Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe

Liebe

Titel: Liebe
Autoren: S.N. Lazarev
Vom Netzwerk:
geeignet.

    Ich war früher der Meinung, dass neue Informationen wie ein unerwartetes Geschenk erhalten werden. Die Erleuchtung kommt — der eine hat dabei mehr, der andere weniger Glück. Jedenfalls habe ich das so in Büchern gelesen. Wie sich herausgestellt hat, sind neue Informationen immer mit Schmerzen und Qualen verbunden. Sie kommen wie eine unheilvolle und zerstörerische Kraft. Wenn sie keine Erbitterung hervorrufen und der Mensch die Liebe bewahrt, dann ist die Prüfung bestanden, und die zweite Phase der Aneignung der Informationen verläuft leicht. Sie wird dann als Erleuchtung, als neue Idee, empfunden. Erst später habe ich begriffen, was Sache ist.
    Danach habe ich den Patienten erklärt: Der Konstruktion der Welt liegt die Liebe zugrunde. Das Universum ist das Ergebnis des Zusammenwirkens von drei Wesenheiten: Die eine ist kreativ, die zweite zerstört und die dritte stabilisiert. Die Kräfte des Chaos oder der Zerstörung sind die höhere Ordnung. Das bedeutet, darin ist große Liebe zu Gott enthalten. Wenn wir also als Antwort auf Zerstörung die Liebe in der Seele vergrößern, dann wird aus Zerstörung kreatives Schaffen. Innerer Hass gegen Zerstörungen kommt im Widerwillen zur Weiterentwicklung zum Ausdruck. Das bedeutet, je mehr Liebe wir bei Unannehmlichkeiten spüren, umso besser erkennen wir alles als Gottes Werk.
    Eine der wichtigsten Etappen meiner Erkenntnis begann Ende 1994. Ich spürte, dass ich zunehmend die Kontrolle über die Situation verlor. Ich handelte nach dem von mir ausgearbeiteten Schema: Es gibt Irdisches und es gibt Göttliches. Die Orientierung auf Irdisches ruft Aggression hervor, und als Folge davon Unglück und Krankheiten. Und ich erklärte den Patienten, warum Moses jene tötete, die das goldene Kalb anbeteten. Moses versuchte, diejenigen aufzuhalten, für die Geld und Gott eins waren. Ich sagte: Hier ist das Irdische, und hier das Geistige und Göttliche. Geistiges und Göttliches waren für mich ein und dasselbe. Kaum hatte ich die Konzeption des Irdischen ausgearbeitet und beschlossen, dass nun das zweite Buch erscheinen konnte, begannen seltsame Dinge mit mir vorzugehen.
    Erstens nahm die Zahl der Patienten, denen ich nicht helfen konnte, enorm zu. Man begann völlig überraschend, mich zu hintergehen und zu betrügen. Ich habe darüber im zweiten Buch geschrieben. Und ich wurde noch weiterhin vom Pech verfolgt.
    Ich wollte einem Mann helfen. Er drückte mir dankend die Hand. Aber dann stellte sich heraus, dass er zur selben Zeit mit seinem Freund Pläne schmiedete, um mich um viel Geld zu bringen. Um Geld betrogen zu werden, hätte ich leicht hingenommen, doch mich hatte ein Mensch verraten, dem ich vertraute hatte und dem ich hatte helfen wollen. Mein System gab darauf, warum das geschehen war, keine Antwort. Doch alles ist von Gott bestimmt, und ich spürte, dass diese dumme, unangenehme Geschichte zu etwas nützlich sein würde. Aber wozu, das konnte ich nicht verstehen. Was ich tun konnte, war lediglich, die Klagen und Vorwürfe gegenüber diesen Leuten zu beseitigen. Das ging ziemlich schnell. Schwieriger war es schon, ihnen wieder Liebe entgegenzubringen.
    „Nicht schlecht“, dachte ich. „Sie haben mich verraten, und ich soll sie lieben.“ Ich versuchte, mich zu überwinden, und meine Vorwürfe verschwanden vollständig, jedoch nicht meine Probleme. Kurze Zeit später gerieten die linken Räder meines „Moskwitsch“ zuerst in lockeren Sand, dann in eine schlammige Pfütze. Der Wagen schleuderte auf den Bürgersteig, wobei er zwischen den Bäumen hindurchrutschte und zuerst den linken, dann den rechten Kotflügel verlor. Wenn der Wagen nicht mit den Kotflügeln, sondern frontal aufgeprallt wäre, hätte der Motor mich zerdrückt. Doch das alles waren noch geringe Unannehmlichkeiten. Am schwersten war es für mich zu erleben, wie mein bis ins Kleinste ausgefeiltes System bei einem Patienten versagte. Das ist ein Gefühl, wie wenn ein Mensch ertrinkt, man ihm jedoch, anstatt ihn zu retten, vom Ufer aus zuwinkt.
    Ich erinnere mich an einen Fall. Mich suchte ein Patient auf, der physisch gesund war, bei dem aber auf Feldebene große Probleme aufkamen.
    „Ihre Seele ist auf Geld und glückliches Schicksal orientiert“, erklärte ich ihm. „Ihre unterbewusste Aggression überschreitet das tödliche Niveau, d. h. die Zeitbombe, die in Ihnen tickt, kann explodieren. Sie müssen nicht das Irdische, sondern das Geistige und Göttliche anbeten.“
    Er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher