Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe auf den zweiten Blick (German Edition)

Liebe auf den zweiten Blick (German Edition)

Titel: Liebe auf den zweiten Blick (German Edition)
Autoren: Lynsay Sands
Vom Netzwerk:
an dem Abend, wo der Ball bei den Crambrays stattfand, als ich wieder reinging …«
    Adrian nickte aufmunternd.
    »Äh-öhm … wie schon erwähnt, es hat ein paar Minuten gedauert, bis ich Jeevers fand.«
    Adrian nickte abermals. »Ja, ja. Und?«
    »Nachdem ich ihn entdeckt und ihm erklärt hatte, dass ich früher gehen wollte, bin ich durch die Halle zum Ausgang. Unterwegs sind mir Clarissa und ihre Zofe begegnet, die auf den Ball zurückkehrten.« Er zögerte unschlüssig, ehe er seufzend nachschob: »Ihre Zofe erinnerte mich an jemanden, aber … aber das kann eigentlich nicht sein.«
    »Was kann eigentlich nicht sein? An wen erinnerte sie dich?«, bohrte Adrian.
    »An eine Schauspielerin, die ich früher ein paarmal im Theater gesehen hab«, bekannte Reg schließlich. »Aber das kann gar nicht sein. Wie ich hörte, ist sie bei einem Brand gestorben.«
    »Bei einem Brand?« Bei Adrian stellten sich sämtliche Nackenhaare auf, als ihm eine dunkle Erinnerung schwante. »Wie hieß diese Schauspielerin?«
    »Molly Fielding«, antwortete Reg.
    Adrian drückte sich mit der flachen Hand von der Sessellehne ab und schoss hoch. Einen Herzschlag später war er an der Tür.
    »Hey!« Reg setzte ihm hinterher. »Wo willst du hin?«
    »Erinnerst du dich noch an den Namen von dem Kerl, der Clarissa entführte und in die Ehe lockte, als sie noch ein halbes Kind war?«, fragte Adrian, während er mit ausgreifenden Schritten durch die Halle zum Eingang stürmte. Seine Stimme war so hart wie sein Herzschlag, der gegen seine Rippen trommelte.
    »Ja. Captain Fielding«, rief Reg. Er folgte Adrian aus dem Haus und zu den Ställen.
    »Den Berichten zufolge steckte Captain Fielding mit seiner Schwester unter einer Decke. Sie hat Clarissa damals in dem Gasthof abgefangen und nach Gretna Green entführt.«
    »Vielleicht ist es reiner Zufall«, warnte Reg. »Ich hab gesagt, sie erinnert mich an Molly Fielding, aber Molly starb bei einem Brand. Demnach hab ich mich sicher geirrt.«
    »Hadley betonte, Captain Fieldings Schwester sei bei einem Brand ums Leben gekommen. Und diese Schwester ist garantiert Molly Fielding«, beharrte Adrian. Er passierte die Stallboxen, auf der Suche nach seinem Hengst.
    »Meinst du wirklich?«, zweifelte Reg. Sein Cousin öffnete eben das Gatter der zweiten Box, um ein Reitpferd herauszulassen. Dann erkannte er, dass es Regs Hengst war. »Aber du hast doch eben selbst gesagt, dass sie bei einem Brand umkam. Wie kann Clarissas Zofe Joan dann diese Molly sein?«
    »Keine Ahnung wie, aber es passt zusammen.« Adrian fand endlich sein eigenes Pferd, führte das Tier aus der Box und begann es zu satteln. »Sie war in London und ist jetzt hier. Sie geht in Clarissas Zimmer ein und aus und kann das Stück Kuchen spielend leicht zu ihr hoch geschmuggelt haben. Die Zofe war auch diejenige, die Clarissa von dem Ball weglotste, um die vermeintliche Nachricht von mir in Empfang zu nehmen.«
    »Du hast doch selber gesagt, dass Clarissa zu dem Zeitpunkt keine Brille hatte und nichts lesen konnte. Wieso dann diese Nachricht?«
    »Ich hab keine Ahnung«, räumte Adrian ein. »Aber vielleicht gerade deshalb. Als ihre Zofe weiß sie, dass Clarissa ohne Brille nicht lesen kann. Folglich wäre keiner auf die Idee gekommen, Joan zu verdächtigen, dass sie eine Notiz schickt, die sich als Falle entpuppt. Clever eingefädelt, das Ganze. Das war einer der Gründe, weshalb ich die Zofe am allerwenigsten verdächtigt hätte«, betonte er. »Zudem, wenn Joan hinter dem Ganzen steckt und sie das mit der Notiz arrangiert hat, dann konnte sie es auch so arrangieren, dass sie in der Nähe war, als der Botenjunge klingelte. Und dabei so tun, als wäre sie die Hilfsbereitschaft in Person«, meinte er trocken.
    »Wie kann es denn sein, dass Clarissa sie nicht wiedererkannt hat?«, sinnierte Reg laut.
    »Weil sie ohne ihre Brille verdammt schlecht sehen kann«, gab Adrian zurück. »Soweit ich weiß, ist Joan erst seit Kurzem in Clarissas Diensten. Clarissa erwähnte eine andere Zofe, Violet, auf dem Landsitz der Crambrays. Sie diente schon bei ihrer Mutter und hat sich aus Altersgründen zur Ruhe gesetzt, als Clarissa nach London abreiste.« Er schüttelte den Kopf. »Meine Frau hat Molly wahrscheinlich nie richtig in Augenschein nehmen können, weil sie keine Brille mehr hat. Sie …«
    »Was?«, fragte Reg, als sein Cousin abrupt abbrach.
    »Lydia wollte sich Clarissas Ersatzbrille schicken lassen. Sie kam einen Tag vor der Hochzeit an, und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher