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Lieb mich schoener Fremder

Lieb mich schoener Fremder

Titel: Lieb mich schoener Fremder
Autoren: Donna Sterling
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auf."
    Stille.
    "Jen!" Er hämmerte gegen die Tür. "Jen, ich muss mit dir ..."
    "Hey, machen Sie nicht solchen Krach!" schimpfte eine ältere Frau aus einer Nachbarwohnung. "Sie ist nicht da."
    "Woher wissen Sie, dass sie nicht da ist?"
    "Das geht Sie nichts an."
    "Es geht mich sehr wohl etwas an. Ich bin ihr Mann. Ich muss mit ihr reden."
    "Ihr Mann? Reden Sie keinen Blödsinn. Sie ist nicht verheiratet."
    "Wir leben getrennt, aber ich muss dringend mit ihr reden. Ein Notfall. Haben Sie sie heute Morgen weggehen sehen?"
    "Nein. Aber sie hat mich vor einer Stunde angerufen - ich bin ihre Hauswirtin. Hat was von einer dringenden Familienangelegenheit in ihrem Heimatort gesagt. Vielleicht dieselbe Sache, wegen der Sie sie sprechen wollen. Sie will ihre Sachen von einer Umzugsfirma packen lassen und mir den Schlüssel schicken."
    Ihm wurde übel vor Angst. Sie war fort. Es sei denn, er erwischte sie durch irgendein Wunder noch am Flughafen. Er dankte der Frau und lief zu seinem Wagen zurück. Als er die Tür öffnen wollte, trat eine Gestalt aus dem Gebüsch - ein Mann in Jeans und dunkelblauer Windjacke, mit Baseballmütze und Sonnenbrille, so groß wie er und etwas stämmiger.
    "Entschuldigen Sie, aber ich hab' das eben zufällig mitbekommen", nuschelte der Mann.
    "Sie suchen Jennifer Hannah?"
    "Ja." Trev hielt es für sinnlos, es abzuleugnen, da er ihren Namen laut gerufen hatte. Aber alle seine Muskeln spannten sich an. Vielleicht war der Bursche vom FBI.... vielleicht auch nicht.
    Die Hände in den Jackentaschen, beugte der Mann sich näher zu ihm vor und murmelte vertraulich: "Sie sind also ihr Mann, wie?"
    Trev hatte keine Ze it zu antworten oder zu handeln. Etwas Hartes, Metallenes bohrte sich in seinen Rücken. Er brauchte nicht zu raten, was es war.
    "Wie wär's, wenn wir irgendwo hingehen, wo wir uns in Ruhe unterhalten können?"
    Der freundliche Ton des Kerls konnte nicht über seine Absicht hinwegtäuschen. Er würde nicht zögern abzudrücken.

11. KAPITEL
    Dan Creighton und zwei Polizeibeamte in Zivil holten Jennifer in Washington am Flugplatz ab. Ihr väterlicher Betreuer drückte sie tröstend an sich, erzählte ihr auf dem Weg durch die Flughafenhalle von den Plätzchen, die seine Frau für sie gebacken hatte, und von seinen Kindern. Erst als sie in dem fensterlosen Minibus saßen, unterwegs zum Vorbereitungszentrum für Zeugen, kam er zur Sache.
    "Wie haben Sie reagiert, als Ihre ehemalige Schulkameradin Sie angesprochen hat?"
    Dies hatte Jen ihm erzählt, als sie ihn von Sunrise aus anrief. Sie hasste es, Dan zu belügen, aber es war der einzige Weg, eine neue Identität zu erhalten. "Als sie mich fragte, ob ich Carly sei, habe ich natürlich völlig verständnislos getan. Aber sie war misstrauisch, das habe ich gesehen. Ich glaube, sie weiß etwas."
    "Da Sie sich nicht an ihren Namen erinnern, werden wir versuchen, alte Schuljahrbücher zu bekommen. Wir müssen wissen, wer diese Frau ist und was für Verbindungen sie hat."
    Jennifer nickte und hoffte, sie würden kein Jahrbuch auftreiben.
    "Ihre Sachen werden wir im Hauptquartier einlagern, bis Sie in St. Paul eine Wohnung gemietet haben. Dann werden sie Ihnen gebracht. Natürlich außer den Dingen, die irgendwie auf Jennifer Hannah hinweisen."
    Wieder nickte sie. Der Gedanke, dass FBI-Beamte ihre persönlichen Besitztümer durchsiebten, hätte sie früher gestört. Jetzt war es ihr völlig egal. Sie fühlte sich wie zu Eis erstarrt, so als ob nichts sie berühren könnte. Vielleicht war es besser so, denn sonst wäre der Schmerz unerträglich gewesen.
    Dan begleitete sie zu ihrer Unterkunft in demselben schwer bewachten Gebäudekomplex, wo sie vor sieben Jahren auf das Zeugenschutzprogramm vorbereitet worden war. Bevor er ging, gab er ihr einen Packen Informationsmaterial - die erfundene Lebensgeschichte der Person, die sie werden würde, ein paar Videos von der Stadt, in der sie angeblich aufgewachsen war, Literatur über St. Paul und ein Buc h mit Namen als Hilfe, einen neuen Namen zu wählen.
    Allein in ihrem kleinen Einzimmer-Apartment, wanderte sie ziellos umher, starrte nach draußen in den von Mauern umgebenen Innenhof. Wieder eine neue Identität, wieder eine andere werden - sie brachte es nicht fertig, das Material zu studieren. Sie wollte heraus aus diesem Gefängnis, wünschte nichts mehr, als zu Trev zurückzukehren und so zu tun, als wäre die Welt in Ordnung.
    Aber sie wusste, dass die Gefahr sie immer quälen würde. Und Trev liebte
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