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Lensmen 02 - Die ersten Lensmen.rtf

Lensmen 02 - Die ersten Lensmen.rtf

Titel: Lensmen 02 - Die ersten Lensmen.rtf
Autoren: Edward E. Smith
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gelassen. Mit dem Erscheinen Virgil Samms' jedoch war die Zeit gekommen, Ihrer zerstörerischen Arbeit ein Ende zu setzen, und so wurde zwischen Ihnen und Ihren normalerweise hilflosen Opfern zum erstenmal eine schützende Barriere errichtet.«

    »Aber warum jetzt? Warum nicht schon vor tausend Zeitzyklen? Und warum ausgerechnet Virgil Samms?«
    »Wenn ich auf diese Fragen einginge, würde ich Ihnen wertvolle Informationen geben. Vielleicht wird es Ihnen gelingen, sie von selbst zu beantworten – aber diese Antworten werden in jedem Fall zu spät für Sie kommen. Sie klagen mich und damit die arisische Rasse der Feigheit an, was ich als unbegründet zurückweisen möchte. Denken Sie nur daran, wie Sie beim Kampf um Rogers Planetoiden versagt haben! Denken Sie über die Situation nach, in der Sie sich jetzt befinden!
    Obwohl das Denken Ihrer Rasse eher auf materialistische und technische Dinge ausgerichtet ist und Sie unsere Haltung als ›philosophisch‹ und ›weltfremd‹ verhöhnen, ist es Ihnen zu Ihrer großen Überraschung nicht gelungen, diesen Körper, den ich besetzt halte, zu vernichten – geschweige denn, meinem Ich etwas anzutun.
    Ein übersteigertes Selbstvertrauen – die Neigung eines jeden Diktators, seine Gegner zu unterschätzen – hat Sie in eine unvorteilhafte Lage gebracht. Aber ich fürchte fast, daß Sie und Ihre Rasse aus den bisherigen Fehlern schnell lernen werden.«
    »Dessen können Sie versichert sein!« schnaubte Gharlane. »Vielleicht sind Sie und Ihre Rasse nicht feige im eigentlichen Sinne. Aber Ihre Haltung ist der Feigheit ziemlich nahe. Wenn es Ihnen in der Vergangenheit möglich gewesen wäre, wirksam gegen uns vorzugehen, hätten Sie sicherlich keinen Augenblick gezögert. Wenn Sie jetzt etwas gegen uns unternehmen könnten, würden Sie handeln und nicht reden. Das ist eine Tatsache, und ich stelle fest, daß Sie es bisher nicht geleugnet haben.« Die kalten schwarzen Augen des Besuchers starrten den Norweger an.
    »Diese Tatsache leugnen? Keinesfalls! Ich freue mich jedoch, daß Sie das Wort ›wirksam‹ und nicht das Wort ›offen‹ verwendet haben. Denn daß wir uns wirksam gegen Sie gewehrt haben, seitdem die Planeten der beiden Galaxien abgekühlt sind und Leben tragen, ist ebenfalls eine Tatsache.«
    »Wie sollte das möglich gewesen sein?«
    »Auch das sollen Sie zu gegebener Zeit erfahren. Im Augenblick habe ich alles gesagt, was ich sagen wollte. Sie wissen bereits, daß es mehr erwachsene Arisier als Eddorier gibt und daß somit auf jeden Eddorier mindestens ein Arisier kommt, der sich persönlich um ihn kümmern und seine Aktivitäten unterbinden kann. Aus diesem Grunde ist es mir völlig gleichgültig, ob Sie sich zum Gehen entschließen oder nicht. Ich kann und werde ebensolange hierbleiben wie Sie, und ich kann und werde Sie begleiten und jeden Ihrer Schritte außerhalb des eddorischen Schutzschirms beobachten. Sie haben die Wahl.«
    Gharlane verschwand, und mit ihm der Arisier. Dr. Nels Bergenholm blieb zurück. Er wandte sich um und nahm seine Arbeit wieder auf. Er wußte genau, was er vor dem seltsamen Gespräch getan hatte und was er noch tun mußte, um sein Experiment zu beenden. Er ließ den unsichtbaren Schutzschirm verschwinden, durch den die übrigen Anwesenden getäuscht worden waren. Niemand ahnte, daß sich etwas Ungewöhnliches ereignet hatte. Er benahm sich völlig normal – ungeachtet der Tatsache, daß der Körper Nels Bergenholms nicht mehr von Drounli, dem Zivilisationsformer, sondern nach dessen plötzlichem Verschwinden von einem arisischen Jugendlichen beherrscht wurde.
     
    Arisia war bereit. Die Arisier warteten auf den Augenblick des Handelns. Obwohl der geplante Angriff völlig außerhalb des Gewöhnlichen lag, hatte man sich seit unzähligen Zeitzyklen und in unzähligen Visionen darauf vorbereitet, so daß niemand nervös war.
    »Meine Vision ist noch nicht ganz klar«, machte sich ein junger Wächter namens Eukonidor bemerkbar. »Ich weiß, daß die Zivilisationsformer, zu denen Drounli gehört, Gharlane von Eddore nicht getötet haben, als er noch als Roger auftrat. Aber ich kann mir nicht vorstellen, welche Folgen sich hieraus ergeben. Ist es mir gestattet, meine Gedanken zu diesem Thema kurz darzulegen?«
    »Selbstverständlich, Jüngling«, erwiderte der vereinigte Geist der Weisen, der ältesten Wesen auf Arisia.
    »Gharlane war damals durch eine gewaltige Entfernung von den anderen Eddoriern getrennt und hätte leicht
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