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Ler-Trilogie 03 - Stunde der Klesh

Ler-Trilogie 03 - Stunde der Klesh

Titel: Ler-Trilogie 03 - Stunde der Klesh
Autoren: M.A. Foster
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stadteinwärts wenden, uns jenen andienen und es dann der Natur überlassen, über den Fortgang der Ereignisse zu bestimmen.“
    Cervitan stimmte zu und stürzte den Rest seines Bieres hinunter. „Das hätte ich nicht besser sagen können. Laßt uns nun mit der gebotenen Eile zur Tat schreiten.“
    Quisinart betastete seine Nasenspitze und fragte: „Können wir nicht zum Fluß hinabgehen und uns die Schiffe ansehen? Ich habe noch nie eines aus der Nähe gesehen. Vielleicht fällt uns dort auch etwas ein.“
    Halander und Cervitan blickten mit ablehnenden Mienen zu Quisinart herüber, Meure jedoch unterstützte ihn: „Genau! Eine gute Idee. Diesmal bin ich mit Ilver einer Meinung. Wir werden am Ufer entlangwandern und Angehörige der Mannschaften ausfragen, falls sie mit uns reden, und ihr zwei kehrt zu Kundre und dem knusprigen Fleisch zurück.“
    Cervitan runzelte seine dichten Brauen und brummelte: „Moment. Die Sache mit dem knusprigen Fleisch ist keineswegs gesichert; und überhaupt, woher wollt ihr denn eigentlich wissen, wonach ihr fragen müßt? Ihr gleicht doch Neugeborenen im Wald.“
    „Ich kann einen anständigen Kerl von einem Schurken unterscheiden“, versetzte Quisinart, „und bei den Spsomi heuere ich sowieso nicht an, egal was sie mir versprechen.“
    Schasny stimmte ihm zu: „Und ich werde es genauso ma chen. Irgendwo müssen wir ja anfangen und …“ – er zögerte – „… und aufblühen oder welken, so wie es das Schicksal will.“ Das war tapfer, aber er bereute sofort, was er gesagt hatte, denn zwischen ihm und Cervitan war eine Spannung entstanden, die sich nicht lösen ließ, ohne daß einer von ihnen beiden das Gesicht dabei verlor.
    Halander leerte sein Glas und sagte zustimmend: „Na schön, das gibt den Ausschlag. Wir gehen zu den Schiffen hinunter und reden mit den Besatzungen. Und später, falls nichts dabei herauskommt, können wir uns immer noch in die Stadt begeben.“
    „Akzeptiert“, sagte Meure. Dann erhoben sich die vier, beglichen ihre Rechnungen beim Wirt und bewegten sich auf das Flußufer zu, wo die Schiffe abgestellt waren.
     
    Der Schwerpunkt der Messe lag immer auf einem Feld in der direkten Nähe von Kundre. Aber wenn man sich westlich durch die provisorischen Gänge der Messe bewegte, lichteten sich die Reihen und machten offenem Gelände Platz, das sich bis zum Flußufer erstreckte. Von Kundre aus konnte man die Schiffe kaum bemerken: unscheinbare Gebilde bei – oder vielmehr unter – der fernen Reihe der Uferbäume. Von der Messe aus gesehen boten sie auch nicht viel mehr, aber wenn man das freie Gelände betrat, begannen sie besser unterscheidbare Formen anzunehmen. Schasny ertappte sich dabei, wie er hin und wieder hinaufblickte, damit er nicht von einem landenden Schiff überrascht wurde.
    Neun Schiffe standen da, der breiten Biegung des Flusses folgend.
    Aus der Ferne hatten sie klein und wenig eindrucksvoll gewirkt, aber während die vier über das Feld schritten, wurden sie zusehends größer und imposanter. Das nächstgelegene Schiff war die Nistar, die auf die Ersatzteile wartete, ein Menschen-Schiff. Die würden offensichtlich für einige Zeit niemanden einstellen. Wenn sie auch zeitweilig außer Dienst war, so herrschte in ihrer Umgebung doch keine rechte Urlaubsstimmung. Vor dem Haupteinstieg war ein Pavillon errichtet worden, und die Mannschaftsmitglieder hatten einige Damen aus Kundre zu einem Nachmittagsessen geladen. Alles wirkte sehr nüchtern, ordentlich und beeindruckend; das Grün der Zweige und überhängenden Äste der Bäume am Ufer, die goldbraune Farbe des trockenen Sommergrases und das satte Dunkelgrün, mit dem die Nistar lackiert war. Sie waren jetzt dicht genug herangekommen, um den Namen und die Ursprungsplakette lesen zu können, die über dem Haupteinstieg angebracht waren: Nistar – und darunter: Port Callet, Samphire. Die Mannschaftsmitglieder, die sie sehen konnten, wirkten höflich und geschniegelt. Sie trugen Ausgehuniformen und bewegten sich leicht und mit eleganter Lässigkeit. Die vier gingen vorbei und versuchten unauffällig zu bleiben. Mit Sicherheit würde ein solches Schiff auf einem Hinterwelt-Planeten wie Tankred keine Leute anheuern. Für ein Raumschiff war es ziemlich klein. Schasny nahm an, daß die Nistar für gewöhnlich Wertgegenstände, Geld, Juwelen oder reiche Passagiere beförderte. Er seufzte und hoffte dabei, daß die anderen ihn nicht gehört hatten. So etwas hatte er gesucht, aber das
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