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Liebe 2000 - erotic science fiction

Liebe 2000 - erotic science fiction

Titel: Liebe 2000 - erotic science fiction
Autoren: Thomas Landfinder
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Kopf.
    Verdammt! Er begann mir die Augen zu öffnen.
    Marv konnte nicht länger an sich halten. »Aber wie kamen sie nach Passaic?«
    Jess hob die Schultern: »Vielleicht durch eine Fabrik.«
    Wir lachten, zum Teil aus Erleichterung. Schließlich war doch alles nur ein Scherz.
    »Wo gibt es Fabriken, die ihre Erzeugnisse verschenken?« rief By aus.
    »Wohl noch nichts von Ratenzahlungen gehört?« fragte Jess und kniff seine Augen zusammen. »Führst du genau Buch über jeden Penny, den du Dallas gibst? Oder gibst du ihr, so wie ich, heute fünf, morgen zehn Dollar? Zwanzig Dollar wöchentlich, und das für den Rest deines Lebens. Vielleicht noch mehr. Sie können dich jede Summe bezahlen lassen.«
    By zuckte unwillig mit den Achseln. »Wir können es uns leisten. Und außerdem, wenn es nicht für Dallas wäre, würde ich nicht soviel springen lassen, das schwör’ ich euch. Eine gute Frau ist das wert, was man für sie ausgibt.«
    »Vielleicht hast du recht«, entgegnete der Doktor. »Aber können wir uns die Sache leisten? Die Unfruchtbarkeit? Gewiß, als Einzelperson. Aber als Stadt? Als Nation? Als Rasse?« Er blickte uns nachdenklich an. »Es spielt keine Rolle, wenn es keine Winslows mehr gibt. Aber Neosho stirbt aus, die Vereinigten Staaten sterben aus. Die Geburtenrate sinkt. Die Fachleute erklären zwar, das sei ein natürlicher Rückgang nach den abnormal hohen Geburtsraten der vierziger und fünfziger Jahre, aber vergleicht den Anteil der Passaic-Mädchen in Neosho mit den sinkenden Geburtszahlen, und ich wette, das eine paßt zum anderen wie Tracy in ihren Badeanzug.«
    »Aber das ist doch verrückt!« widersprach Marv. »Ein Unternehmen kann nicht den eigenen Absatzmarkt vernichten.«
    »Das kann es wohl«, mischte sich Jess ein, »wenn darin sein Geschäft besteht.«
    »Die Roten?« By dachte einen Augenblick nach. »Nein! Mit denen haben wir seit Gott weiß wie lange keinen Kummer mehr gehabt. Die haben ihre eigenen Probleme.«
    »Und eines davon ist das gleiche, das wir haben«, ergänzte der Doktor grimmig. »Die sinkende Geburtsrate.«
    »Außerdem«, sagte ich, um die erhitzten Gemüter etwas zu beruhigen, »außerdem hätte die Staatssicherheitsbehörde längst alles, was wir hier nur vermuten, aufgedeckt.«
    »Genauso ist es«, bemerkte Jess trocken.
    »Was willst du damit sagen?« fragte Marv beunruhigt.
    »Er will sagen, daß das Ganze vielleicht ein Plan unserer eigenen Regierung ist, um die Geburtenzahlen zu senken«, sagte der Doktor langsam.
    Jess schüttelte den Kopf. »Das wäre zu drastisch. Scheint mir eher etwas Fortdauerndes zu sein. Ich wette, daß in den letzten zwanzig Jahren in Neosho nur Passaic-Mädchen geheiratet wurden. Und ich glaube nicht, daß während der letzten fünf Jahre hier ein Kind geboren wurde – mit Ausnahme der McDaniels, und da war sie fast vierzig.«
    By blickte Jess scharf an. »Meinst du das alles wirklich im Ernst?«
    Jess zerknitterte ein Taschentuch zwischen seinen feuchten Händen. »Ich habe Angst.« Und seiner Stimme nach zu schließen, hatte er das wirklich.
    Marv sagte mit dünner, nervöser Stimme: »Du erschreckst uns alle. Sprich weiter. Du kannst jetzt nicht aufhören. Ich werde ohnedies nicht schlafen können.«
    Jess schluckte kräftig und sagte: »Scheint mir, als wollte jemand die Menschen – aussterben lassen.«
    »Aber wie wollen sie das anstellen?« fragte Marv in weinerlichem Ton.
    Der Doktor antwortete für Jess. »Habt ihr schon jemals vom Bieswurm gehört?« Wir schüttelten alle den Kopf. »Natürlich nicht. Diese Larven sind jetzt ausgestorben. Aber früher verursachten sie in warmen Gegenden eine gefährliche Rinderkrankheit. Die erwachsenen Weibchen, die wie gewöhnliche Fliegen aussahen, legten ihre Eier in Wunden und Abschürfungen in der Haut der Rinder. Und nachdem die Larven ausgekrochen waren, bohrten sie sich in das Fleisch hinein und fraßen manchmal die armen Tiere bei lebendigem Leibe auf.«
    »Was hat ein ausgestorbener Bieswurm mit unserem Fall zu tun?« fragte Marv ungeduldig.
    Jess hielt einen Augenblick seine Hand in die Höhe, wie er es vor den Geschworenen zu tun pflegte, wenn ein Zeuge im begriff war, eine entscheidende Aussage zu machen. Dann blickte er dem Doktor zu.
    Und der Doktor fuhr fort: »Die Wissenschaft hat den Bieswurm vertilgt. Die Weibchen, so schien es, wurden nur einmal begattet. Die Entomologen züchteten Schwärme von Männchen, sterilisierten sie mit Gammastrahlen und ließen sie ausfliegen.
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