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Let sleeping men lie - Schlafende Maenner soll man nicht wecken

Let sleeping men lie - Schlafende Maenner soll man nicht wecken

Titel: Let sleeping men lie - Schlafende Maenner soll man nicht wecken
Autoren: Christine Spindler
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konnte, dass er tief und fest schlief. Dadurch ermutigt, schob ich die Tür ein Stück weiter auf. Jerome war nicht allein. Er lag auf der Seite, ein Bein um die Bettdecke geschlungen, und hielt in seinen Armen einen großen, knuffigen Teddy.
    Etwas in mir dehnte sich aus. Es war ein Gefühl, das sich streckte und räkelte, sich hin- und herdrehte, ein- und ausatmete; Sich groß und dann wieder klein machte; Sich nach allen Richtungen ausprobierte, pochte, pulsierte, strömte und dampfte; Das staunend in die Welt hinaus schaute, als sähe es zum ersten Mal Farben.
    Oh Gott, ich liebte Jerome, wie ich noch nie zuvor einen Manngeliebt hatte. War ich deswegen so blind für dieses Gefühlgewesen, weil es ganz neue, ungeahnte Qualitäten hatte?
    “Maybe”, flüsterte ich fast unhörbar, “it was because I kept → comparing him to Cathy Truman instead of Peter and all the other men in my life.”
    Ich wäre gern zu ihm gegangen und hätte ihn mit sanften Küssen geweckt. Aber nach all den falschen Entscheidungen der letzten Tage, nach den ganzen Peinlichkeiten und Ungereimtheiten wollte ich nicht noch mehr Unordnung in mein Leben bringen.
    Ich zog die Tür wieder zu und stellte mich ans Flurfenster, das in den Garten hinausging. Ich sah den Wolken zu, wie sie aufrissen. Mondlicht flutete durch die Nacht. Ich fühlte eine so tiefe Sehnsucht danach, Jerome zu berühren, dass es körperlich wehtat.
    Plötzlich legte sich eine Hand auf meine Schulter. Ich zuckte zusammen.
    “It’s okay. It’s just me.”
    Ich drehte mich um. “Jerome”, sagte ich heiser.
    Sein akkurat geschnittenes Haar war verstrubbelt, seine Augen blinzelten müde. Er trug einen Pyjama, der so seiden glänzte wie der Bademantel, den ich mir von ihm geliehen hatte. Seine nackten Zehen berührten die meinen.
    “Do you need to talk?”, fragte er.
    “No, I need – I need you.”
    Er lächelte und zog meine Finger, die ich in meine Haare geflochten hatte, heraus und entfernte, ohne dass es ziepte, den Knoten. Dann streichelte er meine Wangen so zärtlich und respektvoll, wie man eine Katze streichelt. Ich seufzte selig auf. Als er mich küsste, tanzten kleine, funkelnde Sterne vor meiner Nase.
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