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Liebe 2000

Liebe 2000

Titel: Liebe 2000
Autoren: Anthologie
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erst e t a stend e Versuch e einer neue n Selbsti n terpretatio n verstande n werden , die nu n di e technische n Entwicklunge n (sam t de n von ihne n eröffnete n Möglichkeite n wi e Einschränkungen ) nich t m eh r ausklammer n – wi e di e traditionelle Literatu r – , sonder n si e e i nbeziehe n un d v o r alle m zu bewältige n suchen . D a ß d e r Mensc h dabe i zunächst ei n m a l lei d et , da ß e r verze r r t wir d z u außerir d ischen Geschöpfen , z u Ho m unkuli , z u Perversen , sollt e m a n akzeptieren.
    Besters Novelle vom »L e ben, d a s auch nicht me hr ist , wa s e s einma l war « d e utet an, daß nach der Groß e n Katastroph e (di e j a auc h ein e s y mbolisch e Reinigung ist) , de r n e u e Ada m un d s eine n e ue Eva du r c haus wieder von vo r n a nfangen könn e n. Vielleich t klapp t e s bei diese m neue n Versuc h …
    Wi e di e Träum e vo n jugendli c he n di e sexuellen Sehnsü c hte, Aggression e n u n d Ängst e de r Pubertät heut e viel f ac h i n F o r m von Ato m kriegs-Visionen a usdrü c ken (2), so kann ma n diese utopisch e n Vision e n de r zukünftige n Li e be al s Versuc h verstehen , kollektiv e unbewußt e S e hn s ücht e un d Ängste au s z ud r ück e n. Da die Zeitung e n heu t zut a ge voll sind von n e uen S y m bole n (Raumschiff , Marsmensch , fliegende n Untertas sen, Robo t er), muß man z u r Darstellung d i eser Sehnsüchte und Ängste wohl d i es e neue n S y mbol e verwen den. Vielleicht sagen d e shal b di e Geschichte n der  »Li e be 2002« weit mehr üb e r de n wahre n seelischen Zustand d e r heut i gen Mensch e n au s al s di e erotischen Esk a pad e n, die ma n allenthalb e n in d e n Massen m edi e n vo r gesetz t bekommt .
    E s is t nich t unb e ding t ei n Mange l , daß psy c ho l ogische r Feinsin n dabe i gelegentlic h z u kur z kommt . Carl Gusta v Jun g sag t (3) : »Di e sp a n nend e Tatsachenschilderung , di e au f psychologis c h e Absicht e n anschein e nd ganz verzichtet, ist … von g r ößt e m Interesse, denn d i e ganze Erz ä hlung baut sich au f vo r eine m unausgesp r ochene n psychische n Hintergrund , de r fü r de n kritischen Blic k u m s o reine r un d ungemischte r h ervortritt , je m eh r de r Au t or sic h seine r Voraussetzun g unbewußt ist. Im psychologischen R o ma n d a geg e n m acht der Au t or selbe r de n Versuch , de n s eelische n Urstof f seine s Kunstwerke s au s de m bloße n Gesch e he n i n die Sphäre der psy c ho l ogisc h en E r örterung und D urchleuchtung e m porzuh e ben, wo du r ch der seelische Hin tergrun d of t bi s zu r U n durch s ichtigkei t verdunkelt wird.«
    We r vo n eine m Nachwor t ü b er die »Liebe der Zukunft « un d di e »Zukunf t de r Liebe « profund e neue Einsichte n erwarte t hat , wir d nu n vermutlic h etwas enttäusch t sein . Di e Wissenschaftle r habe n abe r dem, wa s vo r z w e i Jahrtausende n über die L i ebe gesagt wu r de, ni c hts grundlegend N e u e s hinzu f ügen könn e n. Sie h a ben a llerdings s e it A usgan g de s 19 . Jahrhunderts ein e Füll e neue r B e obachtunge n gemacht , di e zumindes t zu r Psychopa t h ologi e de s Liebesleb e n s wichtige Beiträg e leisteten , alle n voran Sig m und Fr eud. Wer solch e Erkenn t niss e such t ode r vertiefe n m ö chte , sei auf die einschlägig e n Qu elle n verwiese n ( 4 – 10).
    Doc h zunächs t sollt e ma n sic h di e Geschichte n der  »Lieb e 2002 « z u Gemüt e führen , sollt e sic h vo n ihnen ohn e wis s enschaftliche n Ballas t unterhalte n lassen (den n al s Unterhaltun g sin d si e i n erste r Lini e gedacht) . De r »doppelt e Boden « d e r Storie s wir d einem dann bei n ä herem Hin s ehen l eich t vo n selbs t klar . Diese s Nachwor t sol l daz u led iglich ein wen i g anreg e n.
     
    Tho m as Landf i nder
    (1) I . Asimov , Nightfal l an d oth e r Stories , New Yo r k, 1969
    (2) H . Loewenfeld , »Betrac h tunge n z u eine m Fal l von Zwang s neuros e i m Wande l de r Zivilisation« , in Psych e 18 , 1964 , S . 19 1 bi s 203.
    (3) C . G . Jung , »Psy c hologi e un d Dichtung« , in : Welt de r Psyche , Münch e n, 1965
    (4) M . Bahnt , Di e Urforme n de r Liebe , Frankfur t a . M .
    1969
    (5) M. Bo s s , Sinn un d Gehal t de r sexuelle n Perversio nen, Be r n und Stuttgar t , 1966
    (6) S . Freud , Dre i Abhandlunge n zu r Sexualtheorie ( 1905 ) , Frank f urt a. M. 1961
    (7) E . Fromm , Di e Kuns t de s Lebens , Berlin , 1967
    (8) E . Jung , An i m u s un d Anima , Zürich
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