ich hab euch auch lieb!«, antworte ich und schalte das Telefon aus. »Jake«, sage ich, als ich ihn mit einem durchsichtigen Plastikbecher voll Wasser dasitzen sehe.
    »Schhh«, ermahnt mich ein Mann, und erst da sehe ich den Mikrofongalgen in seiner Hand. Gehorsam bleibe ich wie angewurzelt stehen, während Jake im grellen Scheinwerferlicht seinen Becher beiseitestellt. Sein Interviewer, ein Gast-VJ, der kürzlich seinen ersten und einzigen Hit landen konnte, gibt nickend zu verstehen, dass er bereit ist.
    »Wir sitzen hier mit Jake Sharpe. Hi, Jake, ich bin ein Riesenfan von dir!«
    »Danke, Mann!« Jake lächelt, und der Typ wartet mit der ungerechtfertigten Arroganz frischgebackener Berühmtheiten darauf, dass Jake das Kompliment erwidert.
    »Genau, du wirst uns also in ein paar Minuten ins neue Jahr hinüberrocken!«
    »Ich freu mich drauf«, nickt Jake in die Kamera.
    »Ja, wir haben echt an nichts gespart«, gibt er Jake noch eine Chance.
    »Cool.«
    »Tja, du hast also sozusagen eine Zeit voller Enthüllungen hinter dir. Wie sich herausgestellt hat, ist die Muse deiner größten Hits deine Highschool-Liebe, äh, Katie Hollis, die später zusammen mit dir auf der Bühne stehen wird.« Er blickt in die Kamera. »Bleibt also auf jeden Fall dran! Und auf
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