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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)
Autoren: Cornelia Sandrock
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aufschreiben. Es ist noch nicht lange her, da sie es taten und sie werden sich dessen erinnern.“
    Während sich Therani und Nirek in die Wache teilten, sie kannten die elbische Schrift nicht völlig, arbeiteten sich die anderen beiden durch die vielen Stapel aus losen Blättern, Schriftrollen, kleinen und dicken Büchern.
    Das Tal lag längst in Dunkelheit und die Gitalaner hatten mehrfach zum Aufbruch gemahnt. Die Elben aber glaubten sich ihrem Ziel sehr nahe und harrten noch weiter aus. Das ging bis etwa drei Stunden vor Sonnenaufgang so. Dann zog plötzlich ein eisiger Wind durch die Gewölbe. Der wurde schließlich dermaßen stark, dass er die Papierstapel durcheinander brachte.
    „Ich fürchte, wir haben keine Zeit mehr.“
    „Wir sollten diesen Ort verlassen. Der Feind scheint bald einzutreffen.“ Lewyn wollte gerade die Fackel fallen lassen, die sie in der Hand hielt, als ihr Blick auf eine der Aufzeichnungen fiel, die der Wind soeben vor ihre Füße geweht hatte.
    „Das ist es!“ Sie hielt es in der Hand und wollte noch einen weiteren Blick riskieren. Aber ein unheimliches sehr leises Lachen änderte ihre Meinung. „Raus jetzt!“ Blitzschnell stand alles in Flammen. Innerhalb weniger Minuten war das hier enthaltene, geschriebene Wissen vernichtet.
    „Das hätten wir. Wie aber kommen wir aus dem Tal? Ich glaube nicht, dass der Pfad, den wir gekommen sind, uns auch als Rückweg bestimmt ist.“
    „Ja, Therani, wir sollten schnellstens einen Ausweg finden. Ich kann den Gestank unserer Gegner bereits riechen.“
    „Lewyn, wir hätten den Feind niemals so dicht an dich heranlassen dürfen. Ab jetzt wird er ständig hinter dir sein. Du wirst ihn nicht mehr los, sollten wir hier noch weg kommen.“
    „Warum so schlecht gelaunt, mein Freund? Wenn wir die Talsohle verlassen haben, sehen wir weiter.“
    Die Gefährten standen noch immer am Eingang zur Bibliothek. Wie gebannt blickten sie in die lodernden Flammen. Der Wind nahm aber an Stärke wieder zu und schlug letztendlich so heftig gegen sie, dass es die Vier fast von den Beinen holte.
    „Schnell! Suchen wir einen geschützten Platz. Dann brauchen wir einen Ausgang.“ Rasch saßen sie wieder auf den Pferden. Sie folgten Soh’Hmil an den Rand des Beckens.
    Noch hatten die Halbelbin und ihre Begleiter nicht die Felsen erreicht, als sich plötzlich tosender Lärm erhob. Stein schien zu brechen und eine unglaubliche Flut rollte der Talsohle entgegen.
    „Was zum Henker hat das schon wieder zu bedeuten?!“
    „Das Wasser ist durchgebrochen!“ Soh’Hmil kannte den Ursprung des Bachlaufes und ahnte, dass der Druck für die spröde Oberfläche zu groß geworden war.
    „Gut, dass wir nicht mehr in der Bibliothek sind.“
    „Richtig, Nirek! Aber das ist kein Grund, jetzt stehen zu bleiben und sich an dem Spektakel zu erfreuen. Wir sind längst noch nicht in Sicherheit.“ Sie jagte einer größeren Höhe entgegen.
    „Halten wir uns oberhalb, sollten uns die Fluten nicht treffen.“ Der Heerführer änderte den Weg etwas und trieb sein Pferd ebenfalls zu größerer Eile. Kurz darauf stürmte das reißende Nass mit furchtbarer Wucht zu ihren Füßen vorüber.
    „Bist du jetzt von der Asche befreit?“ Dabei folgte die Kriegerin dem Verlauf des Wassers mit den Augen. Dann schenkte sie dem Mann aus Gitala ein kleines Schmunzeln.
    „Naja, bin ich. Aber so nass wollte ich eigentlich nicht werden. Hat jemand die Pferde gesehen?“
    „Sieh, da vorn sind sie.“ Lewyn eilte augenblicklich zu den Tieren, die ein Stück vor ihnen wieder ganz ins Trockene traten.
    „Hätte uns der Sturm nicht weggetrieben, müssten wir jetzt nicht nach einem Ausweg suchen. Die finstere Seite hat nur um ein Weniges zu spät zugeschlagen.“ Therani blickte zu der Stelle, an der sie gerade noch nach den alten Aufzeichnungen gesucht hatten. Sie lag völlig unter den Fluten und Geröll.
    „Wissen wir das mit Sicherheit? War es unser Gegner, der das Wasser sandte, oder hat sich der Bach nur einen Weg gebahnt? Und wer weiß schon, was das Böse plant?“ Die Zwanzigjährige war aufgestiegen und ließ ihren Blick abermals dem reißenden Strom folgen.
    „Wenn die Kraft des Wassers nicht nachlässt, könnte es uns behilflich sein. Es hält weiter mit unverminderter Wucht auf den Talrand und damit auf den spröden Fels zu.“ Soh’Hmil hatte erkannt, was die Aufmerksamkeit der jungen Frau auf sich zog.
    „Das wäre sehr hilfreich. Sonst müssen wir uns den Goriebs stellen. Sie werden
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