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Lieb mich schoener Fremder

Lieb mich schoener Fremder

Titel: Lieb mich schoener Fremder
Autoren: Donna Sterling
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Zuhause.
    Bei dir habe ich einen sicheren Hafen gefunden, und dafür werde ich immer dankbar sein."
    "Dankbar?"
    "Wir beide wissen, dass unsere Beziehung nicht auf Liebe gründete. Wir kannten uns nicht.
    Wir hatten Sex, das war alles. Guten Sex, aber ... eben nur Sex."
    Sein Blick wurde kühl. "So hast du es gesehen?"
    "Bitte, Trev, versteh doch. Wenn das mit meinem Vater nicht passiert wäre, wäre ich wohl noch eine Weile länger bei dir geblieben. Aber ich hab von Anfang an gewusst, dass unsere Ehe nicht funktionieren würde", sagte sie. Wie sehr sie es hasste, ihm diese verletzenden Lügen zu erzählen!
    "Also bist du gegangen. Ohne ein Wort."
    Seine Kälte schnitt ihr ins Herz. "Ich habe dir einen Brief geschrieben. Aber offenbar hast du ihn nie bekommen."
    "Ich habe einen Brief bekommen."
    Nun starrte sie ihn sprachlos an.
    "Ich dachte, es wäre ein gemeiner Streich. Der Brief war so unpersönlich und nur mit einem
    ,D' unterzeichnet. Außerdem war er mit der Maschine geschrieben. Ich konnte nicht glauben, dass er von meiner Frau kam."
    Sie zuckte mit der Schulter. "Ich habe ihn so kurz gehalten, weil ich dachte, er könnte von den falschen Leuten abgefangen werden. Es wäre nicht gut gewesen, wenn jemand zwischen uns eine Verbindung gesehen hätte. Dein Name steht nirgendwo in den Polizeiakten."
    Er sah nicht im Geringsten erleichtert aus, und sie befürchtete, dass er den Hinweis nicht verstanden hatte. "Dir ist doch klar, Trev, dass du all dies für dich behalten musst? Du darfst niemandem etwas von unserer Verbindung erzählen - wirklich niemandem! Informationen können durchsickern, wo man es am wenigsten vermutet. Du würdest dich und mich, ja deine ganze Familie in Gefahr bringen."
    Er sagte noch immer nichts.
    Verzweiflung packte sie. Begriff er denn nicht, um was es hier ging? "Im Grunde besteht gar keine Verbindung zwischen uns", erklärte sie und drängte ihre Tränen zurück. "Diana hat nie existiert."
    "Du hast Recht." Seine Stimme war schroff und kalt. "Sie hat nie existiert. Und dich habe ich überhaupt nicht gekannt. Ich weiß ja nicht mal, wie du heißt."
    Ihre Kehle schnürte sich zu, ihre Augen brannten. Abrupt wandte sie sich von ihm ab und starrte durch das Fenster nach draußen. Sie musste sich unter Kontrolle bringen und ihr Spiel zu Ende spielen. Es war noch stockdunkel, und ihr graute bei dem Gedanken, allein hinauszugehen.
    Aber sie musste es tun. "Könntest du bitte den Strom wieder anstellen? Ich möchte in mein Zimmer rübergehen, mir ist kalt."
    Wortlos ging er aus dem Raum, barfuss und in seinem leichten Bademantel. Sie war drauf und dran, ihm zu sagen, dass er die Lampe mitnehmen und sich etwas an die Füße ziehen sollte. Wenn er draußen im Dunkeln wer weiß wie lange nach dem Sicherungskasten suchte, würde er sich noch erkälten. Ein plötzlicher Verdacht stoppte sie. Der Zeitpunkt des Stromausfalls, die rauschende Dusche und sein völlig trockener Körper, die Laterne an seinem Bett ... all das fügte sich jetzt zusammen.
    "Du hast den Strom abgeschaltet, stimmt's? Es war kein Kurzschluss."
    Er blieb im Flur stehen, warf einen kühlen Blick über die Schulter, setzte seinen Weg fort und öffnete die Innentür zur Garage.
    Er wusste genau, wo der Sicherungskasten war. Er war in der Garage gewesen, als die Lichter ausgingen, nicht in der Dusche. Sie sah ihn vor sich, die Hand am Sicherungsschalter, auf ihren Angstschrei wartend.
    Sie konnte ihm seinen Schwindel nicht verdenken. Verglichen mit ihren Täuschungen war das überhaupt nichts. Und ihr Täuschungsspiel war noch nicht zu Ende.
    Kaum war Trev außer Sicht, nahm sie seine Jeans vom Stuhl, durchsuchte die Hosentaschen und fand, was sie suchte. Sie steckte seine Autoschlüssel in die Hemdtasche, und im selben Moment ging die Deckenlampe an, und vom Gästezimmer her ertönte der Fernseher. Als sie den Flur entlangging, streifte Trev sie im Vorbeigehen - ohne einen Blick oder ein Wort.
    Seine Unnahbarkeit traf sie tief, aber sie wagte es nicht, jetzt über ihre Gefühle nachzudenken.
    In ihrem Zimmer zog sie Jeans und einen leichten Pulli an und warf das Notwendigste in ihre Reisetasche. Wenige Minuten später lenkte sie Trevs schweren Geländewagen die Einfahrt hinunter. Im Rückspiegel sah sie, wie die Haustür aufgerissen wurde und Trev auf die Veranda lief. Goodbye, weinte ihr Herz. Goodbye zum allerletzten Mal.
    Trevs erster Schreck legte sich schnell. Sie wird bald zurückkommen, sagte er sich.
    Wahrsche inlich
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