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Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Titel: Lensmen 09 - Lensmen von Rigel
Autoren: David A. Kyle
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Nachricht, Leute«, meldete sich Kinnison. »GOMEAC bestätigt, daß die Masse des Kristalls nicht ausreicht. Er weist darauf hin, daß der Plan genausogut auch üble Folgen für uns haben kann – die gesamte Große Flotte könnte verschlungen werden, auch ohne Anstoß vom Gezücht.«
    Die Aussicht, daß sein ordovikischer Kristall die Patrouille und die Zivilisation retten könnte, war Cloudd ins Blut gegangen. Um so enttäuschter reagierte er jetzt. Wenn sein Kristall funktioniert hätte, hatte man zugleich auch die gesamte Flotte der Datadrohnen in das schwarze Loch werfen können, die doch immerhin in ihrer Anti-Materie mehr potentielle Energie bei sich trug als eine ganze Frachterflotte mit Duodec. Auf diesem Wege hätte er sämtliche Sorgen mit einem Streich loswerden können.

16
     
     
    »Zur Seite! Ich bin Jungerhelmuth-Sohn!«
    Die Worte wurden von dem halbtoten Körper des wiederbelebten Kaloniers geäußert, doch stand hinter ihnen die Kraft Tregonsees von Rigel. Der Wächter vor der goldenen Doppeltür, die den Sitzungsraum des Rates der Sechs versperrte, erkannte das königliche Gewand und das hübsche, wenn auch ausgemergelte Gesicht. Mit höchster Wahrscheinlichkeit hatte er hier den ältesten Sohn Helmuths-des-Jüngeren vor sich, der Nummer Eins der Erwählten Sechs, Aufseher Kresh-krees – und aus diesem Grund forderte er keine andere Identifizierung und auch nicht die übliche schriftliche Zutrittsgenehmigung. Trotzdem saßen Disziplin und Ausbildung des Palastwächters tief genug, daß er sich nicht sofort vom Fleck bewegte.
    »Zur Seite!« befahl Tregonsee. »Ich möchte den Ratsraum betreten!« Mit der rechten Handfläche des Sohnes versetzte Tregonsee dem Wächter einen energischen Schlag auf die Wange. Unterwürfig machte der Wächter Platz, und Tregonsee stieß arrogant die Tür auf und trat energisch ein. Sofort knallte er die Türflügel hinter sich zu – nicht nur um gebührend aufzufallen, sondern auch um zu verhindern, daß die bevorstehende blutige Szene Zeugen fand.
    Unter dem kunstvoll gestalteten Deckenschmuck standen drei purpurn gekleidete Kalonier und wandten ihm den Rücken zu. Drei andere räkelten sich auf Seidenkissen am Boden.
    Als die schwere Tür zufiel, drehten alle den Kopf in seine Richtung.
    »Sohn!« rief das Wesen mit den beiden goldenen Schmuckketten um den Hals. »Sohn!« Alle sechs waren vor Überraschung erstarrt.
    »Vater!« sagte Tregonsee und ließ sich von der Reaktion der Anwesenden inspirieren. »Ich bin auferstanden von dem Tod, zu dem du mich verdammt hattest.« Er bemerkte bei seinem Gegenüber die zitternden Hände und die unsicher herumschauenden blauen Augen eines Wesens, das in seiner eigenen Rücksichtslosigkeit keine Gnade erwartet.
    »Du bist nicht der Mann, der Großvater war«, fuhr Tregonsee fort und ließ die Stimme des Sohns laut erschallen. »Helmuth hatte das Recht, für Boskone zu sprechen! Du hast dir das Recht, für das Bosko-Gezücht aufzutreten, noch bei weitem nicht verdient! Ich bin gekommen, um Rache zu üben – für mich selbst und zum Ausgleich für dein übles Treiben mit den Qu'orr. Du hast mich zu einem langsamen Tod verurteilt. Dich verurteile ich jetzt zu einem schnellen Tod!«
    Nach dieser ominösen Ankündigung griff jeder Kalonier instinktiv nach dem langen Messer, das er in der Scheide am Gürtel trug. Noch während sie die Klingen zogen, lösten sich mit leisem Knall von dem organo-mentalen Killer-Ring an der linken Hand des Sohnes fünf kleine Energieladungen, und fünf Kalonier brachen tot auf dem schwarzen Marmor zusammen. Der sechste, der Helmuth-Vater, hatte mit blitzschneller Bewegung sein gut balanciertes Messer aus der Handfläche geschleudert. Es bohrte sich bis zum Griff in die Brust des Sohnes.
    Tregonsee aber ließ den Körper nicht stürzen. Obwohl das Herz nun dauerhaft zum Stillstand gebracht worden war, konnte er den Organismus noch mehrere Minuten lang aufrechterhalten.
    Helmuths Sohn, der erste und letzte der Erwählten Sechs, sank entsetzt auf die Knie, verschränkte die blauen Hände und flehte stumm um sein Leben.
    »Ich gebe dir eine letzte Chance, Vater. Erzähl mir, wie die Schwarze-Loch-Waffe funktioniert. Sprich!«
    »Oh, mein Sohn, mein Sohn! Die Waffe gehört nicht mir. Sie ist die Arbeit Ish-Ingvors'! Nur er kann es dir sagen! Eine der Ketten, die um meinen Hals hängen, ist ein Sender, der dich mit ihm verbinden kann!«
    »Dann sag mir, wie sich die Sklaverei der Qu'orr beenden läßt.
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