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Lewis, CS - Narnia 5

Lewis, CS - Narnia 5

Titel: Lewis, CS - Narnia 5
Autoren: Die Reise auf der Morgenroete
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und einen Tag nach Osten segeln würde, um meines Vaters Freunde zu finden oder ihren Tod zu erforschen und sie, sofern möglich, zu rächen. Ihre Namen waren Lord Revilian, Lord Bern, Lord Argoz, Lord Mavramorn, Lord Octesian, Lord Restimar und–oh, das ist der, den ich mir so schlecht merken kann.«
    »Lord Rhoop, Herr«, sagte Drinian.
    »Rhoop, Rhoop, natürlich«, sagte Kaspian. »Das ist mein wichtigstes Vorhaben. Aber Riepischiep hat noch eine beflügeltere Hoffnung.« Alle Augen wandten sich der Maus zu.
    »So beflügelt wie meine Stimmung«, sagte sie. »Aber vielleicht auch so klein wie meine Gestalt. Warum sollten wir nicht das östliche Ende der Welt erreichen? Und was fände man da wohl? Ich erwarte, dort das Land Aslans zu finden! Der große Löwe kommt immer von Osten her zu uns, übers Meer.«
    »Das ist tatsächlich ein großartiger Gedanke«, sagte Edmund mit ehrfürchtiger Stimme.
    »Aber glaubst du«, sagte Lucy, »daß Aslans Land eine Art Land ist–ich meine so ein Land, zu dem man segeln kann?«
    »Ich weiß nicht, Herrin«, sagte Riepischiep. »Aber es ist so: Als ich noch in der Wiege lag, sagte mir eine Waldfrau, eine Dryade, diesen Vers vor:
     
    Wo Himmel und Erde sich treffen,
    wo die Wellen sich zur Süße wenden,
    zweifle nicht, Riepischiep,
    dort wird deine Suche enden,
    dort ist der äußerste Osten.
     
    Ich weiß nicht, was er bedeutet. Aber der Zauber dieses Verses hat mich mein ganzes Leben lang begleitet.«
    Nach einer kurzen Pause fragte Lucy: »Und wo sind wir jetzt, Kaspian?«
    »Das kann dir der Kapitän besser erklären als ich«, sagte Kaspian. Drinian holte seine Karte hervor und breitete sie auf dem Tisch aus.
    »Das ist unsere Position«, sagte er und deutete mit dem Finger auf die Karte. »Oder zumindest war sie es heute mittag. Von Feeneden aus hatten wir guten Wind und wandten uns ein wenig nördlich auf Galma zu, das wir am nächsten Tag erreichten. Wir lagen eine Woche im Hafen, denn der Herzog von Galma veranstaltete ein großes Turnier für den König, der dort viele Ritter vom Pferd warf…«
    »Und der selbst ein paar böse Stürze einsteckte, Drinian. Ein paar Blutergüsse habe ich immer noch«, warf Kaspian ein.
    »Und der viele Ritter vom Pferd warf«, wiederholte Drinian grinsend. »Der Herzog hätte sich vermutlich gefreut, wenn Seine Majestät der König seine Tochter geheiratet hätte, aber daraus wurde nichts …«
    »Sie schielt, und sie hat Sommersprossen«, sagte Kaspian.
    »Oh, das arme Mädchen«, meinte Lucy.
    »Wir segelten von Galma«, fuhr Drinian fort, »und gerieten in eine Flaute, die gut zwei Tage lang anhielt, und mußten rudern. Dann kam wieder Wind auf, und wir erreichten Terebinthia erst am vierten Tag nach unserer Abfahrt aus Galma. Und dort sandte der König eine Warnung an uns aus, nicht an Land zu gehen, weil in Terebinthia eine Seuche ausgebrochen war, doch wir umsegelten das Kap und ankerten in einer kleinen Bucht weit von der Stadt und faßten Wasser. Dann mußten wir drei Tage lang abwarten, bis ein südöstlicher Wind aufkam und wir auf die Sieben Inseln zuhalten konnten. Am dritten Tag passierte uns ein Piratenschiff (von Terebinthia, aus der Flagge zu schließen), aber als man sah, daß wir gut bewaffnet waren–und nach einem kurzen Pfeilwechsel–, hielt es Abstand …«
    »Wir hätten das Schiff verfolgen, es entern und die Halunken aufhängen sollen«, sagte Riepischip.
    »… und nach weiteren fünf Tagen sichteten wir Mull, die westlichste der Sieben Inseln, wie ihr wißt. Dann ruderten wir durch die Meerengen und erreichten bei Sonnenuntergang Rothafen auf der Insel Brenn, wo wir stürmisch gefeiert wurden und Lebensmittel und Wasser bekamen, soviel wir wollten. Wir verließen Rothafen vor sechs Tagen und sind phantastisch vorwärts gekommen. Ich hoffe, daß wir die Einsamen Inseln übermorgen sichten werden. Alles in allem sind wir jetzt fast dreißig Tage auf See und sind seit Narnia mehr als vierhundert Meilen gesegelt.«
    »Und hinter den Einsamen Inseln?« fragte Lucy.
    »Das weiß keiner, Eure Majestät«, antwortete Drinian. »Außer wenn es uns die Bewohner der Einsamen Inseln sagen können.«
    »Damals in unseren Tagen konnten sie das nicht«, sagte Edmund.
    »Dann beginnt unser eigentliches Abenteuer also hinter den Einsamen Inseln«, sagte Riepischiep.
    Kaspian schlug vor, sie vor dem Essen durchs Schiff zu führen, aber Lucy hatte Gewissensbisse und sagte: »Ich glaube, ich muß nach Eustachius schauen. Es
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