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Liebe ahoi

Liebe ahoi

Titel: Liebe ahoi
Autoren: Renee Roszel
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er das vorher überhaupt nicht war", antwortete sie leise.
    „Nun, dann ist er nach der Reparatur eben besser. Verklagen Sie mich doch."
    „Sie müssen nicht gleich auf mich losgehen. Ich wollte nur etwas klarstellen."
    Marc fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Entschuldigung." Tief atmete er ein, und Maxine hatte den Verdacht, dass er insgeheim bis zehn zählte. „Also, was sagen Sie dazu?"
    Wollte sie wirklich zwei Wochen auf dieser kleinen Insel festsitzen und sich praktisch auf Gedeih und Verderb an diesen Griesgram binden? Hatte sie denn überhaupt eine Wahl? Es könnte mehrere Tage dauern, bis sie eine andere Arbeit gefunden hatte, und der Verdienst würde bei weitem nicht so hoch sein. Die Reparatur des Katamarans dürfte mindestens zweitausend Dollar kosten.
    Argwöhnisch sah Maxine ihn an. „Sie bezahlen Ihre Assistentinnen offenbar fürstlich, Doc."
    „Wir Killer haben es schwer, eine gute Kraft zu halten", erwiderte Marc mit ernster Miene, und sie musste ein Lächeln unterdrücken.
    Prüfend betrachtete sie ihn und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ja", bestätigte sie nachdenklich. Er sah wirklich blendend aus, doch seine mürrische Art würde ihr sehr zu schaffen machen. Länger als zwei Wochen hielt es bestimmt kein normaler Mensch mit ihm aus.
    Diese Überlegung brachte Maxine auf einen Gedanken. Obwohl sie wirklich dringend
    einen sehr gut bezahlten Job brauchte, beschloss sie, diesen nur unter einer knallharten Bedingung anzunehmen. „Zusätzlich zu den Reparaturkosten für den Katamaran brauche ich auch noch Geld, um an mein nächstes Reiseziel zu gelangen. Kommen Sie auch dafür auf?" erkundigte sie sich und wusste nicht, ob sie mehr erleichtert wäre, wenn er sich einverstanden erklären oder wenn er sie kurzerhand zum Gehen auffordern würde.
    Marc blickte zur Decke. „Und was ist Ihr nächstes Reiseziel?"
    „Ich ... ich weiß es noch nicht. Java wird es wahrscheinlich nicht mehr sein." Sie zuckte die Schultern. „Ich werde mich entscheiden, wenn es so weit ist."
    „Eine hervorragende Planung."
    Sein Ton ließ keinen Zweifel daran, dass Marc sie für eine verrückte Abenteurerin hielt. Es war ihm gänzlich fremd, dass jemand heute noch keine Ahnung hatte, wo er in einem Monat sein würde. Aber sie liebte es, so zu leben.
    „Sagen wir drei Wochen, und ich bezahle das Flugticket zu einem Ort Ihrer Wahl."
    „Drei Wochen?" wiederholte sie entsetzt.
    „Das ist kein Todesurteil", erwiderte er ruhig. „Also abgemacht?"
    Energisch strich sie sich eine Strähne aus der Stirn und blickte beiseite. Seit dem Tod ihrer Eltern vor zehn Jahren hatte sie immer wieder vorübergehend gearbeitet und wusste, wie schwer Jobs zu bekommen waren - zumindest solche, in denen man einigermaßen verdiente. Und einen besseren als den angebotenen würde sie wohl nicht finden. „Ich
    schätze, ja."
    Als sie sich ihm wieder zuwandte, sah er gerade auf seine Armbanduhr. „Haben Sie
    Hunger?"
    Der plötzliche Themenwechsel überraschte sie. „Ja", antwortete sie ehrlich, denn sie hatte heute noch nicht viel gegessen. Und wenngleich sie auch in ihrem Stolz verletzt war, weil er sie als Persönlichkeit nicht ernst nahm, war sie doch nicht so dumm, sich durch ein Nein selbst zu bestrafen.
    „Können Sie kochen?" Marc stand auf und stellte sich neben ihren Stuhl.
    „Natürlich." Seine unmittelbare Nähe machte Maxine nervös, vor allem da er ihr jetzt noch viel größer vorkam, als er es ohnehin war. Es ist egal, was er von dir hält. Du weißt, dass du jemand bist und etwas kannst, ermahnte sie sich stumm, während sie aufstand.
    Sollte er denken, was er wollte! „Ich kann über heißer Vulkanasche kochen, wenn es sein muss."
    „Das muss nicht sein." Er hatte inzwischen den Kittel ausgezogen und wollte ihn gerade an einen Haken neben der Tür hängen. Kurz blickte er sie über die Schulter hinweg an, und sie hatte das Gefühl, dass er ihr nicht ganz glaubte. „Ich habe einen Herd."
    „Wie schade", erwiderte sie heiter, um ihn etwas aus der Reserve zu locken. „Auf einem normalen Herd zu kochen hat überhaupt nichts Abenteuerliches."
    Lässig lehnte er sich gegen einen Küchenschrank und stützte sich mit den Händen auf
    der Arbeitsfläche ab. Sie betrachtete ihn eingehend und fand, dass er beunruhigend sexy aussah.
    „Für Sie ist das Leben ein einziges großes Abenteuer, stimmt's?"
    Die Art und Weise, wie er es sagte, machte Maxine ärgerlich. „Das Leben ist ein Abenteuer, Doc. Man muss das
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