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Letzte Ehre

Letzte Ehre

Titel: Letzte Ehre
Autoren: Sue Grafton
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Thema einstellte. »Ich möchte nicht zu spät zum Flughafen kommen, aber die Situation ist kurz gesagt folgende: Der alte Knabe wollte keine Beerdigung, sondern hat darum gebeten, eingeäschert zu werden, was auch unverzüglich geschah. Bucky hat sich überlegt, die Asche nach Columbus, Ohio, zu überführen, wo sein Vater lebt, doch dann fiel ihm ein, daß sein Großvater Anspruch auf eine militärische Beisetzung hatte. Ich glaube, Johnny ist im Zweiten Weltkrieg Kampfflieger gewesen, Mitglied der Amerikanischen Freiwilligentruppe unter Claire Chennault. Er hat nicht viel darüber gesprochen, aber ab und zu schwelgte er in Erinnerungen an Birma, die Luftschlachten über Rangun und dergleichen. Jedenfalls dachte Bucky, daß es hübscher wäre: weißer Marmor mit seinem Namen eingemeißelt und so. Er sprach mit seinem Vater darüber, und Chester war ziemlich angetan, also ist Bucky ins hiesige Büro des Veteranenamts marschiert und hat ein Antragsformular ausgefüllt. Er verfügte nicht über alle Daten, aber er tat, was er konnte. Drei Monate verstrichen, und er hörte kein Wort. Er wurde schon langsam zappelig, als der Antrag mit dem Vermerk >Identität unbekannt< zurückkam. Bei einem Namen wie John Lee war das nicht allzu erstaunlich. Bucky rief beim Veteranenamt an, und der Sachbearbeiter schickte ihm ein anderes Formular zum Ausfüllen, und zwar eines, mit dem man Militärakten anfordern kann. Diesmal dauerte es nur drei Wochen, und das verdammte Ding kam mit dem gleichen Stempel zurück. Bucky ist nicht dumm, aber er ist vermutlich gerade mal dreiundzwanzig Jahre alt und hat kaum Erfahrungen mit der Bürokratie. Er rief seinen Vater an und erzählte ihm, was sich abgespielt hatte. Chester hängte sich sofort ans Telefon und rief beim Luftwaffenstützpunkt Randolph in Texas an, wo die Air Force ihre Personalakten aufbewahrt. Ich weiß nicht, mit wie vielen Leuten er gesprochen haben muß, aber das Fazit war, daß die Air Force keine Unterlagen über John Lee hat, oder falls sie welche hat, nichts sagen will. Chester ist überzeugt davon, daß er hingehalten wird, aber was soll er machen? Das ist also der Stand der Dinge. Bucky ist frustriert und sein Dad fuchsteufelswild. Sie sind fest entschlossen, dafür zu sorgen, daß Johnny bekommt, was ihm zusteht. Ich habe ihnen gesagt, daß du vielleicht eine Idee haben könntest, was sie als nächstes versuchen sollen.«
    »Sind sie sicher, daß er wirklich beim Militär war?«
    »Soweit ich weiß, schon.«
    Ich merkte, wie mir ein Anflug von Skepsis übers Gesicht huschte. »Ich kann mit Bucky sprechen, wenn du möchtest, aber im Grunde ist das ein Gebiet, auf dem ich mich nicht besonders gut auskenne. Wenn ich dich recht verstehe, behauptet die Air Force ja gar nicht, daß er nicht dabei war. Sie behaupten nur, daß sie ihn anhand der Daten, die Bucky eingereicht hat, nicht identifizieren können.«
    »Tja, das stimmt«, sagte Henry. »Aber bis sie seine Akten finden, gibt es keine Möglichkeit, den Antrag zu bearbeiten.«
    Ich fing bereits an, an dem Problem herumzuzupfen, als wäre es ein Knoten in einem Stück Bindfaden. »FFieß es damals nicht Army Air Force?«
    »Was würde das ändern?«
    »Seine Militärakten könnten woanders lagern. Vielleicht hat sie die Army.«
    »Das müßtest du Bucky fragen. Ich nehme an, daß er diese Spur bereits verfolgt hat.«
    »Es könnte etwas ganz Einfaches sein... der falsche Anfangsbuchstabe seines zweiten Vornamens oder das falsche Geburtsdatum.«
    »Das habe ich auch schon gesagt, aber du weißt ja, wie es ist. Du betrachtest etwas so lange, daß du es gar nicht mehr richtig siehst. Es wird vermutlich nicht mehr als fünfzehn oder zwanzig Minuten deiner Zeit in Anspruch nehmen, aber ich weiß, daß sie sich über Mithilfe freuen würden. Chester ist aus Ohio herübergekommen, um ein paar Einzelheiten im Nachlaß seines Vaters zu regeln. Ich wollte deine Dienste nicht ohne weiteres anbieten, aber es scheint eine ehrenvolle Angelegenheit zu sein.«
    »Tja, ich werde tun, was ich kann. Soll ich gleich mal hingehen? Ich hätte Zeit, wenn du meinst, daß Bucky zu Hause ist.«
    »Müßte er eigentlich. Zumindest war er es vor einer Stunde. Das ist nett von dir, Kinsey. Nicht daß Johnny ein enger Freund gewesen wäre, aber er hat genauso lange hier in der Gegend gewohnt wie ich, und ich möchte, daß er angemessen behandelt wird.«
    »Ich werd’s versuchen, aber das ist nicht mein Spezialgebiet.«
    »Das verstehe ich, und falls
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