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Ler-Trilogie 03 - Stunde der Klesh

Ler-Trilogie 03 - Stunde der Klesh

Titel: Ler-Trilogie 03 - Stunde der Klesh
Autoren: M.A. Foster
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wahrnehmbare süßliche Geruch der Wesen selbst, fast wie der von Brot oder vielleicht von Gebäck. Und die Geräusche: Er spürte ein schwaches Summen, welches besagte, daß das Schiff bereits unter Energie stand, darüber hing eine achtlose Melodie, die der Spsom summte, während er sich anschickte, die Luke zu schließen und zu versiegeln. Er stellte fest, daß er nicht wußte, in welche Richtung er sich in dem vor ihm liegenden Gang wenden sollte.
    Der Spsom sprach in seiner zischenden, abgehackten Sprache etwas in die Sprechverbindung, dann wandte er sich Meure zu.
    Da er wußte, daß Meure Schwierigkeiten hatte, ihm zu folgen, sprach er langsam und bedächtig: „Wr szchon darauszen gesprokken. Du kommszt mitt unsz, jia? Serr szchönn, denk ick, serr szchönn.“ Der Spsom zeigte auf seine Brust. „Vdhitz. Ick.“
    Meure sah sich den Spsom genauer an, wobei er sich Mühe gab, ihn nicht zu offensichtlich anzustarren. Er bemerkte die knochigen, starken Hände und die drahtigen, schlanken Gliedmaßen, die von dichtem, kurzem Fell bedeckt waren. Das Wesen war größer als er und offensichtlich selbstsicherer. Wo unbedeckte Haut zu sehen war, hatte sie eine dunkle Farbe; nicht Schwarz, sondern ein sehr, tiefes Dunkelbraun, stumpf und trocken. Die spitze Schnauze, die scharfen, weißen Zähne, die lächerlichen beweglichen Ohren, all diese Merkmale drängten ihm die Bezeichnung „Tier“ auf, aber die Gestik der Hände und der intelligente Ausdruck verlangten überzeugend nach der Bezeichnung „Person“. Meure deutete auf sich selbst. „Meure“, sagte er, „Meure Schasny.“
    „Miöhrtscheznie“, wiederholte Vdhitz, zufrieden mit seinem Erfolg in der Verständigung. Er wies auf den Korridor, der vor ihnen lag, und dann nach rechts. „Du gächst dortthin. Du arrbejtezt fihr Lirleut, nickt fihr Spsomi. Zie zagt dirr, wasz du tun muszt.“ Er hielt inne, dann sagte er noch: „Ruff mirr ruhik. Ick immer helfen.“
    Meure ging den Gang entlang und bog nach rechts ab, wie man es ihm gesagt hatte. Er schaute sich um. Vdhitz war beschäftigt. Er verstellte einige Kontrollknöpfe hinter einer Klappe, die er geöffnet hatte. Meure beschleunigte seinen Schritt.
    Der Hauptgang hatte einen ebenen Boden, der mit einem dunklen, elastischen Material belegt war, das Gummi ähnelte, aber keines war. Wände und Decke gingen in einer glatten Kurve ineinander über. Der Gang machte eine lange Rechtskurve, dann bog er scharf nach links ab. Mitten in der nächsten Kurve zurück nach rechts gab es eine Tür und Stimmen dahinter. Er ging hinein.
     
    Der Raum war eine geräumige Kabine, wobei die Decke und die gebogenen Wände den Gegebenheiten auf dem Korridor entsprachen. Beleuchtet wurde er von dem gleichen indirekten Licht, weich, gelblich, ohne Schatten. Meure dachte an einen Tag, an dem der Himmel mit einer dünnen, hohen Wolkendecke bedeckt war. Vielleicht lebten die Vorväter der Spsomrasse ursprünglich in einer Gegend, die bestimmt wurde von rund ausgewaschenen Schluchten und Tälern. Vielleicht. Er wußte es nicht. Rrtz, die Heimatwelt der Spsomi, war unendlich weit entfernt.
    In der Mitte des Raumes befand sich ein Tisch, der in den Boden überging. Er war aus einem durchscheinenden Material. Offensichtlich war er gegossen, also hergestellt worden, und doch vermittelte er ein Gefühl von Natur, so als sei er ein besonders seltsam geformtes Stück Felsen, das zufällig gerade die Größe und Gestalt angenommen hatte, die es in dieses Zimmer passen ließ.
    Sieben Personen waren bereits anwesend. Sie standen oder saßen offenbar ganz so, wie sie es wollten, denn Meure konnte keine Rangordnung in ihrer Plazierung entdecken. Vier Ler waren da: die Liv Flerdistar, bei deren Anblick ihm der arme Quisinart wieder einfiel; ihr schlankes, hageres Gesicht war jedoch unendlich reservierter als das Quisinarts. Außer den beiden Ältesten, die er draußen schon getroffen hatte, war noch ein weiterer Heranwachsender da, der ruhige, völlig regelmäßige Gesichtszüge hatte. Dann gab es dort noch drei Menschen: Halander und zwei Mädchen. Eines von ihnen war kräftig gebaut, jedoch mit glatten Konturen. Ihr Haar hatte einen rötlichen Schimmer, es war kurz geschnitten, fast wie das eines heranwachsenden Ler. Ihre Haut hatte einen warmen gebräunten Ton. Die andere junge Frau war schmal und zerbrechlich gebaut. Das erste Mädchen wirkte gelangweilt, das zweite nervös. Halander war offensichtlich mit der Lage sehr zufrieden. Ich bin es
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