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Liebe

Liebe

Titel: Liebe
Autoren: S.N. Lazarev
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nur in der Bibel, sondern auch in indischen philosophischen Schriften wird dasselbe gesagt. Eine allzu starke Neigung zum Irdischen ruft Leiden hervor, und Leiden führen zu Krankheiten. Ich begriff, dass ich einen Weg zurücklege, den vor mir bereits andere gegangen sind. Doch da ich mich nicht von Quellen abhängig machte und eigene Forschungen unternahm, konnte ich weiter vorankommen. Islam, Christentum und Judaismus entstanden erst nach der indischen Religion und Philosophie. Ich hatte das Gefühl, dass ich, als ich die Grundpositionen dieser Religionen durchging und sie verallgemeinerte, nicht nur zur indischen Religion und Philosophie gelangte, sondern gezwungen wurde, mich mit geistigen Praktiken zu beschäftigen. Doch zuvor musste ich aus der Sicht meines Systems begreifen, warum in der indischen Mythologie Gott der Schöpfer ist, warum dieses Universum zur Illusion erklärt wird und es keinen Sinn hat, es zu lieben. Die Realität bereitete mich darauf wesentlich schneller vor, als ich dachte. Als ich das zweite Buch beendete, hatte sich mein System der Wahrnehmung der Welt stark geändert. Ich war mir sicher und wies anhand hun-derter Fakten nach, dass die irdischen Werte nicht Gott sind und man sie nicht anbeten darf. Doch für mich waren Ethik und Gott in eins verschmolzen. Durch schmerzliches Umdenken gelang es mir, ein Drama zu verhindern, das sich in nächster Zukunft hätte abspielen können. Es stellte sich heraus, dass geistige Werte ebenfalls nicht Ziel und Sinn des Lebens sein können. Und wenn sich die Seele an sie bindet, dann entfacht sich Aggression in größerem Maße und mit größerer Kraft. Es gelang mir, meine Erkenntnis ins zweite Buch aufzunehmen, und ich war überzeugt, dass das ausreichend sein würde, dass nun die Hatz aufhören würde und ich mich einige Jahre freien Forschungen widmen könnte. Zumal ein interessantes Thema aufgetaucht war, das mit der Zeit zu tun hatte. Ich spürte, dass sich dahinter viel verbarg.

    Was ist Zeit? Warum ist sie untrennbar mit Raum und Materie verbunden? Zeit — das ist immer irgendeine Dimension, d. h. sie ist mit den Besonderheiten des Raums verbunden. Wenn der Raum zu einem Punkt komprimiert wird, dann wird auch die Materie zu einem Punkt komprimiert, und dann wird die Zeit komprimiert und bleibt stehen. Materie und Raum sind stabile Gruppierungen von Informationen. Bei einer Kompression von Raum und Materie werden daher auch Informationen verdichtet — das ist einerseits. Andererseits muss eine Verdichtung von Informationen zur Kompression des Raums und zum Anhalten der Zeit fuhren. Je höher die Informationsdichte ist, umso langsamer muss die Zeit verlaufen. Der Mensch als Informationssystem kann auf Raum und Zeit in seinem Umfeld einwirken. Wenn man die Besonderheiten des Einflusses der Zeit auf die Funktionen des menschlichen Organismus und die entsprechende Rückverbindung untersucht, kann man zu neuen Wahrheiten gelangen. Man muss daher mit einer grundlegenden Frage beginnen: Was beschleunigt und was verlangsamt das Altem des Menschen? Es ist eine allgemein bekannte Tatsache, dass heftige Gemütsbewegungen schnelles Altem hervorrufen können. Die Unfähigkeit, Stress auszuhalten, beschleunigt also die Zeitprozesse, und eine Beschleunigung der Zeit gilt eindeutig als schlecht. Ich denke hier an ein interessantes Gespräch mit einer jungen Frau, die mir sagte: „Wenn irgendeine gefährliche Situation entsteht und ich etwas fürchte, dann beschleunige ich in mir die Zeit. Ich kann dann bedeutend leichter die Situation kontrollieren, doch meine Regel setzt dann einige Tage früher ein.“ Ich erinnerte mich, dass bei vielen Menschen in kritischen Situationen eine Beschleunigung innerer Prozesse stattfindet und alles im Zeitraffertempo abzulaufen scheint. Das hilft oft, das Leben zu retten. Gleichzeitig stellte ich aber fest, dass der Mensch schneller zu altem beginnt, wenn höchste Gesetze verletzt werden. Wenn Aggression gegenüber der Zeit vorliegt, dann wird der Alterungsprozess sehr beschleunigt und von Krankheiten begleitet. Bedauern der Vergangenheit ist direkte Aggression gegenüber der Zeit und führt zu schwersten Krankheiten. Angst vor der Zukunft ebenfalls. Doch innere Aggression bewirkt nicht unbedingt schnelles Altem, hier gibt es keine direkte Verbindung.

    Ich erinnere mich an eine Patientin, der ich 1982 zu helfen versuchte, als ich damals noch in der Poliklinik auf dem Newski Prospekt praktizierte. Die etwa 55-58-jährige
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