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Leopardenblut (German Edition)

Leopardenblut (German Edition)

Titel: Leopardenblut (German Edition)
Autoren: Nalini Singh
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asketisch, wie Dorian ihn beschrieben hatte, sondern leidenschaftlicher, schwitzender, animalischer, schmutziger Sex.
    Lucas mochte den Geruch von Frauen, sowohl bei Menschen als auch bei Gestaltwandlern. Er liebte ihre weiche Haut und die Lustschreie, aber er hatte sich noch nie zuvor zum Feind hingezogen gefühlt. Und er wehrte sich dagegen, auch wenn er Saschas Körper gerade mit den Augen abtastete.
    Sie war groß, aber nicht gertenschlank. Am Körper dieser Frau waren mehr gefährliche Kurven, als es für jemanden ihrer Rasse gesetzlich erlaubt sein sollte. Obwohl sie diesen schwarzen Hosenanzug und ein steifes weißes Hemd wie eine Firmenuniform trug, ahnte er, dass ihre Brüste seine Hände mehr als ausfüllen würden. Als sie sich hinunterbeugte, um etwas auf dem Boden näher anzusehen, war er kurz davor, dem Verlangen seines Tieres nachzugeben. Ihre Hüften hatten eine sinnliche weibliche Rundung, der herzförmige Hintern war einfach verführerisch.
    Sie wandte abrupt den Kopf, als hätte sie den durchdringenden Blick gespürt, und trotz der Entfernung konnte er beinahe die erdige Sinnlichkeit schmecken, die sie zu verbergen versuchte. Er ging zu ihr hinüber. Der Gedanke gefiel ihm nicht. Mediale waren nicht sinnlich. Vielmehr waren sie einer Maschine so ähnlich, wie man es mit einem menschlichen Äußeren nur sein konnte. Aber diese hier war anders, und in dieses andere hätte er gerne seine Zähne geschlagen.
    „Warum haben Sie gerade diesen Ort ausgewählt?“, fragte sie, als er näher kam. Ihre nachtschwarzen Augen blinzelten nicht.
    „Es gibt ein Gerücht, dass die weißen Sterne in den Augen der Kardinalmedialen unter bestimmten Bedingungen in unzähligen Farben strahlen.“ Er suchte in ihrem Gesicht nach einer Antwort auf das Rätsel in ihr. „Stimmt das?“
    „Nein. Sie können nur völlig schwarz werden.“ Sie sah weg und er hätte gerne geglaubt, dass sie es tat, weil er ihre Sinne verwirrte. Es ärgerte den Panther, dass sie so unbewegt blieb, während er in ihrer Gegenwart wie hypnotisiert war. „Erzählen Sie mir etwas über diesen Ort.“
    „Das ist erstklassiger Grund und Boden für Gestaltwandle r – nur eine Stunde zur Stadt und genügend Bäume, um die Seele baumeln zu lassen.“ Er sah auf ihren strengen Zopf hinunter. Die Versuchung, daran zu ziehen, war so groß, dass er gar nicht erst versuchte, zu widerstehen.
    Sie zuckte zurück. „Was machen Sie da?“
    „Ich wollte herausfinden, wie sich Ihre Haare anfühlen.“ Etwas zu fühlen war für ihn genauso wichtig wie zu atmen.
    „Warum?“
    Noch nie hatte ihm ein Medialer eine solche Frage gestellt. „Es fühlt sich gut an. Ich mag es, weiche, seidige Dinge zu berühren.“
    „Verstehe.“
    Hatte er da ein Zittern in ihrer Stimme gehört? „Versuchen Sie es.“
    „Was?“
    Er beugte sich ein wenig vor. „Nur zu. Gestaltwandler haben nichts gegen Berührungen.“
    „Man weiß aber auch, dass Sie Grenzen setzen“, sagte sie. „Sie lassen sich nicht von jedem anfassen.“
    „Nein. Nur das Rudel, Gefährten und Geliebte genießen das Privileg, unsere Haut zu berühren. Aber wir rasten nicht aus wie die Medialen, wenn ein Unbekannter uns anfasst.“ Aus unerklärlichen Gründen wollte er, dass sie ihn berührte. Und es hatte nichts mit seiner Suche nach dem Mörder zu tun. Das hätte ihn davon abhalten sollen, aber der Panther hatte die Führung übernommen und wollte gestreichelt werden.
    Sascha hob die Hand und hielt inne. „Es gibt keinen Grund dafür.“
    Er fragte sich, ob sie sich selbst oder ihn davon überzeugen wollte. „Sehen Sie es als ein Forschungsprojekt. Haben Sie schon mal einen Gestaltwandler berührt?“
    Sie schüttelte den Kopf, streckte die Hand aus und fuhr mit ihren Fingern so sachte durch sein Haar, dass er gerne geschnurrt hätte. Er hatte angenommen, sie würde es bei einem Mal belassen, aber überraschenderweise tat sie es noch einmal. Und noch einmal.
    „Es fühlt sich ungewohnt an.“ Ihre Hand schien ein wenig zu verweilen, bevor Sascha sie wieder zurückzog. „Ihre Haare sind kühl und schwer und ihre Beschaffenheit ähnelt einem Seidensatinstoff, den ich einmal in Händen hatte.“
    Mediale mussten wohl selbst so eine einfache Sache wie eine Berührung analysieren. „Darf ich?“
    „Was?“
    Er berührte ihren Zopf. Diesmal zeigte sie keine Reaktion. „Kann ich ihn aufmachen?“
    „Nein.“
    Der Panther in ihm erstarrte, als er einen Hauch von Panik in ihrer Stimme witterte.
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