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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)
Autoren: Cornelia Sandrock
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auffallen, wenn ich nicht so schnell zurückkehre.“ Kaum wahrnehmbar, aber an den Augen gut erkennbar, grinste der Freund der Verstoßenen entgegen.
    „Sie ließen dich gehen? Haben sie ihr Vertrauen in dich wiedergefunden? Ich kann es kaum glauben.“
    „Sicher nicht. Ich nehme an, sie sind der Meinung, dass ich in der Ferne weniger Unheil anrichten kann, als in Leranoth. Sie hatten keinen Einwand.“ Dann begrüßte er endlich auch die beiden Männer aus Gitala.
    Die junge Frau beobachtete ihn die ganze Zeit über. Wie war er hierher gelangt? Hatte der Fels ihn hindurchgelassen? Soh’Hmil verfügte nicht über genügend magische Stärke, um sich selbst Zutritt zu verschaffen.
    Soh‘Hmil
    „Du vergisst Feregor und Regos. Sie schickten mich ins Tal der Weisen. Das ist schon ein paar Tage her und ich begann bereits daran zu zweifeln, dass ihr hier wirklich eintreffen würdet. Nun, das Warten hat ein Ende und wir sollten den Weg fortsetzen.“
    Asnarins Enkelin sah ihn mit schräg gelegtem Kopf und aus leicht zusammengekniffenen Augen an.
    „Woher wusstet ihr, dass Brahadel unser Ziel war?“
    „Uns war klar, dass du nicht einfach aufgibst. Auch wenn dich dein Volk verstoßen hat, so trägst du noch immer Sorge darum. Dazu gehört auch, zu wissen, was mit Brahadel und seinen Bewohnern geschehen ist.“
    „Mein Volk“, sagte sie leise und schüttelte kaum merklich den Kopf. „Ich fürchte, das war es noch nie.“
    „Doch. Nimm nicht das Urteil einiger weniger für das aller. Du hast noch immer Freunde.“
    „Ein paar wenige, ja. Diese zeigten sich, als mich die Weisen verstießen. Alle anderen fürchten mich. Sie haben ebenso wenig wie die Ältesten verstanden.
    Wir sollten nicht trüben Gedanken nachhängen. Sehen wir, ob noch irgendetwas von Brahadel zu finden ist.“
    „Wir sollten hier am Rand bleiben. Es ist Nacht und wir könnten jetzt nichts entdecken. Während der Dunkelheit aber scheint das Böse unten im Tal zu verweilen. Ich konnte es spüren. Gerade in den letzten beiden Nächten sind die Schreie wieder unheimlich.“ Der Heerführer sprach weiterhin sehr leise.
    „Ich halte es ebenfalls für klüger, wenn wir uns dem Zentrum des Beckens wenigsten jetzt fern halten. Komm schon, Lewyn. Wir können bei Sonnenaufgang hinunterreiten.“
    „Dann legt euch schlafen. Ich wache.“ Sie bat Bakla leise, bei den Freunden zu bleiben. Kurz darauf war Leranoths verstoßene Tochter in der Finsternis verschwunden.
    Die Nacht war stürmisch und wolkenverhangen. Gegen Morgen, als es am kältesten war, begann es sogar noch einmal zu schneien. Der Winter wehrte sich mit allen Kräften gegen sein Ende. Seine weiße Bemühung war allerdings nach kurzer Zeit schon wieder im Boden versickert.
    Als sich endlich die ersten Sonnenstrahlen durch die dicke Wolkendecke gearbeitet hatten, gesellte sich die Kriegerin zu ihren Gefährten. Bis dahin hatte sie Wache gehalten.
    „Wo hast du gesteckt? Du warst im Tal, habe ich recht? Das war äußerst leichtsinnig. Was, wenn das Böse einen Späher hier gelassen hat? Dann wird es jetzt wissen, wo du zu finden bist.“
    „Dann bin ich so oder so verraten. Aber ich war nicht in der Festung, bis jetzt. Gehen wir, die Zeit drängt. Ich vermute ebenfalls, dass unsere Anwesenheit entdeckt ist. Diese Nacht war ruhig, keine Schreie. Der Feind schickt seine Häscher.“
    Soh’Hmil übernahm die Führung. Er hatte in den letzten Tagen das Tal bereits erkundet und wusste, wo der Boden sicher war. Das Drachenfeuer hatte nicht nur alles zu Asche werden lassen. Die Flammen hatten den teilweise steinigen Boden an diesen Stellen geschmolzen. Dabei waren Hohlräume entstanden, die sich beim Erkalten nicht wieder gefüllt hatten. Sie waren von einer dünnen, wiedererhärteten Schicht bedeckt. Diese drohte zu brechen, wenn man sie betrat. Vorsicht war also geboten. Keiner der Gruppe wollte einen Beinbruch oder Schlimmeres riskieren.
    Bald standen die Gefährten an der Stelle, wo sich einst die Festung der Weisen befand. Davon war natürlich nichts mehr zu erkennen. Wie im ganzen Tal, so lag auch hier der Boden unter einer dicken Ascheschicht.
    „Die Bibliothek? Hast du eine Ahnung, wo sie sich befand?“
    „Ich war öfter dort. Und da sie zuletzt tief unter den Palast gelegt wurde, hoffe ich darauf, dass sie Colgor überstanden hat.“
    „Das hört sich an, als würden wir einiges zu tun bekommen.“
    „Nun, Nirek, mein Freund, da hast du wohl recht. Ich fürchte, der gesuchte Ort ist von
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