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Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder

Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder

Titel: Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder
Autoren: dtv
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Achmed und Kolja, die Ben über die Schulter schauten, beiseite.
    »Vielleicht muss man das Passwort unsichtbar eingeben?«, schlug sie vor.
    Ben wog bedächtig den Kopf. »Könnte sein. Dann müssten wir aber immer noch wissen, wie das Passwort heißen könnte!«
    »Oh, ätzend, ey!«, fand Achmed. »Wie sollen wir denn ein Passwort erraten? Da gibt es doch tausend Möglichkeiten!«
    Ben lachte auf. »Das wäre schön! Es gibt Milliarden Möglichkeiten. Billionen. Unendlich viele!«
    »Danke, dass du uns so viel Mut machst!«, schimpfte Miriam.
    »Noch 38   Minuten!«, verkündete Jennifer.
    »Vielleicht muss man sie anzünden!«, sagte Miriam plötzlich und löste damit allgemeine Verwunderung aus.
    »Die Zigarre!« Miriam zeigte auf den Bildschirm. »Sie brennt nicht. Eine Zigarre muss man rauchen. Zünde sie mal an!«
    »Wie denn?«, fragte Ben. Auf dem Monitor war nichts zu sehen, was wie ein Feuerzeug oder ein Streichholz ausgesehen hätte.
     Das Bild war schwarz und darauf drehte sich eine braune Zigarre. Das war’s.
    »Mit Feuer!«, antwortete Miriam.
    »Ach!«, meckerte Ben. »Und woher nehmen?«
    »Eingeben!« Miriam bevorzugte immer die praktischsten Lösungen. Sie schubste Ben ein wenig beiseite, tippte das Wort Feuer,
     obwohl man es auf dem Schirm nicht sehen konnte, und . . .
    . . . prompt entzündete sich die Zigarre, brannte in zwei Sekunden ab, verschwand, und auf dem Bildschirm erschienen hundert
     kleine Fenster, fein säuberlich nebeneinander aufgereiht.
    »Du hast es geschafft!«, schrie Ben überschwänglich. »Das war das Passwort! Ich glaube es nicht!«
    Miriam grinste. »Mit Krimis kenne ich mich eben aus!«
    Jennifer umarmte Miriam. Frank wich sogleich zwei Schritte zurück, weil er schon wieder einen Kuss von Miriam befürchtete.
    Frank sah auf die Uhr. »Noch 36   Minuten!«
    Ben betrachtete sich den Bildschirm genau. Auf den klitzekleinen virtuellen Fenstern war kaum etwas zu erkennen. Durch Anklicken
     konnte man die einzelnen Fenster vergrößern. Das erste Fenster zeigte den Rathausplatz der Stadt. Das zweite den Eingang vom
     Zoo. Das dritte das Einkaufszentrum.
    »Das sind Überwachungskameras!«, stellte Ben fest.
    »Das wäre was für Thomas!«, wusste Frank. »Man sitzt hier und hat die gesamte Stadt im Blick!«
    »Big Brother!«, lautete Jennifers Kommentar.
    »Die Fernsehsendung?«, wunderte sich Achmed.
    »George Orwell!«, korrigierte Jennifer, während Ben auf dem Monitor drei Fenster entdeckte, die mit roten Kreuzen durchgestrichen
     waren.
    Ben klickte auch diese an. Auf dem Bildschirm erschienen drei Standbilder, von der Schule, dem Museum und der Bibliothek.
    »Warum sind gerade dort die Kameras deaktiviert, ey?«, fragte sich Achmed.
    Niemand antwortete. Sie warteten, dass Ben die deaktivierten Fenster schloss und neue öffnete. Obwohl sie auch das nicht weiterbringen
     würde. Auf den hundert Fenstern war eben zusammengenommen die gesamte Stadt zu sehen. Es war eine richtige Schaltzentrale.Nur: Wo schaltete man? Wo und wie konnte man die Figuren manipulieren? Vor allem: Wie sollte man das Ende des Spieles und
     den Untergang der Stadt aufhalten? Ihnen blieben nur noch 32   Minuten.
    »Ich glaube nicht, dass die Kameras deaktiviert sind«, sagte Ben schließlich. »Sondern Schule, Museum und Bibliothek wurden
     im Spiel deaktiviert!«
    »Ja!«, drängelte Miriam. »Das wissen wir schon. Al-Ca und der König sind Kulturbanausen, haben nicht an die Schule und so
     weiter gedacht und . . .«
    »Falsch!«, entgegnete Ben. »Sie haben sie nicht vergessen, sondern bewusst deaktiviert! Das ist ein Unterschied!«
    »Aha, und welcher?«
    »Deshalb sind wir vielleicht in der Schule in diese ›Stadt der Kinder‹ hineingerutscht, aber hinterher tauchte sie im Spielmodus
     nicht mehr auf«, vermutete Ben.
    Jennifer zog die Stirn kraus und biss sich auf die Lippen. »Und in der ›Stadt der Kinder‹ war plötzlich alles anders, als
     wir es vom ersten Mal gewohnt waren.«
    »Die Kinder nahmen die Dinge nicht selbst in die Hand, sondern wurden manipuliert, waren Spielfiguren!«, ergänzte Miriam.
    »Das neue Level 4.2 hat sich verselbstständigt, wurde zum bestimmenden Teil der Stadt. Die alten Regeln von Level 4, die Stadt
     selbst zu gestalten, galten nicht mehr!«, überlegte Ben weiter.
    »Weil die Voraussetzungen fehlten!« Jennifer schnipste mit dem Finger. »Voraussetzung, eine Stadt zu leiten und zu organisieren,
     selbstverantwortlich zu handeln und Entscheidungen zu
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