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Leopardenblut (German Edition)

Leopardenblut (German Edition)

Titel: Leopardenblut (German Edition)
Autoren: Nalini Singh
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verkaufen.“
    „Sind Sie unparteiisch in der Sache?“ Da er seine Aufmerksamkeit auf das Fahren richten musste, nutzte sie die Gelegenheit, seine Male genau zu betrachten. Ihr wildes, primitives Aussehen berührte eine versteckte Seite in ihr. Sascha konnte den Gedanken nicht abschütteln, dass der gewandte Geschäftsmann bloß eine Maske und die Wahrheit über Lucas in diesen Malen zu finden war.
    „Nein. Aber sie werden mit niemand anderem verhandeln, also können Sie nur hoffen, dass ich Sie nicht über den Tisch ziehe.“
    Sollte sie das jetzt ernst nehmen? „Wir kennen uns mit den Preisen für Grund und Boden aus. Bisher ist es noch keinem gelungen, uns über den Tisch zu ziehen.“
    Er verzog die Lippen. „Es ist der beste Platz für Ihr Vorhaben. Allein der Gedanke, hier zu leben, beschert den meisten Gestaltwandlern feuchte Träume.“
    Sascha fragte sich, ob er sie mit diesen ungehobelten Worten aus der Fassung bringen wollte. Hatte dieser viel zu intelligente Leopard ihren elementaren Defekt entdeckt? Um ihn von der Fährte abzulenken, sagte sie die nächsten Sätze vollkommen ohne Betonung: „Sehr deftig ausgedrückt, aber die feuchten Träume der Gestaltwandler interessieren mich nicht. Ich will nur, dass sie die Grundstücke kaufen.“
    „Das werden sie.“ Lucas hatte da offenbar keinerlei Zweifel. „Wir sind gleich da.“ Er bog in eine weitere Nebenstraße ein und parkte den Wagen neben einer großen freien Fläche, auf der vereinzelt ein paar Bäume standen. In der Nähe von Manteca gab es zwar keine dichten Wälder, aber trotzdem befanden sie sich offensichtlich in einem Waldgebiet.
    Frustriert stieg Lucas aus. Es gelang ihm einfach nicht, die Eisschicht, die Sascha wie einen Mantel aus Stahl um sich gelegt hatte, zu durchbrechen. Er hatte diese Fahrt zu dem Grundstück arrangiert, um herauszufinden, wie viel sie wusste. Aber eine Mediale dazu zu bringen, sich zu öffnen, war mindestens genauso schwierig, wie einen SnowDancer-Wolf darum zu bitten, sich in einen Leoparden zu verwandeln.
    Und das Schlimmste war, dass er seine Beute absolut faszinierend fand. Als sie ihre Haltung änderte, um die Beine auszustrecken, fiel das Sonnenlicht auf ihr volles seidiges Haar und verlieh ihm eine noch dunklere Schattierung. Gleichzeitig schimmerte ihre Haut wie dunkler Honig. „Darf ich Sie etwas fragen?“ Der Einfall war dem Panther gekommen, aber der Mann sah, welche Möglichkeiten sich auftaten, wenn er diese Richtung weiter verfolgte.
    Sascha sah auf. „Bitte.“
    „Ihre Mutter ist offensichtlich asiatischer Abstammung, aber Sie tragen beide slawische Vornamen und einen schottischen Nachnamen. Das macht mich neugierig.“ Er ging neben ihr her, während sie sich das Grundstück ansah.
    „Das ist keine Frage.“
    Lucas kniff die Augen zusammen. Er hatte das Gefühl, dass sie ihn aufzog, aber das taten Mediale natürlich nie. „Wie kommen Sie zu so einer interessanten Mischung?“, fragte er und wusste nicht so recht, woran er bei ihr war.
    Zu seiner Überraschung antwortete sie ihm, ohne zu zögern: „Je nach den Familienstrukturen entscheiden wir uns für den Nachnamen der mütterlichen oder der väterlichen Seite. In meiner Familie trugen wir seit drei Generationen den Nachnamen der Mutter. Aber Ai Kumamoto, meine Urgroßmutter, hat den Namen ihres Mannes angenommen. Er hieß Andrew Duncan.“
    „War sie Japanerin?“
    Sascha nickte. „Ihre Tochter, meine Großmutter, hieß Reina Duncan. Dimitri Kukovich, mein Großvater, suchte dann den Vornamen für ihre gemeinsame Tochter aus: Nikita. Meine Mutter setzte diese Tradition der Namensgebung fort, da unsere Psychologen glauben, ein Kind könne sich besser in die Gesellschaft eingliedern, wenn es ein Gefühl für seine Herkunft hat.“
    „Ihre Mutter sieht sehr japanisch aus, Sie aber überhaupt nicht.“
    Ihre Gesichtszüge waren so einzigartig, dass sie sich jeder Beschreibung entzogen. Nichts an ihr zeigte, dass sie aus derselben Fabrik kam wie die anderen blutleeren, medialen Roboter.
    „In meinem Fall scheinen sich die väterlichen Gene durchgesetzt zu haben, während es bei meiner Mutter wohl die mütterlichen waren.“
    Er konnte sich nicht vorstellen, jemals über seine Eltern in diesem kühlen Ton zu reden. Sie hatten ihn geliebt, ihn aufgezogen und waren für ihn gestorben. Die Erinnerungen an sie waren so wertvoll, dass er sie mit starken und tiefen Gefühlen in Ehren hielt. „Und was hat Ihr Vater zu dieser exotischen Mischung
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