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Letzte Fischer

Titel: Letzte Fischer
Autoren: Volker Harry Altwasser
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Stiche konnte Thomas setzen, einige wenige Schnitte, doch dann unterlag er der Übermacht. Körper des Gegners sah Luise auf ihm liegen, als endlich die Zwillinge auf dem Deck waren. Sie rissen sofort die Bunten weg, versetzten ihnen Faustschläge, doch nicht alle wurden sofort ohnmächtig.
    Drei Männer sah Luise erst auf den Planken liegen. Sie runzelte die Stirn. Es dauerte ihr zu lange. Drei weitere Männer hielt Thomas mit der Pistole in Schach, während die Zwillinge zwei der Aktivisten mit Plastikbändern fesselten.
    Schon waren sie bei den nächsten, drückten ihnen die Knie aufs Kreuz und banden ihnen die Hände zusammen. Zwei der Männer, die Thomas mit der Pistole bedrohte, liefen auf ihn zu, die anderen beiden duckten sich. Die Schüsse gingen ins Leere.
    Alle vier waren bei Thomas und schlugen ihn zusammen. Die Zwillinge hatten jetzt fünf Männer gefesselt, drei lagen bewusstlos da, Oleg ging auf den dreizehnten Mann zu, der eine Pistole in der Hand hielt. Oleg lächelte ihn an, schüttelte den Kopf, sagte etwas auf Tschechisch zu ihm, als Bolek plötzlich auf den Mann zusprang und ihm die Waffe aus der Hand schlug.
    Sekunden später war auch er gefesselt, aber nun hatten die Bunten Thomas als Geisel. Luise fluchte. Genau das hatte unter keinen Umständen passieren sollen!
    Langsam zogen sich die vier Männer mit Thomas in der Mitte zur Heckklappe zurück. Unter ihnen befand sich der Anführer, er nahm das Megaphon vor die Lippen und forderte: »Ergeben Sie sich! Wir tun Ihrem Kameraden nichts. Wir wollen nur das Schiff! Ergeben Sie sich jetzt!«
    Luise sah, wie die Zwillinge die Bewusstlosen fesselten. Sie zogen alle Gefangenen hinter die Aufbauten.
    Luise befahl: »Team Acht: Bewachen Sie die Gefangenen! Keine Misshandlungen!«
    Oleg und Bolek gingen backbord und steuerbord der Aufbauten in Deckung und warteten ab. Luise lag auf dem Brückendach und musterte die Lage.
    Ungeschützt stand der Gegner mit vier Mann am Heck. Sie hatten den Kameraden in der Mitte. Thomas hatte ein geschwollenes Gesicht. Er kniete, gegen seine Stirn war eine Pistole gerichtet; das alte Verhandlungsmuster.
    Sie hörte gar nicht auf das, was der Anführer sagte. Sie stand auf und stieg hinunter. Als sie von der Nocktreppe aufs Heck sprang, gab sie den Zwillingen ein Zeichen, ihr zu folgen.
    »Gebt unseren Mann frei!«, sagte sie: »Sonst töten wir euch alle! Wir haben Befehl, das Schiff mit unserem Leben zu verteidigen!«
    Langsam ging sie auf den Gegner zu, neben sich hatte sie Oleg und Bolek. Die Zwillinge zogen die Pistolen aus den Halftern, entsicherten sie und hielten sie auf die vier Männer. Luise selbst nahm den Mann ins Visier, der Thomas den Pistolenlauf an den Kopf hielt. Sie schüttelte tadelnd den Kopf.
    »Geben Sie unsere Männer frei!«, sagte der Anführer, woraufhin Luise nur den Kopf schüttelte.
    Sie ging langsam weiter und sagte: »Geben Sie unseren Mann frei. Begeben Sie sich in Gefangenschaft! Sie haben das Schiff widerrechtlich betreten!«
    »Geben Sie unsere Männer frei, dann verschwinden wir wieder. Und lassen Sie abziehen.«
    »Nein«, sagte Luise. Sie stand jetzt mit den Zwillingen keinen Meter mehr von der Gruppe entfernt, die sich direkt vor der hochgezogenen Heckklappe befand. Zwei von ihnen überwanden bereits wieder die Reling und sprangen auf die Schlauchboote. Wenig später hörte Luise die Motoren aufheulen. Sie hatte nur noch ein Ziel.
    Sie sah, wie Thomas hochgezogen wurde, wie er als menschliches Schild diente. Er zwinkerte ihr zu, und Luise wusste ganz genau, was das hieß.
    Thomas war jetzt an der Reling, die letzten zwei Bunten kletterten gerade auf die andere Seite, als Thomas dem einen von ihnen mit der Schulter einen Stoß versetzte. Sofort ließ er sich fallen, und Luise traf den Geiselnehmer mit einem Schuss am Oberarm. Schreiend stürzte er in die See, der Anführer sah sie verdutzt an. Er ließ die Flüstertüte fallen und war einen Augenblick später vom Deck des Walfängers verschwunden.
    Die Zwillinge kümmerten sich um Thomas, während Luise die Flüchtenden im Auge behielt. Ein einziges Schlauchboot preschte davon, die Regenbogenfahne landete im Wasser. Ohne eine Miene zu verziehen, drehte Luise sich um und fragte: »Wie geht es Thomas?«
    »Nicht schlimm! Noch alle Zähne drin«, sagte Oleg.
    »Bringt ihn unter Deck! Ich kümmere mich um die Gefangenen«, sagte Luise und beobachtete, wie die Zwillinge ihren Stellvertreter zum Außenschott trugen und ihn ins Innere des
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