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Letzter Gruss - Thriller

Letzter Gruss - Thriller

Titel: Letzter Gruss - Thriller
Autoren: James Patterson Liza Marklund
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er von der New Yorker Kripo ist, seine Tochter war eines der ersten Opfer. Wo hast du ihn getroffen, sagst du?«
    Dessie seufzte erleichtert auf. Zumindest war er der, für den er sich ausgab, auch wenn er stank.
    »Er ist hierhergekommen«, sagte sie.
    »Er ist zu dir gekommen? Warum das denn? Was wollte er von dir?«
    Die altbekannte Gereiztheit meldete sich wieder. Immer diese verdammten Fragen, diese wiederkehrenden Unterstellungen, derselbe anklagende Tonfall, den sie am Schluss nicht mehr ertragen hatte.
    »Ich weiß es nicht genau«, sagte Dessie und bemühte sich, ruhig und beherrscht zu klingen.
    »Wir werden ihn anhören, rein informationshalber. Natürlich kannst du ihn interviewen, wenn du möchtest.«
    »In Ordnung«, sagte Dessie und hätte am liebsten aufgelegt.
    »Aber vergiss nicht«, sagte Gabriella. »Den Fall bearbeiten wir, nicht irgendein wildgewordener Amerikaner.«

SAMSTAG, 12. JUNI

9
    Sylvia Rudolph neigte den Kopf zur Seite und lächelte.
    »Wir müssen euch unbedingt unser Lieblingscafé zeigen«, sagte sie. »Sie haben hervorragenden Kuchen und Kakaotassen so groß wie Badewannen.«
    Das deutsche Paar lachte, beschwingt vom Joint, den sich die vier gerade geteilt hatten.
    »Es liegt am Stortorget in Gamla Stan. Der Platz hat eine wahnsinnig dramatische Vergangenheit«, sagte Mac. »Der dänische König Christian der Tyrann hat dort im November 1520 den gesamten schwedischen Adel hinrichten lassen.«
    »Über hundert Menschen wurden dort enthauptet«, sagte Sylvia. »Noch immer nennen die Leute das Massaker ›Stockholmer Blutbad‹.«
    Die Deutsche schauderte.
    »Huh, wie grauenvoll …«
    Mac und Sylvia wechselten einen raschen Blick und lächelten sich an. Grauenvoll? Und das aus dem Mund einer Frau, deren Vorväter zwei Weltkriege angefangen hatten?
    Die Rudolphs hielten sich an den Händen und gingen schnellen Schrittes hinauf Richtung Börse und Nobel-Museum. Die Deutschen kicherten und folgten ihnen leicht schwankend. Die Sonne schien durch einen diesigen Schleier, der Wind wirbelte durch die kopfsteingepflasterten Gassen.

    Im Café Chokladkoppen, das also passenderweise »Kakaotasse« hieß, aßen sie Zimtschnecken und tranken hausgemachten Himbeersaft. Sylvia konnte sich nicht an der deutschen Frau sattsehen. Sie war wirklich ungeheuer hübsch. Leider war sie hellblond, fast platinblond, aber so etwas ließ sich ja regeln.
    »Ach, ich bin so froh, dass wir euch kennengelernt haben«, sagte Sylvia und umarmte die Frau. »Ich muss unbedingt eine Erinnerung an diesen Tag haben!«
    Mac stöhnte und rollte die Augen.
    »Eieiei, das kann teuer werden.«
    Der Mann zog sein Portemonnaie aus der Tasche, um zu bezahlen, aber Mac hielt ihn zurück.
    »Das geht auf uns!«
    Gemeinsam spazierten sie hinunter zum Kai und am Wasser entlang Richtung Kungsträdgården.
    Die Deutsche schien vom Marihuana eine unstillbare Lust auf Süßes zu bekommen. An einem Stand auf der Uferpromenade kaufte sie sich ein Eis.
    Während seine Freundin mit ihrer Eistüte beschäftigt war, machte sich Sylvia an den Mann heran.
    »Sie ist wirklich klasse«, sagte Sylvia und nickte zu der Frau hinüber, die sich gerade mit Softeis bekleckerte. »Ich an deiner Stelle würde ihr zeigen, wie viel sie mir wert ist …«
    Der Deutsche lächelte verunsichert, er war wahrhaftig auch kein schlechtes Exemplar.
    »Wie viel sie mir wert ist? Wie meinst du das?«
    Sylvia küsste ihn auf die Wange und schüttelte die linke Hand.
    »Sie hat keine besonders gute Armbanduhr …«
    Im Kaufhaus NK war es rappelvoll. Beim Juwelier mussten sie eine Nummer ziehen. Während die Männer eine schicke Uhr aussuchten, schleppte Sylvia die Frau in die Parfümerie. Beide kauften eine Flasche »J’adore« von Dior.

    Die Frau stieß eine Reihe kleiner verzückter Schreie aus, als sie ihr Geschenk auspackte. Sylvia nutzte die Gelegenheit und verschwand schnell im Systembolaget, dem staatlichen Wein- und Spirituosenhandel, und besorgte zwei Flaschen Moët & Chandon.
    »Das muss gefeiert werden«, zwitscherte Sylvia, als sie zurückkam, und schlang den Arm um die Hüfte des Deutschen. »Ich würde die hier gerne irgendwo mit dir trinken, wo wir ungestört sind …«
    Der Mann sah sie verwirrt an.
    Sylvia lachte sanft.
    »Ich meine natürlich, wir alle vier zusammen. Kennst du einen geeigneten Ort?«
    Er starrte auf ihre runden Brüste und schluckte hörbar.
    »Wir haben ein Haus draußen in den Schären gemietet. Unser Wagen steht in einem
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