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Lensmen 02 - Die ersten Lensmen.rtf

Lensmen 02 - Die ersten Lensmen.rtf

Titel: Lensmen 02 - Die ersten Lensmen.rtf
Autoren: Edward E. Smith
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wurde Roderick Kinnison vorgestellt.
    »Bitte lassen Sie sich durch die Anwesenheit von Mr. Kinnison nicht stören, Dr. Bergenholm. Sprechen Sie, als ob Sie allein wären.«
    »Wie Sie wissen, hat man mich als Psychopathen bezeichnet«, begann Bergenholm übergangslos. »Es laufen Gerüchte um, daß ich seltsame Visionen und Träume habe und geheimnisvolle Stimmen höre, daß ich nur meinen Ahnungen folge, daß ich ein Genie bin. Was ich auch bin – ein Genie bin ich ganz bestimmt nicht.«
    Bergenholm schwieg. Samms und Kinnison warfen sich einen Blick zu.
    »Jedenfalls möchte ich noch einmal betonen«, fuhr der junge Mann fort, »daß ich als Wissenschaftler darauf trainiert bin, genau zu beobachten, klar und analytisch zu denken und jede Hypothese sorgfältig zu prüfen. Ich glaube nicht an übernatürliche Dinge. Unser Universum gründet sich in seinem Entstehen und seinem Fortbestehen auf gewisse natürliche und unveränderliche Gesetze. Jedes Ereignis, das jemals stattgefunden hat oder stattfinden wird, ist mit den vorhergehenden und nachfolgenden Ereignissen statistisch verbunden. Wenn ich mir dieser Tatsache nicht sicher wäre, würde ich den Glauben an die wissenschaftliche Methodik schnell verlieren.
    Dennoch sehe ich mich im Augenblick dem Tatbestand gegenüber, daß ich persönlich Dinge getan und Ereignisse verursacht habe, die ich weder Ihnen noch einem anderen Menschen in irgendwie bekannten wissenschaftlichen Begriffen erklären kann. Und wegen einer eigentlich noch weniger erklärlichen Ahnung – wenn man sie so nennen kann – habe ich heute um diese Unterredung gebeten.«
    »Ihre Argumentation bewegt sich im Kreis«, wandte Samms ein. »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Ich möchte nur eine Grundlage für die etwas überraschenden Dinge schaffen, die ich Ihnen gleich berichten werde. Sie wissen natürlich, daß eine Situation, mit der eine Intelligenz nicht fertig wird und aus der sie keinen Ausweg sieht, diese Intelligenz zerstören muß – in einer Art Flucht aus der Wirklichkeit. Und Sie werden mir zustimmen, daß ich mir meiner besonderen Talente natürlich eher bewußt geworden bin als andere Menschen.«
    »Ich verstehe. Ja, natürlich.« Samms beugte sich interessiert vor. »Aber Sie machen einen völlig ausgeglichenen Eindruck. Wie haben Sie diese konfliktgeladene Situation gemeistert?«
    »Ich nehme an, daß Ihnen meine Eltern bekannt sind?«
    »Ja ... Oh, ich verstehe ... Aber Dr. Kinnison ist mit Ihrer Personalakte nicht vertraut. Fahren Sie bitte fort.«
    »Mein Vater war Dr. Hjalmar Bergenholm. Meine Mutter hieß vor ihrer Heirat Dr. Olga Bjornson. Beide arbeiteten erfolgreich auf dem Gebiet der Nuklearphysik, und man hat sie mehr als einmal Pioniere genannt. Man kann behaupten, daß sie sich wirklich mit den Grenzproblemen ihres Arbeitsgebietes beschäftigten.«
    »Oh!« rief Kinnison. »Sie sind also ein Mutant! Sie haben das Zweite Gesicht – oder wie Sie es nennen!«
    »Nicht das Zweite Gesicht im landläufigen Sinn. Meine Fähigkeiten liegen auf einem anderen Gebiet. Jedenfalls bin ich der festen Überzeugung, daß es eine Wissenschaft des Geistes gibt, deren Gesetze ebenso unveränderlich sind wie die der physikalischen Wissenschaft. Ich werde jetzt nicht versuchen, Ihnen meine Behauptungen zu beweisen, sondern nur sagen, daß ich von der Existenz dieser Wissenschaft weiß und daß es mir aufgrund einer angeborenen Fähigkeit gelungen ist, in diesen Fragenkomplex einzudringen.
    Um nun zum Problem des Meteors zu kommen. Dieses Emblem, das der Patrouille als Erkennungszeichen dient, ist ein rein materielles Symbol. Den Piraten-Wissenschaftlern ist es mehr als einmal gelungen, den Meteor täuschend echt nachzumachen. Was die physikalische Wissenschaft hervorbringt, kann diese Wissenschaft auch analysieren und kopieren. Das ist jedoch auf dem Gebiet der ›geistigen‹ Wissenschaft unmöglich.
    Ich weiß, was der Liga-Geheimdienst braucht – etwas, das die Möglichkeiten des einfachen Meteors weit übersteigt. Ich weiß auch, daß dieses Bedürfnis mit der Vergrößerung der Patrouille weiter zunehmen wird. Ohne ein gutes Erkennungszeichen wird die Patrouille sogar noch mehr behindert sein als der jetzige Geheimdienst und wird ihre Aufgabe vielleicht gar nicht erfüllen können. Wir brauchen etwas, wodurch sich jeder Repräsentant der zivilisierten Welt zweifelsfrei identifizieren kann, ein Erkennungszeichen, das nicht nachgemacht werden kann und das jeden Verbrecher, der es sich
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