Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Letzte Runde in Mac's Place

Letzte Runde in Mac's Place

Titel: Letzte Runde in Mac's Place
Autoren: Ross Thomas
Vom Netzwerk:
findet aber absolut gar nichts - außer Isabelles Leiche -, bis er über Undeans Memo stolpert. Und dieses Memo ist so gut wie Geld auf Tinkers Konto. Als erstes stattet der dem Senator einen Besuch ab und setzt ihm die Pistole auf die Brust. Der Senator erstattet Muriel Bericht, und sie sagt, sie wird sich darum kümmern. Sie und Tinker vereinbaren Rock Creek Park als Übergabeort für das Geld. Aber Geld gibt's nicht, und dann gibt's Tinker auch nicht mehr.«
    »Glauben Sie tatsächlich, meine Frau hat Tinker Burns umgebracht?«
    »Zwei hatte sie schon auf dem Kerbholz, oder? Was ist da schon einer mehr? Außerdem, wer sonst hätte ihn umbringen sollen?«
    »Räuber«, sagte Keyes. »Alte Feinde.«
    Haynes bedachte ihn mit einem mitleidigen Blick. »Seit wann lassen Räuber oder auch alte Feinde sechs- oder siebenhundert Dollar in der Brieftasche des Opfers?«
    »Ich bin überrascht, daß Burns nicht mißtrauischer war.«
    »Mißtrauisch war er schon«, sagte Haynes. »Woher, glauben Sie, habe ich eine Fotokopie des Durchschlags von Undeans Memo? Tinker hat sie per Fed-Ex an Howard Mott geschickt, und zwar in einem Umschlag, auf dem >Nur im Falle meines Todes zu öffnen< oder so was Ähnliches stand. Und in dem Umschlag steckte ein zweiter Umschlag, der persönlich an mich adressiert war, und darin steckte Undeans Memo.«
    »Und was haben Sie nun damit vor?« fragte Keyes, plötzlich lebhaft und eifrig.
    »Genau darüber muß ich mit Ihnen sprechen. Ich könnte es einem Cop vom Morddezernat geben, den ich kenne, einem gewissen Pouncy, und er könnte Muriel damit wahrscheinlich festnageln, weil er ziemlich clever ist und sich wahrscheinlich aufs Ausgraben versteht. Ich habe sogar daran gedacht, daß Sie und ich mit Muriel reden sollten - vielleicht sollten wir versuchen, sie zum Aufgeben zu überreden.«
    »Darauf würde Muriel nie eingehen«, sagte Keyes.
    »Nein? Nun ja, sie muß ganz bestimmt irgendwie für das bezahlen, was sie getan hat. Ich meine, man kann nicht drei Menschen ermorden und erwarten, daß man einfach so davonkommt. Was wäre das denn für eine Scheiß-Zivilisation?«
    Keyes seufzte. »Ich habe das Gefühl, jetzt reden wir über Geld.«
    »Habe ich Geld erwähnt? Auch nur ein einziges Mal?«
    »Wieviel?« Keyes ließ seine Frage alt und müde klingen.
    »Nun gut, für eine Million, denke ich, könnte ich alles über Muriel und Undeans Memo vergessen.«
    »Eine Million am Morgen und die zweite am Nachmittag«, sagte Keyes. »Das dürfte einer Ihrer gewinnträchtigeren Tage sein.«
    »Könnte sein«, sagte Haynes. »Bis auf eins.«
    »Was?«
    »In Undeans Memo ist noch etwas, das mich juckt.«
    »Was juckt Sie, Mr. Haynes?«
    »Sagen Sie Granny zu mir. Nun ja, es geht darum, wie Undean über Isabelles Ableben schreibt.
    Er ergeht sich in ziemlich grausigen Einzelheiten. Aber Isabelle wurde Freitagnachmittag umgebracht, und die Post hat darüber am Samstag nur zwei kurze Absätze gebracht. Sie kennen das ja: Frau getötet, die Cops ermitteln. Wann haben Sie davon erfahren?«
    »Ich glaube, es kam am späten Freitagnachmittag über die Agenturen. UPI, vielleicht.«
    »Aber hätte UPI ihre Adresse, ihre Apartmentnummer und die Tatsache veröffentlicht, daß ihre Hände und Füße mit Kleiderbügeln aus Draht gefesselt waren? Oder die Tatsache, daß sie geknebelt war? Genau das läßt mich stutzen. Der Knebel. Weil sie nämlich ganz bestimmt keinen im Mund hatte, als Tinker und ich sie fanden. Wieso konnte Undean dann am Samstag schreiben, daß sie geknebelt worden war, wenn die Cops es erst nach zwei Uhr nachmittags wußten, als sie den Knebel im Müll fanden und ihn im Labor untersucht haben?« Haynes starrte Keyes an und fuhr fort: »Ihnen muß längst klar sein, was das bedeutet, Ham.«
    »Bitte?«
    »Verdammte Scheiße, es bedeutet, daß der Text nicht von Undean stammt.«
    »Von wem dann?«
    »Vom Mörder.«
    »Muriel?«
    »Wissen Sie was? Ich habe meine Meinung über
    Muriel gerade geändert. Jetzt stelle ich mir es folgendermaßen vor. Wenn man auf einer Schreibmaschine etwas fälschen will, muß man sorgfältig zu Werke gehen. Deshalb meine ich, der Fälscher des Textes hat Undeans Büroschreibmaschine in Langley benutzt - wahrscheinlich, als Undean im Willard war, um mir fünfzig Mille für Steadys Manuskript anzubieten. Ich meine, der Fälscher hat ein Original und einen Durchschlag angefertigt und das Original dann vernichtet. Und nachdem der Fälscher Undean am Sonntag abserviert hat,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher